Die AOK appelliert auch an die Wittgensteiner: In der Fastenzeit am besten auf Wein, Bier und Co. verzichten. Was das bringt, lesen Sie hier.

Siegen-Wittgenstein. Nach Feierabend ein Bier oder zum Essen einen Rot- oder Weißwein. Auch ohne Feste und Feierlichkeiten kann der Konsum von Alkohol schnell zur Gewohnheit werden – besonders in Zeiten der Corona-Pandemie. Das macht eine aktuelle Auswertung der AOK NordWest deutlich. Danach fehlten bei der AOK versicherte Beschäftigte im Kreis Siegen-Wittgenstein wegen Alkoholproblemen im vergangenen Jahr an fast 3941 Tagen am Arbeitsplatz. Um den gesundheitlichen Folgen übermäßigen Alkoholkonsums vorzubeugen, ruft die AOK NordWest mit Beginn der Fastenzeit ab Aschermittwoch bis Ostern die Menschen im Kreis Siegen-Wittgenstein zum Alkohol-Verzicht auf.

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Dazu startet an diesem Mittwoch, 2. März, die sechswöchige Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter dem Motto „Kannst du ohne?“. „Eine Zeit lang auf Alkohol zu verzichten tut Körper und Seele gut und kann eine wichtige Erfahrung sein, die langfristig zu einem veränderten Umgang mit Alkohol beiträgt“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Nicht nur die Leber profitiert

So profitiert das Herz-Kreislauf-System schon von einer kurzzeitigen Abstinenz, ebenso der Magen und die Leber. Der Alkoholverzicht wirkt sich außerdem positiv auf Schlaf, Blutdruck, Konzentrationsfähigkeit und Körpergewicht aus. Und nicht zuletzt wird das Krebsrisiko gemindert, das Immunsystem gestärkt. „Oft wird einfach unbedacht zu promillehaltigen Getränken gegriffen – sei es am Feierabend, beim Treffen mit Freunden oder zum Essen. Doch regelmäßiger Alkoholkonsum schadet der Gesundheit und führt zu Abhängigkeit. Deshalb ist es wichtig, ab und zu die eigenen Trinkgewohnheiten zu hinterfragen“, so Schneider.

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Kleinere Mengen für Frauen

Alkohol ist ein Zellgift, das grundsätzlich alle Organe schädigen kann. Bei Frauen können die Folgen des Alkoholkonsums stärker sein als bei Männern. Denn Frauen bauen Alkohol langsamer ab. Dazu wird in der Leber das Enzym Alkoholdehydrogenase benötigt, das bei Frauen in geringerer Menge vorliegt. Daher kann es bei ihnen schon bei geringeren Mengen, die regelmäßig konsumiert werden, schneller zu alkoholbedingten Schäden kommen.

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Mit Hilfe der Fastenaktion können risikoreiche Gewohnheiten des „sorgenlosen Konsums“ durchbrochen werden. Betroffene können bei dieser Gelegenheit erfahren, dass Alkohol nicht unbedingt bei jedem Anlass dazugehören muss – oder bemerken bereits Abhängigkeitssymptome und können sich frühzeitiger Hilfe holen.

Weitere Infos und Tipps auf der Internetseite der BZgA unter www.kenn-dein-limit.de.