Bad Laasphe. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Schüler der OGS entwickeln gemeinsam einen Traumspielplatz ohne Barrieren. Das sind ihre Wünsche

Quatsch machen, draußen toben und gemeinsam die Spielgeräte entdecken. Für viele Kinder ist das wohl der größte Spaß. Im Rahmen des Spielplatz-Checks hat die Offene Ganztagsschule Bad Laasphe (OGS) ein Holz-Modell des Traumspielplatzes der Kinder gebaut. Insgesamt zwanzig Grundschülerinnen und -schüler im Alter von sechs bis zehn Jahren haben fleißig Ideen gesammelt, gemalt und gebastelt. Unserer Redaktion erklären die Schüler, wie ihr Traumspielplatz aufgebaut ist und was das Besondere an ihm ist.

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Das kreative Treiben in Bad Laasphe

Zu dem Modell gehören eine Kletterwand, eine Seilrutsche und weitere Spielgeräte aus Holz. „Der ganze Spielplatz wurde zusammengesetzt mit den Ideen von uns“, erklären die Schüler. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt, so Melanie Leber von der OGS-Leitung. „Die Seilrutsche war die Idee von mir und einer Freundin. Da kann sich draufsetzten und hin und her rutschen. Für die Seilrutsche haben wir uns entscheiden, weil das einfach ganz viel Spaß macht“, berichtet die Schülerin Alexa.

Ihr Mitschüler Elvis ist mächtig stolz auf das Klettergerüst, das er sich mitausgedacht hat. Er hatte auch noch eine Kletterwand vorgeschlagen. Die wurde noch nicht umgesetzt, soll aber bald in das Spielplatz-Model integriert werden. Auch eine Graffiti-Wand ist in Planung. Der Schülerin Mikal gefällt es, dass eine Parkbank den Weg ins Modell gefunden hat. „Von dem vielen Spielen muss man sich ab und zu auch mal ausruhen.“ Am meisten mag sie aber die Wippe.

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Insgesamt haben die Schüler drei Tage an ihrem Spielplatz-Modell gearbeitet. Zuerst haben die Lehrkräfte den Kindern Blätter an die Hand gegeben. Sie duften ihre ganz eigenen Traumspielplätze als Vorlage malen und ihre Kreativität ausleben. Im nächsten Schritt wurden die Ideen zusammengetragen und ein Modell entwickelt, das all die Ideen der Kinder miteinander verbindet. Danach ging es ans Formen der einzelnen Spielplatzelemente und den Zusammenbau des Modells. Zum Schluss malten die Kinder ihren Traumspielplatz ganz nach ihren Wünschen bunt an.

Bilder als Vorlage für den Traumspielplatz der Laaspher Schüler

Die Bilder waren sehr individuell: „Aber tatsächlich war bei allen ersichtlich, dass sie alle ganz viel Grün mit Blumen und Bäume wollen“, sagt Leber. Auch Spielgeräte zum Klettern standen bei den Kindern ganz hoch im Kurs, ergänzt Praktikant David Blöcher. Und was ist den Kindern als Erstes eingefallen, als sie ihren Traumspielplatz malen durften – mit allem was sie möchten? „Ich hatte da sofort die Idee von einem Spielplatz mit Trampolinen“, erzählt Alexa. Diese sind auch im Modell wiederzufinden.

Was den Kindern an der Aktion am meisten Spaß gemacht hat? Da können sie sich gar nicht entscheiden, denn sowohl das Malen als auch das Basteln kamen bei den Schülern richtig gut an. Die Idee ihren Traumspielplatz zu malen und ihn selbst aus Holz zu erstellen, sei für die Kinder eine „richtig coole Aktion“ gewesen, so Leber. „Sowas haben wir vorher auch noch nie gemacht. Für die Kinder war das wirklich super, ihrer Kreativität mal freien Lauf zu lassen und zu überlegen, was wünsche ich mir für meinen Spielplatz, wenn ich es mir selbst aussuchen kann.“

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Die OGS-Leitung hält diese Aktion für wesentlich, um Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit für die Thematik zu schaffen. „Es ist wichtig, für die Städte da auch mal genauer hinzugucken.“ Die zentralen Fragen für sie dabei: Was bieten wir den Kindern bereits, was wünschen sie sich und wie kann man das umsetzten. Der Spielplatz auf dem Schulhof sei beispielsweise zusammen mit den Kindern gestaltet worden.

