Leimstruth. Neuheit in Wittgenstein: In Leimstruth soll ein Co-Working-Space entstehen. Wie das Angebot genau funktioniert und was Mieter erwarten können.
Die Pandemie hat einiges verändert – so auch die Arbeitswelt. Das Home Office ist in vielen Bereichen von einer Übergangslösung im Notfall zu einem festen Bestandteil in zahlreichen Büros geworden. Jedoch sind die Voraussetzungen nicht in jedem Zuhause ideal. Das Vorhaben von Wolfgang Kiehl, im Industriepark auf der Leimstruth mit einem sogenannten Co-Working-Space für den entsprechenden Raum zu sorgen, ist in Wittgenstein bisher ein Novum.
Zunächst einmal: Was ist ein Co-Working-Space eigentlich genau? Ein Co-Working-Space ist im Grunde ein Gemeinschaftsbüro, in dem Arbeitsplätze individuell und flexibel angemietet werden können. „Wir hatten den ungenutzten Raum – und in der Pandemie, als die Leute immer mehr im Home Office arbeiten mussten, kam mir die Idee, diesen Raum in einen Co-Working-Space auszubauen“, erklärt Wolfgang Kiehl, dessen Firma für Innenausbau und Trockenbau direkt am Kreisel im Industriepark Wittgenstein liegt. Dort soll dann auch der Co-Working-Space zu finden sein.
Home-Office-Zeit und Ko-Dorf als Inspiration
Das Angebot: modernste technische Ausstattung, professionelles Umfeld, Raum für Kreativität und Kompetenzaustausch (wir berichteten). „Einige Menschen haben zwar zu Hause auch ein Büro. Nicht immer findet man aber dann dort die Ruhe, Zeit oder Konzentration, wenn man zum Beispiel noch Kinder zuhause hat oder ähnliches. Oder aber man hat einen geschäftlichen Termin, möchte den Besuch aber in den privaten vier Wänden nicht empfangen. Dann ist ein Co-Working-Space eine gute Alternative“, erklärt Kiehl.
Lesen Sie auch:Wittgenstein: Erstmals moderne Arbeitsbereiche zur Miete
Auch das geplante Ko-Dorf in Erndtebrücks Zentrum habe die Entscheidung zur Entwicklung des Co-Working-Spaces vorangetrieben, so Kiehl: „Die Häuser sind eher minimalistisch angelegt. Auch dort kann es mal dazu kommen, das ein ruhiger Raum zum Arbeiten benötigt wird.“
Herbst wird anvisiert
„Wir sind aktuell noch im Ausbau der Räumlichkeiten und visieren den Herbst an“, prognostiziert Wolfgang Kiehl im Gespräch. Interessenten habe es nach der ersten Berichterstattung bereits gegeben, macht er auf Nachfrage deutlich: Sowohl für die Anmietung von Arbeitsplätzen im Co-Working-Space als auch für eine Komplettvermietung. „Bei Letzterem ist man aber aktuell aufgrund der unstabilen Lage noch vorsichtig und will lieber sparen“, erklärt Kiehl.
Lesen Sie auch: Wohnen in Erndtebrück: Nächster Schritt fürs KoDorf getan
Die Interessenten für den Co-Working-Space kamen aus vielen verschiedenen Branchen, so Kiehl. Dies würde eine gute Grundlage bieten für einen Aspekt, der Co-Working-Spaces zu einem neuen Arbeitstrend macht: „Der offene Bereich lädt zu einem Austausch ein und gibt die Möglichkeit, sich mit anderen Co-Workern zu vernetzen. Abgetrennte Arbeitsflächen unterstützen hingegen das konzentrierte Arbeiten an eigenen Projekten. Neben dem Arbeiten an einem flexiblen und befristeten Ort geht es im Co-Working-Space eben auch um Know-how, Austausch und Vernetzung“, so ging es bereits aus der Pressemitteilung zu dem Vorhaben im Industriegebiet hervor.
Separater Eingang wird mit Chip geöffnet
Für den Co-Working-Space soll es einen separaten Eingang geben, Mieter können dann mit einem Chip die Tür öffnen. „Man kann das Büro also rund um die Uhr, 24 Stunden am Tag nutzen, wenn man das möchte. Es gibt Menschen, die spät abends oder nachts besser arbeiten können oder aufgrund von Zeitverschiebung auf das säte Arbeiten angewiesen sind. Das wäre gar kein Problem“, sagt Kiehl. Die Miete der Plätze laufe vollkommen flexibel ab, je nach Bedarf des Mieters, versichert er: „Ob stunden-, tage- oder wochenweise – es kommt auf den Mieter an.“
Lesen Sie auch: Flucht aufs Land: Warum Erndtebrück vor Winterberg liegt
So solle auch die Abrechnung einfach laufen: Öffnet der Chip die Tür, beginnt eine Zeitmessung, die in ein System eingespeist wird. Damit wird am Ende die Rechnung je nach Nutzungsdauer angefertigt. Die genauen Preise müssen bis zur Fertigstellung noch errechnet werden, erläutert Kiehl. Schlussendlich müsse der Mieter nur seinen Laptop mitbringen, den am gemieteten Arbeitsplatz einstöpseln – und dann losarbeiten.