Erndtebrück. Nicht nur das Schützenfest steht für den Schießverein Erndtebrück kurz vor der Tür. Auch andere Dinge geben dem Verein großen Anlass zum Feiern.

Der Schießverein Erndtebrück feiert in diesem Jahr ein ganz besonderes Schützenfest – denn er begeht damit auch sein 111-jähriges Bestehen und damit sozusagen ein „Schnapszahl-Jubiläum“. Für die Schützen ist es ein ein lang ersehnter Tag, der bevor steht.

„Die Vorfreude auf den Festabend in unserer Vereinshalle ist riesengroß. Schon das sehr gut besuchte Vogelschießen am Vatertag hat gezeigt, dass wir alle froh sind, endlich wieder in geselliger Runde das Miteinander genießen zu können. Wir laden alle Mitglieder und Freunde unseres Vereins deshalb ganz herzlich am kommenden Samstag, 18. Juni, zu unserem Schützenfest ein“, richtet sich der Vorstand direkt an seine Vereinsmitglieder.

Dank an Mitwirkende der Renovierung

Die Corona-Pandemie habe das Vereinsleben seit März 2020 weitestgehend zum Erliegen gebracht, heißt es in dem Grußwort. „Endlich können wir mit Lara Althaus nun eine neue Königin, mit Günter Schmidt einen neuen Kaiser und mit Bastian Roggenkamp einen neuen Jugendkönig am Samstag krönen. Das Trio war beim Vogelschießen am Vatertag sowie beim Jugendvogelschießen am Abend zuvor erfolgreich“, so der Vorstand, der in dem Zusammenhang auch Worte des Dankes an die engagierten Vereinsmitglieder richtet: „Danke an alle, die in den vergangenen Jahren tatkräftig bei der Modernisierung der Schießhalle am Fuchsrain mitgewirkt haben. Begonnen hatte alles mit dem neuen Kleinkaliber-Schießstand, auch der Thekenraum war vor wenigen Jahren bereits erneuert worden. Eigentlich stand nun lediglich die Erneuerung der Hallendecke an.“

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Nicht nur die Decke ist neu, sondern auch der Fußboden in der ganzen Halle. Die Wände wurden teilweise neu verputzt und frisch gestrichen, die Rollläden können nun elektrisch betrieben werden. In der Halle wurde darüber hinaus eine neue Trennwand installiert und was den Multi-Media-Bereich angeht, wird der Schießverein mittlerweile mit Glasfaser versorgt. Ein neuer großer Fernseher sowie Tablet/Laptop runden das Equipment ab.

„Die nächste Großbaustelle waren dann die Sanitäranlagen: Die alten Toiletten wurden herausgerissen und es ist ein von Grund auf neu gestalteter WC-Bereich inklusive Behindertentoilette und Dusche entstanden“, so der Vorstand. Im ehemaligen „Gerümpelkeller“ wurden demnach neue Wände eingezogen. „Somit verfügt unser Verein nun über eine Umkleide mit Archiv, einen eigenen Raum für die Bogensportler und einen kleinen Werkzeugraum.

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„Zuletzt ist ein barrierefreier Zugang zur Halle entstanden. Das alles war nur möglich, weil sich einige Mitglieder mit unzähligen Arbeitsstunden für unsere gemeinsame Sache engagiert haben. Unsere Vorfreude auf das erste Schützenfest im neuen Fuchsrain ist riesig. Wir laden alle Gäste herzlich dazu ein, dieses besondere Fest zum 111. Vereinsgeburtstag mit uns zu feiern“, heißt es weiter.

Die Historie

Der Schießverein wurde im ersten Quartal des Jahres 1911 gegründet, das genaue Datum ist jedoch unbekannt. Ort der Vereinsgeburtsstunde war damals die Gastwirtschaft Saßmannshausen. Etwa 30 Erndtebrücker gründeten den Schießverein, Vorsitzender wurde der Gastwirt, Bierbrauer und Schießstandbetreiber Heinrich Saßmannshausen („Waners“). Die Aktivitäten des jungen Vereins bestanden zunächst aus dem Übungsschießen sowie dem Preis- und Wettschießen auf dem Schießstand „Auf der Awe“.

In den Jahren der Wirtschaftskrise und der Inflation ruhte das Vereinsleben fast vollständig, bis im Frühjahr 1923 die Inbetriebnahme des neuen Schießstands „In der Breitenbach“ neuen Schwung brachte. Der Schießverein Erndtebrück trat 1925 dem Wittgensteiner Kreisverband bei und nahm bis 1934 auch erfolgreich am Verbandsschießen teil. Dennoch musste er sich 1937 auf Anordnung des Deutschen Schützenverbands auflösen und sich dem örtlichen Schützenverein anschließen.

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Nach dem 2. Weltkrieg gründete sich der Schießverein Erndtebrück jedoch neu – am 27. Juni 1953 im Gasthof „Zum alten Hasen“. Es war die Rückkehr an eine historische Stätte, denn dieser Gasthof war im Jahre 1911 schon die Gründungsstätte des Schießvereins. Der Verein fand in der Folge seine neue Heimat am Fuchsrain, bereits am 20. Juni 1954 startete dort der Betrieb auf dem Kleinkaliber-Schießstand. 1957 feierte der Verein sein erstes Schützenfest, König war Karl Schmidt („Hanjörges“). 1965 erwarb der Verein das Gelände am Fuchsrain für 2131,60 DM zur Einweihung der neuen Schießhalle am Fuchsrain kam es schließlich am 16. September 1972.

Der Zeitplan:

Erstmals seit 2019 feiert der Schießverein Erndtebrück nach der Corona-Zwangspause wieder sein Schützenfest in der Vereinshalle am Fuchsrain. Los geht es am kommenden Samstag, 18. Juni, um 19.30 Uhr. Gekrönt werden an diesem Abend die neue Schützenkönigin Lara Althaus und der neue Schützenkaiser Günter Schmidt, die sich jeweils bereits am Vatertag gegen ihre starke Konkurrenz durchgesetzt hatten. Auch Bastian Roggenkamp erhält als neuer Jugendkönig des Schießvereins seine Königskette.

Nach der Preisverleihung und der Krönung der drei neuen Regenten beginnt der Festabend in der Schießhalle am Fuchsrain, wo das Trio „Let’s dance“ seinem Namen gerecht wird und zum Tanz aufspielt.