Elsoff. Warum der Brand in einem Waldstück ausgebrochen war, ist bislang noch unklar. Klar ist nur, dass die Einsatzlage für die Feuerwehr schwierig ist.

Lichterloh brennt die Holzerntemaschine, als die Freiwillige Feuerwehr am Einsatzort eintrifft. Eine Gruppe Waldarbeiter hat hier in einem Waldstück bei Elsoff gearbeitet. Warum der Brand ausgebrochen ist, ist noch unklar. Klar ist nur, dass die Lage für die Feuerwehr schwierig ist.

Weit oberhalb von Elsoff, in der der Verlängerung der Straße „Unterm Steimel“, steht der Harvester komplett in Flammen. Zwei Waldarbeiter aus Estland waren gerade mit dem Arbeitsgerät dabei, Käferholz zu fällen, als es plötzlich Feuer fing. „Es wurde warm unterm Hintern und dann bin ich raus“, erzählt einer der beiden Männer auf Englisch.

Problem zunächst: die Löschwasser-Versorgung

Die alarmierte Feuerwehr musste zunächst einmal herausbekommen, wo genau der Brand eigentlich ist – bei den Angaben der nicht ortskundigen Arbeitern gar nicht so einfach. Anwohner von Elsoff hatten die Flammen aber schon unten vom Dorf aus gesehen – und so konnten sich die Feuerwehren dann auf der Verlängerung der Straße „Unterm Steimel“ in Richtung Brandort bewegen. Das Gelände dort war nicht nur sehr schwer zu erreichen, es kam auch noch Nässe aus den letzten Tagen hinzu sowie massive Schäden an den Zufahrtswegen kurz vor dem Brandort. Sie waren durch die schweren Waldmaschinen entstanden, die derzeit das viele Käferholz in Wittgenstein wegschaffen.

Die Löschfahrzeuge mussten an einer Wegkreuzung unterhalb der Einsatzstelle stehenbleiben, da das Gelände schlichtweg nicht mehr zu befahren war. Die Kameraden rannten mit schwerem Material und Pressluft-Atmern auf dem Rücken die letzten Meter über die Rückegasse zum Berg hinauf, um letztlich an den brennenden Harvester zu gelangen. Ein weiteres Problem war zunächst die Wasserversorgung, denn Hydranten oder Wasserleitungen gab es in der Nähe nicht.

Die letzten Meter bis zum Brandort müssen die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu Fuß zurücklegen – bepackt mit schwerem Material für die Löscharbeiten.
Die letzten Meter bis zum Brandort müssen die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu Fuß zurücklegen – bepackt mit schwerem Material für die Löscharbeiten. © Matthias Böhl

Unter körperlicher Schwerstarbeit

Das Löschwasser-Problem hatten die Kameraden aber schnell gelöst: Zum einen führen viele Fahrzeuge der Feuerwehr bereits große Wassertanks mit, zum anderen wurde über einen Rundweg zur Dorfmitte ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen eingerichtet und in der Nähe der Einsatzstelle auch ein Löschwasserbehälter gefüllt. Im Einsatz waren dazu die Löschgruppen aus Elsoff, Alertshausen, Arfeld, Dotzlar und Bad Berleburg.

Der Harvester, der zu Beginn des Einsatzes bereits im Vollbrand stand, war nicht mehr zu retten.
Der Harvester, der zu Beginn des Einsatzes bereits im Vollbrand stand, war nicht mehr zu retten. © WP | Matthias Böhl

Unter körperlicher Schwerstarbeit schafften die Kameraden es schnell, die Flammen des Harvesters abzulöschen. Um noch einen besseren Kühleffekt zu haben, mischten sie dem Löschwasser zusätzlich eine geringe Menge Schaum bei. Außerdem öffneten die Feuerwehrleute die Motorhaube des Fahrzeugs gewaltsam, um auch an letzte Glutnester heranzukommen. Der Einsatz in dem komplizierten und anspruchsvollen Gelände zog sich mehrere Stunden hin. Aufgrund des Schaumeinsatzes hatte Einsatzleiter Jens Schmitt auch die Untere Wasserbehörde informiert. Der Leiter der Feuerwehr erklärte aber vor Ort auch, dass der Löschschaum keine Umweltgefahr darstelle und biologisch abbaubar sei.

Übergreifen der Flammen auf den Wald verhindert

Der Harvester, der zu Beginn des Einsatzes bereits im Vollbrand stand, war nicht mehr zu retten. Ein weiteres Übergreifen der Flammen auf Holzpolter oder den Waldboden wurde verhindert. Verletzt wurde zum Glück niemand, die Höhe des Sachschadens steht noch nicht fest. Ebenso wenig können bereits Angaben zur Brandursache gemacht werden.

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