Bad Berleburg. Klassische Torten, moderne Törtchen und Co: Jana Katharina Lauber ist die neue Betreiberin des Goetheplatz Cafés und verrät, was sie vorhat.

Lange wurde gerätselt, was aus dem ehemaligen Goetheplatz Café in der Bad Berleburger Oberstadt wird. Nun ist es offiziell: Jana Katharina Lauber (34) ist die neue Betreiberin der Konditorei Goetheplatz Café und erfüllt sich so ihren Traum von der eigenen Konditorei. „Ich hatte schon immer den Wunsch, eine eigene Konditorei oder ein Café zu betreiben“, schwärmt sie. Klassische Torten wie Käsesahne und Schwarzwälder-Kirsch, kleine Törtchen, Gebäckstücke und vieles mehr möchte sie ab Sommer ihren Gästen anbieten – auch vegane Kaffeespezialitäten und Speisen wird es geben.

Die Zusage

Bereits im vergangenen Sommer war die Konditormeisterin mit ihrer Familie in Bad Berleburg, um sich das Café anzuschauen. „Ich kenne Reinhild Keller schon sehr lange, unsere Mütter kennen sich gut.“ Als das Café im März 2021 leer stand, war Lauber aber hochschwanger und eine Entscheidung für das Café wurde lange überlegt. „Mein Mann und ich haben lange über diesen Schritt nachgedacht.“ Die Entscheidung fiel auf das Café. Zum 1. März dieses Jahres sind sie gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter aus dem Allgäu zurück nach Wittgenstein gezogen. Für Lauber, die in der Müsse aufgewachsen ist, ein Schritt zurück in die Heimat. „Mit einem Kind ist es schön, wenn die Familie vor Ort ist.“

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Die Zusage für das Café war für die junge Mutter eine Erleichterung. „Ich habe das Gefühl, seit Jahren genau auf diesen Moment gewartet zu haben“, sagt sie überglücklich. Konditorin war schon immer ihr Traumberuf. „Ich liebe es, mit den Händen zu arbeiten und Neues auszuprobieren. Das macht mir einfach Spaß.“ Daher soll es neben klassischen Spezialitäten auch neue, moderne Konditorei-Produkte am Goetheplatz geben.

Das Café

Ebenso modern und traditionell werden auch die Räumlichkeiten werden. Die alten Holzbalken bleiben bestehen – die Wände bekommen einen muschelweißen Anstrich. „So kommt das Fachwerk richtig schön zur Geltung.“ Ebenso erhalten werden die offenen Lehmwände, die es bereits im Goeheplatz Café gab. Die Deko soll dezent gehalten werden. „Wir brauchen hier nicht viel Deko - wenn man hinausschaut sieht man das Schloss und den Goetheplatz – das ist einfach schön hier.“

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Insgesamt 25 Sitzplätze wird es geben – eine Sitzbank an der Wand ist geplant. Vieles wird aus Birkenholz gefertigt – das hat einen angenehm hellen Ton. Direkt neben der Küche wird es eine Kuchen- und eine Kaffeetheke geben. Hierfür wurde sogar ein Kaffeeröster von Purschwarz aus dem Allgäu besorgt. Die Kaffeespezialitäten sowie andere Leckereien können im Sommer künftig auch draußen genossen werden. „Wir haben de Möglichkeit, die Fläche vor dem Café bei der Stadt Bad Berleburg zu mieten. Das werden wir auch tun“, freut sich Lauber. Als nächstes aber stehe die Küche und der Küchenboden auf dem Plan. „Wir arbeiten hier viel mit regionalen Firmen zusammen.“

Eröffnung im Sommer geplant

Und auch regionale Produkte in der Küche sind der Konditormeisterin sehr wichtig. „Im Allgäu habe ich gemerkt, wie schön es ist, wenn man mit regionalen Produkten arbeiten kann. Umso mehr freut es mich, dass es in Arfeld die Milcherei gibt.“ Die Produkte in ihrer Konditorei sollen dann je nach Saison angepasst werden. „Mein Ziel ist es, nach und nach das Angebot zu erweitern und den Gästen bald auch Frühstück in der Konditorei anzubieten.“

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Erst einmal steht aber die Eröffnung im Vordergrund: Wann genau die stattfindet, ist derzeit noch nicht bekannt. „Wir haben ein paar Lieferschwierigkeiten, was die technischen Geräte betrifft“, so Jana Katharina Lauber. „Ich freue mich aber schon total auf den Moment, wenn ich die ersten Gäste hier in der Konditorei begrüßen kann.“ Es ist das erste eigene Café für Lauber, die bereits im Allgäu in einer Bäckerei den Konditorbereich geleitet hat. Ihre Ausbildung absolvierte sie in der Heimat – im Café Harth (heute Bäckerei Isken) und wechselte nach der Schließung zur Konditorei Wahl, bevor ihr Weg über Hamburg und Köln unter anderem nach Australien führte. „Dort habe ich bei einer Cake-Designerin (Kuchendesignerin) einiges gelernt – unter anderem typisch amerikanische Torten.“

Glückliche Vermieterin

Dass wieder neues Leben im Goetheplatz Café herrscht, darüber freut sich auch Vermieterin Reinhild Keller. Zwölf Jahre lang hatte sie selbst das Café betrieben, bevor sie die Räumlichkeiten im Jahr 2018 vermietete, die aber weiterhin als Goetheplatz Café geführt wurden – bis März 2020. „Ich bin überglücklich. Leerstand hat auch immer etwas trostloses. Es war, als hätte man im Herbst die Felder abgeerntet.“ Und nun? „Es ist wie Frühling – mit einer Aussicht auf etwas tolles Neues. Ich kannte Frau Laber schon, da war sie noch ein kleines Mädchen“, freut sich Keller. „Sie ist jung, hat viele tolle Ideen und geht mit der Zeit.“ Erst kürzlich habe sie sich mit den neuen Mietern auf der Baustelle getroffen und ein Stück „Marmorkuchen“ gegessen. „Der war wirklich exzellent“, schwärmt Keller. „Ich sehe mich schon jetzt im Café sitzen mit meinem Mann.“

Wer die Arbeiten im Café verfolgen möchte, kann dies via Instagram tun. Dort betreibt Lauber eine eigene Instagram-Seite fürs Café.