Wittgenstein. Eine Grundschul-Leiterin fürchtet Ansteckungsgefahr im Schulbus. Und eine Bad Laaspher Kita operiert bereits standardmäßig mit Schnelltests.

Bei vielen Eltern von Grundschülern auch in Wittgenstein herrscht große Verunsicherung: Wenn der Pooltest mit dem Lolli in einer Klasse positiv ausfällt, sollen ab sofort keine PCR-Einzeltests der Schülerinnen und Schüler mehr von den zuständigen Laboren ausgewertet werden. Hier droht Gefahr, wenn am nächsten Tag auch Kinder wieder in die Schule kommen, die positiv sein können.

Bei Susanne Lemmen, kommissarische Leiterin der Grundschule Aue-Wingeshausen, schlug die E-Mail des NRW-Schulministeriums mit der Info zu den Pooltests am Dienstagabend um 22.13 Uhr auf – und sie bedeutet für den Schulalltag: „Wir als Schule müssten wieder alle Eltern einer Klasse mit einem positiven Pooltest per Telefonkette oder WhatsApp selbst informieren“, so Lemmen – und nicht wie bisher das Labor direkt. Dann gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder organisierten die betreffenden Eltern idealerweise selbst einen zertifizierten Bürgertest für ihre Kinder – oder diese würden am nächsten Morgen in der Schule getestet. Und im schlimmsten Fall stecke ein Kind, das noch unerkannt positiv sei, Mitschüler im Bus oder gar später in der Schule an.

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Als infiziert gelte ein Kind künftig immer erst nach einem qualifizierten Bürgertest, müsse dann in Quarantäne, so Lemmen – und bedauert: „Die Teströhrchen für die Rückstellproben sind jetzt ein Haufen Plastikmüll.“ Was die Schulleiterin hofft: „Wir sind da bis jetzt supergut durchgekommen – und ein ,Weiter so’ wäre sehr schön.“

Vorteil: Kita-Gruppen strikt getrennt

Was bei positiven Tests passiert, erlebt gerade die evangelische Kita „Bäderborn“ in Bad Laasphe. Von 23 Kindern der Katzen-Gruppe sind vier positiv getestet worden – Folge: Das Gesundheitsamt hat alle Jungen und Mädchen in Quarantäne geschickt. Dabei erweist es sich als Vorteil, dass alle drei Gruppen der Kita strikt getrennt sind.

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„Hier ist es so, dass wir den Eltern zwei- bis dreimal in der Woche Antigen-Schnelltests nach Hause mit geben“, erklärt Kita-Leiterin Angelika Krämer. „Sie können dann daheim testen und sagen uns Bescheid, wenn der Test positiv ausfällt. Dann raten wir den Eltern zum offiziellen Bürgertest oder einem PCR-Test beim Hausarzt – zur Bestätigung.“

Die Kits für Nasen- und Lollitests bekomme die Kita im Auftrag des Landes NRW geschickt, so Krämer – Pooltests gebe es nicht, wie übrigens auch in anderen Wittgensteiner Kitas. Übrigens: „Den betroffenen Kindern geht es gut“, so Krämer – „aber auch deren Eltern“.