Bad Laasphe. Die Baustelle samt Ampel war bereits Anfang April eingerichtet, doch gearbeitet wurde wochenlang nicht. Warum nicht? Die Baufirma gibt Antworten.

Bereits seit Montag, 4. April, ist die Lahnbrücke im Bad Laaspher Gennernbach (K 36) halbseitig gesperrt. Die Baustelle ist also soweit eingerichtet, die Baustellen-Ampel seitdem in Betrieb. Allein: Von den Bauarbeiten war wochenlang weit und breit nichts zu sehen. Ein Zustand, den Anlieger der Straße zuletzt kritisiert hatten. Doch jetzt rollen endlich die Baumaschinen.

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Dass es damit am Monatsanfang noch nicht geklappt habe, führt Frank Würzburg unter anderem auf knappe Rohstoffe für den Straßenbau zurück, etwa bei Bitumen für die Asphaltschichten. Würzburg ist Niederlassungsleiter der Karrié Bauwerkserhaltung GmbH in Herten, die im Auftrag des Landesbetriebs Straßen NRW die Bauarbeiten auf der Brücke erledigt.

Probleme beim Baumaterial

Schwierigkeiten könne es später auch beim Baumaterial für das Geländer geben, fürchtet Würzburg. Dennoch ist er zuversichtlich, dass die Arbeiten „nach Plan bis Mitte Juli 2022 durchlaufen“. Jedenfalls: „Wir werden alles daransetzen, termingerecht zu liefern.“

Ziel des Auftrags für Karrié ist laut Würzburg die grundlegende Sanierung der maroden Brücke über die Lahn. Dabei werde der Beton des Bauwerks instandgesetzt, das kaputte Geländer ausgetauscht und die Asphaltdecke der Fahrbahn komplett erneuert. Außerdem werde im sogenannten „Vorland-Bereich“ unmittelbar vor und hinter der Brücke der alte Asphalt ebenfalls zunächst abgefräst und gegen neuen ausgetauscht. Gefräst wird der Asphalt derzeit bereits auf der Brücke selbst.

Die Bauarbeiten sind angelaufen: Der alte Asphalt auf einer Fahrbahn-Hälfte der Brücke ist bereits abgefräst.
Die Bauarbeiten sind angelaufen: Der alte Asphalt auf einer Fahrbahn-Hälfte der Brücke ist bereits abgefräst. © Eberhard Demtröder

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Der Landesbetrieb Straßen schätzt die Kosten für die Sanierung der Brücke aktuell auf rund 325.000 Euro. Mit Mehrkosten etwa bei Stahl für die Bewehrung, Beton und Bitumen sei allerdings zu rechnen, so Frank Würzburg – „das haben wir dem Bauherrn auch schon aufgezeigt“. Bei Bitumen beispielsweise gelte inzwischen nur noch ein Tagespreis.

Kurze Vollsperrung in der Endphase

Fest steht: „Die Bauarbeiten laufen, wie schon angekündigt, in zwei Bauphasen ab“, erläutert auf Anfrage unserer Redaktion Julia Ollertz, Sprecherin des Landesbetriebs Straßen NRW, Regionalniederlassung Südwestfalen in Netphen. Schließlich ist neben der Instandsetzung der Brücke an sich auch die Fahrbahn-Erneuerung geplant. Dabei werde auch eine kurze Vollsperrung in der Endphase notwendig, wobei das Datum aber noch nicht feststehe. Auch die Umleitungsstrecke für diesen Fall sei noch nicht festgelegt.

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Was im Übrigen den konkreten Beginn einer Baumaßnahme betreffe, unterliege dieser stets „der Disposition unseres Auftragnehmers“, erläutert Ollertz – „sprich: Die Baufirma muss dafür Abstimmungen treffen.“

Nicht die erste Verzögerung

Ende März hatte sich der Start der Bauarbeiten im Gennernbach schon einmal verzögert: Ursprünglich vom Landesbetrieb als Auftraggeber für Montag, 28. März, angekündigt, sollten sie schließlich am Montag, 4. April, beginnen – doch ganz offensichtlich war auch dieser Termin nicht mehr zu halten.

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Über die Lahnbrücke im Verlauf der Kreisstraße K 36 fließt üblicherweise der Verkehr von der B 62 in der Bad Laaspher Kernstadt am Spreitzkopf vorbei nach Hesselbach. Außerdem sind über den Gennernbach etwa der Rathaus-Parkplatz, die neue Seniorenresidenz, das Wabachbad und mehrere Unternehmen zu erreichen.