Bad Berleburg. Vandalismus: Das Eins-A-Areal verfällt immer weiter. In wenigen Tagen soll es erneut Gespräche zwischen Eigentümer und Stadt geben.
Eingeschlagene Glasscheiben, brennende Sperrmöbel, Treffpunkt zum Drogentausch – das ehemalige Einkaufszentrum in Bad Berleburg – auch bekannt als Eins-A-Komplex – verfällt seit Jahren zunehmend. „Es wird Zeit, dass sich hier was tut“, sagt Investor Dieter Gawron, der das Areal vor Jahren gekauft hatte.
Damals war die Überlegung, dort einen Lidl anzusiedeln. Diese Idee aber wurde nicht realisiert. Seitdem steht das Areal leer – sehr zum Leid der Bürgerinnen und Bürger. „Ich kann die Menschen verstehen. Es ist ein Schandfleck“, so Gawron. In wenigen Wochen soll es daher ein erneutes Gespräch mit der Stadt Bad Berleburg geben, um gemeinsam an einer Lösung zu feilen.
Schnelle Lösung gesucht
„Als Investor ist es mir schon daran gelegen, zügig die Dinge zu realisieren“, so Dieter Gawron, der vor gut fünf Jahren einen Plan vorgelegt hatte. „Derzeit gibt es aber keine Planungen.“ Das könnte sich aber schon bald ändern. „Ich könnte mir gut vorstellen, dort erneut einen Handel zu stationieren – in Kombination mit Wohneinheiten. Das hatte die Stadt Bad Berleburg ja auch unter anderem vorgeschlagen. Da muss man dann aber noch schauen, um welche Mietwohnungen es sich dabei handelt – barrierefreies Wohnen, junges Wohnen.“ Bereits in der Vergangenheit war das Areal immer wieder Diskussionspunkt bei den Bad Berleburger Bürgerinnen und Bürgern. Unter anderem haben Studenten der Universität Siegen eine Studie erstellt und diese anschließend vorgestellt. Seit Herbst vergangenen Jahres aber ist es wieder ruhig geworden um das einstige Einkaufszentrum.
„Die Haushalts- und Finanzierungsfragen sind grundsätzlich geklärt, insofern stehen nun die nächsten Gespräche mit dem Eigentümer an. Wir bitten um Verständnis, dass hierzu zum jetzigen Stand keine Detailangaben gemacht werden können. Die weiteren Planungen hängen inhaltlich und im zeitlichen Ablauf maßgeblich vom Ausgang dieser Gespräche ab“, so Christoph Koch, Dezernent und Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Wohnen der Stadt Bad Berleburg, vor einigen Tagen auf Nachfrage der Lokalredaktion.
Stabilisierung der Innenstädte
Erst am 18. Juni 2021 kam aus Düsseldorf die gute Nachricht: Zur Stabilisierung von Innenstädten und Ortszentren investiert das Land NRW 29,3 Millionen Euro. Von diesem „Leben findet INNENstadt“ getauften Förderprogramm profitieren 91 Kommunen – eine von ihnen ist Bad Berleburg. Im vergangenen Jahr wurde das landeseigene „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen“ mit 70 Millionen Euro aufgelegt. Noch Ende 2020 wurden die ersten rund 40 Millionen Euro bewilligt. Im Juni 2021 wurden weitere 112 Anträge aus Städten und Gemeinden bewilligt, teilte das Land NRW mit. Ein Antrag hat auch Bad Berleburg auf den Weg gebracht, um so eine positive Entwicklung auf dem Eins-A-Gelände anzustoßen. 1,429 Millionen Euro wurden bewilligt.
Das ist nun über ein halbes Jahr her. Wie es nun weiter geht, könnte also vielleicht schon in wenigen Wochen feststehen, wenn die Gespräche zwischen dem Eigentümer und der Stadt Bad Berleburg in die nächste Runde gehen.