Fischelbach. Marcel Wick holte am späten Freitagabend den Vogel von der Stange. Doch das ist nicht der einzige Grund zur Freude.
Endlich wieder Schützenfest – das dachten sich am Freitagabend auch die zahlreichen Gäste, die den Weg zum Fischelbacher Schützenplatz gefunden haben. „Ich habe heute auch schon viele gesehen, die sonst nicht so die Schützenfestgänger sind“, sagt Marie-Christin Müller, 2. Schriftführerin des Schützenvereins Fischelbach 1954. „Man merkt, die Menschen sind einfach froh, wieder gemeinsam feiern zu können.“ Und das zeigte sich am Freitagabend sowohl auf dem Festplatz beim gemeinsamen Plausch ebenso wie unter der Vogelstange. Denn gleich mehrere Anwärter versuchten ihr Glück beim Vogelschießen, welches gegen 20.48 Uhr durch den Vorsitzenden Jörg Wick mit dem ersten Schuss eröffnet wurde.
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Gegen 22 Uhr dann war es soweit: Fischelbach hat einen neuen Schützenkönig: Marcel Wick (27) – unter anderem Hallenwart im Verein – holte den Vogel von der Stange. Gemeinsam mit seiner Freundin Klara Krones (19) regiert er die Schützen. Für den 27-Jährigen ein besonderer Moment. „Schützenfest – damit bin ich groß geworden. Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt“, sagt er. Schon seine Eltern und auch der Opa trugen bereits die Schützenfest-Krone. Den Geck – besser gesagt den Schnappritter – schoss in diesem Jahr Felix Krones, der zudem den Reichsapfel schoss. Die Krone schoss Jörg Wick, das Zepter Karsten Krone und die Liesel Lukas Stremmel. Und bei der Jugend? Da sicherte sich Merle Weiß die Krone. Beim Jugendschießen sicherten sich zudem Mira Gebhard die Krone, Paul Krones das Zepter und Merle Weiß den Reichsapfel.
Feierliche Krönung in der Schützenhalle
Am Samstagabend wurden die Orden den Gewinnern überreicht. Anschließend fand die Krönung der Jungschützenkönigin sowie des neuen Schützenfestpaares statt. „Es ist an der Zeit, das alte Königspaar zu verabschieden. Ihr habt eure Pflichten als Königspaar mehr als erfüllt – auch in schwierigen Zeiten wie der Pandemie“, so Jörg Wick, der überglücklich war, dass er nach der langen Pause wieder so viele Menschen auf dem Schützenplatz begrüßen durfte. „Es macht einfach riesen Spaß. Ich merke nun einmal mehr, was mir in den vergangenen Jahren gefehlt hat – unser Schützenfest.“
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Nicht nur beim Fest war die Beteiligung in diesem Jahr erfreulich groß – auch bei den Vorbereitungen, die eine Woche vor dem eigentlichen Fest starteten. „Wir haben drei Züge, um die Aufgaben besser zu verteilen“ erklärte Oliver Becker, 2. Vorsitzender des Vereins. Unterstützt wurden die Fischelbacher auch in diesem Jahr von Gastvereinen. Die Wallacheier und der VfB 1920 Banfe übernahmen den Thekendienst. „Wir sind ihnen für ihre Hilfe sehr dankbar“, so Becker und Müller.
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„Ein besonderer Dank gilt auch Helga Schäfer und Ulli Schmidt“, ergänzt Becker. Bis 2019 hatte Schäfer sich um die Festbewirtung gekümmert – dann ging sie in den Ruhestand. In diesem Jahr kümmerte sich Ulli Schmidt aus Banfe um die Verpflegung während des Traditionsfestes.
Doch auch wenn das Schützenfest ein voller Erfolg war – ein Wunsch bleibt. „Wir würden uns wünschen, wenn wir wieder mehr junge Menschen in unserem Verein begrüßen könnten“, so der Vorsitzende Jörg Wick. Die Coronapandemie und die damit verbundene Pause des Mittwochsschießens haben ihre Spuren hinterlassen. „Vielleicht bekommt der ein oder andere ja durch das Schützenfest wieder Lust auf den Schützenverein.“