(von link) Melanie Leber und David Blöcher mit den Schülern Mikal, Elvis und Alexa
(von link) Melanie Leber und David Blöcher mit den Schülern Mikal, Elvis und Alexa © Unbekannt | Verena SchlüteR

Bad Laaspher Schüler legen Wert auf Spielplatz ohne Barrieren

Ganz wichtig war den Kindern, dass sie einen Spielplatz für alle bauen. Dazu gehöre die Barrierefreiheit, damit zum Beispiel auch Rollstuhlfahrer die Spielangebote nutzen können. Um diesen Umstand sichtbar zu machen, gibt es in dem Modell zwischen den vielen Figuren auch eine Playmobilfigur im Rollstuhl. Vor ein paar Wochen gab es ein Projekt zum Thema Vielfalt an der OGS. Dabei durften sich die Kinder selbst mal in einen Rollstuhl setzten und die Umgebung damit erkunden.

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Dabei stellten sie fest, dass viele Dinge auf dem Schulhofspielplatz im Rollstuhl nicht funktionieren. Denn leider ist der Spielplatz dort nicht barrierefrei. „Diese Erfahrung sei in den Köpfen der Kinder hängen geblieben und deshalb wurde beim Traumspielplatz darauf Wert gelegt, dass jeder mitspielen kann. „Klar es funktioniert nicht alles, aber wir haben uns auch damit auseinandergesetzt und wollen zeigen, dass jeder auf dem Traumspielplatz willkommen ist“, erklärt Leber. Die Kinder wollen niemanden ausschließen auf ihrem Traumspielplatz.

Der Traumspielplatz für Bad Laasphe

Ihren Traumspielplatz würden sich die Kinder auch in Bad Laasphe wünschen. Ihr Lieblingsplatz im Stadtgebiet: Alle drei sind öfters am Sparkassenspielplatz. Besonders wichtig ist ihnen auf dem Spielplatz, Zeit mit ihren Freunden zu verbringen, zusammen Blödsinn machen und sich gemeinsam beim Spielen auszutoben. Leder ergänzt: „In den Gesprächen war es echt interessant, dass auch unser Grundschulschulhof mit dem großen Holzschiff bei den Kindern richtig gut ankommt.“ An ihrem Schulhofspielplatz schätzen die Kinder, dass man dort ganz frei sein kann während der Pausen und das vielfältige Spielangebot mit Holzschiff, Wippen und verschiedenen Klettermöglichkeiten.

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Das fertige Traumspielplatz-Modell ist schön bunt anzusehen und für die Kinder der OGS Bad Laasphe einfach perfekt zum Spielen. Das entstandene Spielplatz-Modell findet auch einen nachhaltigen Nutzen. „Wir werden es weiterhin zum Spielen mit den Playmobilfiguren gebrauchen und ich denke die Kinder werden noch viel Spaß damit haben“, freut sich die OGS-Leitung.

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Mitmachen lohnt sich

Beim Spielplatz-Check unserer Zeitung und dem Jugendförderverein Bad Berleburg können auch Eltern mit ihren Kindern mitmachen – im Internet auf wp.de/spielplatz-check. Hier gilt es ein paar Fragen zu beantworten –und dabei auch noch etwas zu gewinnen.

So möchte die Redaktion wissen, in welchem Zustand sich die Spielplätze in unserer Region befinden, welche Ausstattung sie haben, was vielleicht erneuert werden sollte oder was fehlt. Über die Ergebnisse unserer Aktion berichten wir dann in den Sommerferien.

Unter den zehn Finalisten wird am Ende der Ferien unter anderem ein großes Westfalenpost-Spielplatzfest verlost.