Bad Berleburg. Die Stadt legt ein überarbeitetes Straßen- und Wegekonzept vor – mit Ausbau-Projekten, die bis ins Jahr 2029 reichen. Hier ein Überblick.

Die Stadt Bad Berleburg beginnt voraussichtlich im laufenden Jahr damit, die Moltkestraße in der Kernstadt und die Straßen durch das gesamte Wohngebiet „Am Kapplerstein“ in Aue auszubauen. Dies geht aus einem Straßen- und Wegekonzept hervor, das die Stadt der Stadtverordneten-Versammlung zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt hat. In beiden Fällen will die Stadt Fördermittel des Landes NRW nach dem Kommunalabgabengesetz (KAG) beantragen, um die Anlieger bei den Ausbaukosten vollkommen zu entlasten. Laut Konzept, das auch die formelle Basis für die Antragstellung sein soll, ist für die Jahre 2022 und 2023 ein Straßenausbau samt Kanal- und Wasserleitungen in der Moltkestraße sowie ein Ausbau mit Gehwegen und Instandsetzung der bestehenden Stützbauwerke am Kapplerstein geplant.

Die Stadtverordneten-Versammlung votierte einstimmig für die Vorhaben. Bernd Schneider (Grüne) fragte allerdings besorgt nach, ob das Land die Anliegerbeiträge auf Antrag auch tatsächlich zu 100 Prozent übernehmen werde – oder ob dem womöglich noch eine Stichtagsregelung für Maßnahmen entgegenstehe, die vor 2018 bereits beschlossen worden seien.

Lesen Sie auch: Marode Wohnstraßen – Kosten für Kapplerstein noch unklar

Hier verwies Bürgermeister Bernd Schneider auf die aktuellen Beschlussfassungen der Stadtverordneten-Versammlung mit dem Ziel, die Fördergelder aus Düsseldorf auch in vollem Umfang zu erhalten. Und wenn das nicht funktioniere, müssten Politik und Verwaltung eben erneut beraten.

Doch das vorliegende Konzept, das unter anderem „die derzeit vorgesehenen grundhaften Erneuerungen oder Verbesserungen an Straßen, Wegen und Plätzen“ mit grundsätzlicher Beitragspflicht benennt, reicht noch weiter, nämlich bis ins Jahr 2029. Demnach stünde für die Jahre 2024 bis 2026 der abschnittweise Ausbau der sogenannten Entlastungsstraße im Verlauf von Limburgstraße, Unterm Höllscheid, Schulstraße und Bahnhofstraße an – und zwar mit Rad- und Gehweg.

Projekt-Liste reicht bis 2029

Blick in die Moltkestraße: Hier möchte die Stadt nicht nur Fahrbahn und Gehwege ausbauen, sondern auch gleich die Kanalisation erneuern.
Blick in die Moltkestraße: Hier möchte die Stadt nicht nur Fahrbahn und Gehwege ausbauen, sondern auch gleich die Kanalisation erneuern. © Eberhard Demtröder

Weitere Ausbau-Projekte: Die Straße „Zum Kinderzentrum“ in Berghausen samt Buswende an der Grundschule 2024, die Berliner Straße in der Kernstadt mit Gehwegen 2025, die Straße „Am Schulweg“ in Wemlighausen mit Gehwegen 2026, die Parkstraße vor dem Berleburger Schloss und der Steinsbachweg in Wingeshausen 2027, beide mit Geh- und Parkflächen, der Silbachweg mit Mehrzweckstreifen 2027.

Lesen Sie auch: Straßenausbau: Weiterhin Widerstand in der Moltkestraße

Vorgesehen für 2028: Der Schüllarhammer in Wemlighausen mit Gehwegen und eine Brücken-Instandsetzung, der Lerchenweg am Sengelsberg mit Gehwegen sowie die Oberdorfstraße in Wingeshausen und „An der Gontardslust“ mit Gehwegen. Und 2029: Die Teichstraße und Bernauer Straße, „Am Rundweg“ in Hemschar und der Hudeweg in Aue. Im Grunde hatte die Politik bereits im April 2018 eines der ersten Straßen- und Wegenetzkonzepte in Südwestfalen beschlossen, das viel ausführlicher ist als jenes Konzept-Muster, das der Landesgesetzgeber derzeit nach KAG von den Städten und Gemeinden verlangt.

Lesen Sie auch: Überall in Wittgenstein: Straßenausbau liegt weiter auf Eis