Bad Berleburg. Sonderimpftag im Bad Berleburger Impfzentrum: 87 Menschen sind bis 16 Uhr registriert worden – die meisten von ihnen sind Kinder und Jugendliche.

Während es draußen langsam dunkel wird und die ersten bereits ihren Feierabend einläuten oder daheim ihre Schulaufgaben machen, wird im Bad Berleburger Impfzentrum auf dem Stöppel weiter geimpft. Insgesamt 87 Impfungen wurden am Montag kurz nach 16 Uhr bereits registriert – die meisten von ihnen sind Kinder und Jugendliche. Kein Wunder, immerhin fand an diesem Montag der sogenannte Sonderimpftag für Kinder und Jugendliche statt. Hierfür waren zwei Kinderärzte der Siegener Kinderklinik vor Ort.

Seit Freitag, 17. Dezember, haben Kinder zwischen fünf und elf Jahren die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. In den ersten beiden Tagen (Freitag und Samstag) wurden insgesamt 45 Kinder unter elf Jahren in der ehemaligen Salzmannschule geimpft. 34 Impflinge sind zwischen zwölf und 17 Jahre alt.

Während am Freitagnachmittag sich eine lange Schlange vor der ehemaligen Salzmannschule bildete, ist es am Montagnachmittag kurz nach 16 Uhr eher ruhig auf dem Stöppel. „Es ist faszinierend: In den ersten ein, zwei Stunden stehen die Menschen Schlange, danach wird es weniger“, sagt Martin Menn, Leiter des Bad Berelburger Impfzentrums. So auch am Sonderimpftag am Montagnachmittag. Kurz vor 14 Uhr – dem Start des Sonderimpftages – standen bereits die ersten Impflinge vor der Eingangstür, so Menn.

Ruhige Stimmung bei den Impflingen

Und wie ist die Stimmung auf dem Stöppel? Erst vor Kurzem machte eine Meldung aus dem Kreis Olpe die Runde. Im Impfzentrum Attendorn wurden bei der Impfung von Kindern die Vakzine von Moderna und Biontech vertauscht. Sind Eltern dadurch verunsicherter? „Das kann ich nicht sagen. Die Gespräche mit den Eltern macht der Arzt“, so Menn. „Was ich aber sagen kann ist, dass alle Kinder, die zu uns gekommen sind, auch ein Impfung erhalten haben.“ Nur selten sei es bislang vorgekommen, dass jemand ohne eine Impfung nach Hause ging. „Wir haben bis heute morgen hier im Impfzentrum 3266 Menschen registriert – davon sind keine zehn Personen ohne Impfung nach Hause gegangen.“ Der Grund sei die Regelung, dass Menschen unter 30 Jahren Biontech erhalten und die älteren Moderna. „Die, die gingen, waren mit dieser Regelung nicht einverstanden.“ Ansonsten sei die Stimmung ruhig. „So auch am Freitag. An diesem Tag hatten wir einen dritten Impfraum geöffnet, mit einem hier in der Region niedergelassenen Arzt, wo die Kinder geimpft wurden, damit sie draußen nicht allzu lange warten musten.“

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche (50. Kalenderwoche) 895 Menschen geimpft – davon 45 Kinder unter elf Jahre, 34 Kinder zwischen zwölf und 17 Jahre und 816 Erwachsene (78 Erst-, 124 Zweit- und 695 Boosterimpfungen).

Impfstoffe farblich markiert

Kinder unter elf Jahren erhalten ein eigenes Vakzin von Biontech. „Das ist ein spezieller Impfstoff für Kinder“, erklärt Apothekerin Martina Lauber. Sie zieht im Bad Berleburger Impfzentrum die Impfstoffe auf. Der Unterschied zum Erwachsenenimpfstoff: „Der Kinderimpfstoff ist anders zusammengesetzt und auch die Konzentration ist anders.“ Einen Vorteil hat der Kinderimpfstoff auch: Er ist länger haltbar – bis zu zwölf Stunden. „Das ist auch für die Praxen sehr wichtig“, so die Apothekerin. Zudem kann er bis zu zehn Wochen gelagert werden. Damit die verschiedenen Impfstoffe nicht miteinander vertauscht werden, werden diese farblich gekennzeichnet. So ist beispielsweise der Kinderimpfstoff mit einem roten Deckel versehen, Biontech für Erwachsene mit einem weißen und Moderna mit einem gelben Deckel. „Zudem verwenden wir für jede Impfung ein eigenes Tablett. Auch sie werden farblich markiert, damit es nicht zu Verwechslungen kommt.“ Und was passiert mit den Dosen, die nicht verimpft werden? „Wir bekommen den Impfstoff nach Tagesbedarf geliefert, was nicht verimpft wird, geht zurück in die Apotheke“, so Menn. Im Impfzentrum werden keine Vakzine gelagert.