Bad Laasphe. Geht es nach James Cameron, rüsten die Kinos bis zum Start von „Avatar 2“ ihre 3D-Technik auf. Bad Laasphes Kinobesitzer wundert sich darüber.
Vor ein paar Jahren noch war sie eines der Lockmittel der Kinos, heute ist der 3D-Trend stark abgeflaut. Kaum einer fragt im Kino noch danach. 2022 will der Vater der Technologie, James Cameron, mit „Avatar 2“ in die Kinos – und das mit neuer 3D-Technik. Die in Kinos einzubauen sei aber gerade im Zuge der Corona-Pandemie eher fragwürdig, erzählt uns Kai Winterhoff, Inhaber des Bad Laaspher Residenz-Kinos auf Nachfrage.
Wenn Schwerter durch das Publikum sausen oder die Hauptdarstellerin quasi nach den Zuschauern zu greifen scheint, dann läuft im Kino gerade ein 3D-Film. Diese von Regisseur James Cameron mit „Avatar“ salonfähig gemachte Technik hat vor ein paar Jahren noch scharenweise Menschen in die Kinos getrieben und zahlreiche andere Filmproduktionen in Zugzwang gebracht. Heute sieht das schon wieder anders aus.
Der Trend
Heute, zwölf Jahre nach dem Deutschlandstart von „Avatar“ und dem Beginn der 3D-Manie, kündigt der Regisseur eine komplett neue, brillenlose 3D-Technologie an, die den Start des Nachfolgers „Avatar 2“ begleiten soll.
Das Problem dabei: Die Kinos müssten komplett auf die neue Technologie umrüsten. Gerade jetzt, wo eine gewisse Erholungsphase nach der Ungewissheit durch die Corona-Pandemie eingesetzt hat, ist das jedoch ein Vorstoß, der Fragen aufwirft.
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„Ich habe noch nichts von der neuen 3D-Technik gehört, aber ich finde es fast schon lustig, dass gerade jetzt so ein Drang nach neuer Technik kommt. 3D ist derzeit auch eher auf dem Rückmarsch und ist bei den Leuten kaum noch gefragt“, erklärt uns Kai Winterhoff. Für das Residenz-Kino käme ein solcher Umbau wohl nicht infrage, auch weil der Kinostart von „Avatar 2“ mit dem 14. Dezember 2022 schon relativ nah ist und eine Aktualisierung der Technik so kurzfristig nicht realistisch wäre.
Die Technik
Was genau ist es, das die neue Technik so besonders machen soll? James Cameron will, so sagte er es in einem Interview, dass Laser-Projektionssysteme in die Kinos kommen, damit 3D ohne Brille genossen werden könne.
Dabei ist die Rede von „autostereoskopische Leinwänden“ – die Bildtiefe soll dabei entstehen, indem zwei Bilder gleichzeitig dargestellt werden – und von kleinen, schrägen Sichtbarrieren das Licht einzelner Pixel in verschiedene Richtungen vom Bildschirm abgelenkt wird, damit jedes Auge ein anderes Bild erreicht.
Die bisherige Technik im Kino sei die aktive und die passive 3D-Technik, erklärt Winterhoff: Die eine erzeuge mit batteriebetriebenen Brillen in Shutter-Technik ein dreidimensionales Bild, die andere stelle dies mit dem Projektor her. Hier seien die Brillen wesentlich billiger, weshalb diese Technik in Kinos verwendet werde.
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Kulturkino kommt wieder:
Am 2. Februar startet das „Kulturkino“ wieder nach fast zweijähriger Corona-Abstinenz. Gezeigt werden u. a. die Filme „Eiffel in Love“, „The French Dispatch“ oder „Mein Sohn“.
Der Kinobetrieb läuft wieder harmonischer, so Winterhoff. Die Besucherzahlen seien bei 25 Prozent stabil.