Die Krankenkasse warnt vor häufigem Medikamenten-Gebrauch, der gravierende Folgen haben könne, so AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

Siegen-Wittgenstein. Wenn der Kopf spannt oder der Rücken schmerzt, greifen viele Menschen im Kreis Siegen-Wittgenstein schnell zu Schmerzmitteln, um im Alltag weiter zu funktionieren. „Doch vielen ist nicht bewusst, dass Nebenwirkungen und ernste Komplikationen die Folge sein können, wenn Schmerz-Medikamente regelmäßig und unkontrolliert eingenommen werden“, warnt AOK-Serviceregionsleiter Dirk Schneider.

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Und laut der Deutschen Schmerzgesellschaft gibt es Schätzungen zufolge etwa ein bis zwei Millionen Menschen in Deutschland, die sogar abhängig von Schmerz-Medikamenten sind.

Achtung, Organschäden!

Die niedergelassenen Ärzte stellten 2020 für die gesetzlich Versicherten in Westfalen-Lippe insgesamt über 9,1 Millionen Rezepte für Schmerzmittel aus. Paradox ist, dass die meisten Schmerzmittel nicht nur Nieren und Leber schaden, sondern regelmäßig angewandt zum Beispiel auch zu weiteren Schmerzen wie chronischen Kopfschmerzen führen können. Wer etwa an mehr als zehn Tagen im Monat Kopfschmerzmittel einnimmt, riskiert, davon einen chronischen sogenannten Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz zu bekommen.

Deshalb gilt bei der Einnahme von Schmerz-Medikamenten:

Maximal vier Tage am Stück und pro Monat sollten nicht mehr als zehn Tabletten eingenommen werden, sofern sie nicht vom Arzt verschrieben worden sind.

Die Hinweise auf dem Beipackzettel vor allem zur richtigen Dosierung und zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sollten unbedingt beachtet werden.

Doch noch viel wichtiger ist, nach Möglichkeit auf die Einnahme von Schmerz-Medikamenten am besten ganz zu verzichten.

Kursangebote

Kursangebote rund um das Thema „Entspannung“ finden Betroffene auch im AOK-Kursprogramm, das in allen AOK-Kundencentern des Kreises Siegen-Wittgenstein erhältlich oder im Internet unter aok.de/nw abrufbar ist.Alle Angebote sind exklusiv und kostenfrei für AOK-Kunden und werden von qualifizierten Fachkräften geleitet.

Und so schwer es klingt: Es ist wichtig, trotz der Schmerzen aktiv zu bleiben, sich zu bewegen, mit Freunden zu treffen, auszugehen.

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Vom Lebensstil beeinflusst

Häufig sind Schmerzen auch durch den Lebensstil beeinflusst: Viele Menschen sitzen zu viel und neigen daher zu Verspannungen, die wiederum Kopf- oder Rückenschmerzen auslösen. Gezielte Übungen für Nacken und Rücken, die richtige Haltung, Work-Life-Balance und Entspannung helfen, es erst gar nicht zum Schmerz kommen oder ihn schnell wieder verschwinden zu lassen. Ausgleichende Freizeitaktivitäten, viel Bewegung oder Sport können eine Wohltat für Körper und Seele sein. Wichtig ist zudem ausreichender Schlaf, um dem Körper genug Möglichkeit zur Regeneration zu geben. Hilfreich sind auch Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Muskelentspannungsübungen.