Wemlighausen. Die Kirchengemeinden Bad Berleburg und Girkhausen haben künftig weniger Seelsorger. Deshalb ändern sich nicht nur die Gottesdienstzeiten.

Die Evangelische Kirchengemeinde Bad Berleburg hatte für den Bezirk Schüllar-Wemlighausen zu einer Gemeindeversammlung eingeladen. Dabei sollte es um die neue Situation gehen, nachdem Pfarrerin Claudia Latzel-Binder aus der Gemeinde in eine andere Stelle bei der Westfälischen Landeskirche gewechselt war. Gemeindepfarrerin Christine Liedtke erklärte den Zuhörenden die Situation, die in den vergangenen Jahren auch die Kirchengemeinden Feudingen, Erndtebrück und Bad Laasphe schon erleben mussten: „Wenn jemand geht, dann bleiben weniger Pfarrstellen.“ Es gebe einfach zu wenige Pfarrerinnen und Pfarrer. Und so blieben von den zwei Stellen, die die Kirchengemeinden Bad Berleburg und Girkhausen gemeinsam hatten, noch anderthalb übrig. Für die Kirchengemeinde Bad Berleburg könne jetzt also noch eine halbe Pfarrstelle ausgeschrieben werden.

Hoffnung auf Nachbesetzung

Die Zeit mit einem unbesetzten Stellen-Anteil heißt Vakanz-Zeit – und das sei auch eine Mangel-Zeit, erläuterte Christine Liedtke weiter, selbst wenn man versuchen werde, durch den Einsatz von Kolleginnen und Kollegen aus anderen Gemeinden so viele Gottesdienste wie möglich anzubieten. Eine Konsequenz ist die geänderte Anfangszeit für die Stadtkirche, hier beginnen die Gottesdienste jetzt um 10.30 Uhr, also eine Viertelstunde später als bisher. Aber auch weiterhin gebe es jeden Sonntag einen Gemeindegottesdienst in der Stadtkirche, wenn man von den Konfirmationen im Mai absehe. Ein festes Schema hat zudem das Wochenende mit dem dritten Sonntag im Monat: dann gibt es samstags ab 18 Uhr einen Gottesdienst in der Wemlighäuser Odebornskirche, sonntags ab 9 Uhr einen Gottesdienst in der Girkhäuser Kirche und ab 10.30 Uhr in der Berleburger Stadtkirche. Für den ersten Sonntag im Monat bietet die Kirchengemeinde künftig einen Fahrdienst an: Um 10 Uhr fährt ein Shuttle-Bus zum Gottesdienst in der Berleburger Stadtkirche an der Bushaltestelle „Girkhausen Dorfmitte“ los und um 10.15 Uhr hält dieser an der Bushaltestelle „Am Stein“ in Schüllar. Nach dem Gottesdienst in der Stadtkirche bringt er die Fahrgäste dann ab 11.30 Uhr auch wieder zurück in die Ortschaften. Gegebenenfalls seien auch noch andere Haltestellen möglich. Das sei nun erstmal, so Christine Liedtke, ein Versuchsballon für eine Übergangszeit. Generell sei sie hoffnungsvoll und zuversichtlich, dass in absehbarer Zeit die vakante halbe Pfarrstelle besetzt werden könne, möglicherweise sei diese mit einem anderen Dienst im Umfang einer halben Pfarrstelle zu koppeln.

Christine Liedtke ermunterte die Versammlung noch einmal, dass man sich an das Presbyterium wende, wenn es Wünsche oder Fragen gebe. Der Shuttle-Bus ist zum ersten Mal am Sonntag, 3. April, unterwegs.