Wingeshausen. Pooltest, Unterstützung der Lehrkräfte und Co.: Die FDP-Politikern stellt sich den Fragen von Schulleitungen, Lehrern und Elternvertretern.

Zwei Jahre lang hat die Pandemie unser Leben fest im Griff. Jahre, die alles andere als leicht waren. Die Schulleiter, Lehrkräfte und auch Schüler im Distanz- und Präsenzunterricht vor großen Hürden stellte. Doch wie geht es mit den Testungen an Schulen weiter? Wie geht die Politik mit der Arbeitsbelastung der Lehrkräfte um? Fragen, die Schulleiter und Elternschaftsvertreter nun in der Wisenthütte NRW-Schulministerin Gebauer stellten.

Bürgertests sind keine Alternative

Unter ihnen war auch Nina Bauerdick von der Grundschule Aue-Wingeshausen. „Wir hatten einen positiven Pooltest, dennoch mussten die Kinder zum Präsenzunterricht kommen. Danach waren acht weitere Kinder in dieser Woche positiv. Sollten die Klassen dann nicht besser zu Hause bleiben für fünf Tage, bis sie sich dann freigetestet haben? So gehen sie weiter zur Schule und infizieren andere Kinder.“ Und auch ihre Schulleiterin Susanne Lemmen bedauerte: „Wir müssen jetzt die Aufgaben des Gesundheitsamtes zusätzlich übernehmen und Testergebnisse nachhalten. Können wir dafür nicht professionelle Unterstützung bekommen?“ „Mir wäre nichts lieber gewesen, als bei dem alten System zu bleiben, weil es das einfachste und sicherste ist. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat aber entschieden, die PCR-Tests zu priorisieren“, so die Ministerin. Schulen seien demnach nicht als systemrelevant eingestuft worden.

Die Gymnasialdirektorin aus Bad Laasphe Corie Hahn (links) stellte Fragen und unterhielt sich anschließend mit Yvonne Gebauer (Mitte) und Andreas Weigel (FDP-Landtagskandidat für das südliche Siegen-Wittgenstein).
Die Gymnasialdirektorin aus Bad Laasphe Corie Hahn (links) stellte Fragen und unterhielt sich anschließend mit Yvonne Gebauer (Mitte) und Andreas Weigel (FDP-Landtagskandidat für das südliche Siegen-Wittgenstein). © WP | Lars-Peter Dickel

Susanne Lemmen fragte weiter, warum man die Tests nicht den Eltern mit nach Hause geben dürfe. Laut Ministerin aber gebe dies keine Sicherheit, da man nicht nachhalten könne, wer sich und wie getestet habe. Bürgertests schieden als Bedingung aus, weil es gerade auf dem Land nicht ausreichend Teststellen gebe. „Ich weiß, dass die Kinder nach einem positiven Test in die Schule kommen, aber eine Unterstützung durch Testpersonal kann nur von den Kommunen kommen.“

Dennoch aber hält die Schulministerin am Präsenzunterricht fest. „Ich weiß, dass man nicht jede Entscheidung nachvollziehen kann und das gewisse Entscheidungen für Frust gesorgt haben. Aber ich habe jede meiner Entscheidung sorgfältig abgewägt“, so Gebauer. „Ich weiß aber auch, wie sehr unsere Kinder leiden und wie sehr unsere Kinder die pädagogische Hand an ihrer Seite brauchen, weil wir wissen, dass viele Familien mit dieser Corona-Herausforderung nicht fertig werden. Und am PC können wir nicht immer sehen, ob es einem Kind gut geht, oder nicht.“

Arbeitsbelastung der Lehrkräfte

Clemens Binder, Schulleiter des Johannes-Althusius-Gymnasiums in Bad Berleburg wollte unter anderem wissen, wie der kurzfristige, aber auch langfristige Umgang mit der hohen Arbeitsbelastung der Lehrkräfte aussehe, die in den vergangenen zwei Jahren einiges leisten mussten. „Am Ende hilft nur, dass wir auch wirklich jede Stelle besetzen. Und ja ich weiß um die Forderung nach kleineren Klassen. Die kann ich aber auch nur dann einführen, wenn ich auch genügend Lehrkräfte habe. Auch bin ich ein Verfechter von Doppelspitzen – nicht bei kleinen Systemen, aber bei größeren. Das würde sicher für Entlastung sorgen. Aber am Ende heißt dies, dass wir alle Stellen besetzten müssen und wir haben um die 10.000 Stellen geschaffen.“

Corie Hahn, Schulleiterin des Städtischen Gymnasium Bad Laasphe, war ebenfalls vor Ort und hatte einige Fragen. Auch da ging es unter anderem um das Personal. „Wir haben Mitarbeiter, die in Pension gehen und weitermachen wollen. Warum werden ihnen solche enormen Hürden in den Weg gelegt?“