Bad Berleburg. 107 Einsätze hat der Löschzug 1 der Freiwilligen Feuerwehr 2020 absolviert. Die momentane Dienstbeteiligung ist größer als vor der Pandemie.

Im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Bad Berleburg herrschte am Samstagabend eine ausgelassene Stimmung – endlich konnten die Kameradinnen und Kameraden des Löschzugs 1 ihre Jahreshauptversammlung abhalten, die gewöhnlich im Frühjahr stattgefunden hätte. „Seit 2020 hat uns Corona fest im Griff und bedeutet für jeden Einzelnen extreme Einschnitte in sein privates und berufliches Leben“, sagte Jens Schmitt, Einheitsführer des Löschzug 1 und Stadtbrandinspektor. „Selbstverständlich macht das Virus auch keinen Halt vor den zahlreichen Hilfsorganisationen und hat auch uns vor Schwierigkeiten gestellt.“

So musste ab März 2020 der wöchentliche Dienst eingestellt werden und auch die Ausbildung auf Stadt- und Kreisebene wurde komplett stillgelegt. „Wir hoffen, dass wir die Verluste der vergangenen eineinhalb Jahre in diesem Bereich wieder aufholen können“, sagte Klaus Langenberg, Stadtbrandinspektor und Leiter der Feuerwehr.

Kameradschaft ging auf Null

„Die Kameradschaft ging auf Null, es gab nur noch Einsatzgeschehen. Und das kennt kein Virus und das Virus kennt kein Einsatzgeschehen.“ Denn: Auch wenn der Übungsdienst in 2020 zu großen Teilen eingestellt werden musste, gab es einiges zu tun für die Kameradinnen und Kameraden des Löschzugs 1. Insgesamt wurden die Feuerwehrleute 2020 zu 107 Einsätze alarmiert – unter anderem zu einem Waldbrand am Stöppel und zu einem Wohnhausbrand in der Ederstraße. Unter anderem wurden auch 29 technische Hilfeleistungen – dazu gehören unter anderem umgestürzte Bäume und Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen – geleistet.

Bis zum Jahresende hatte der Löschzug 1 in Bad Berleburg 39 Kameradinnen und Kameraden in der Einsatzabteilung, 13 Kameraden in der Ehrenabteilung und 13 Kameradinnen und Kameraden in der Jugendfeuerwehr. „Die Befürchtung, dass wir einen Schwund an Kameraden haben, hat sich bisher nicht bewahrheitet – im Gegenteil. Die momentane Dienstbeteiligung ist größer als vor der Pandemie“, so Schmitt.

Die Jugendfeuerwehr

Und auch Jugendfeuerwehrwart Florian Kroh ist dankbar, dass die Kameradinnen und Kameraden „über die schwierige Phase der Pandemie die Treue zur Feuerwehr gehalten haben“. So wurde das Dienstjahr 2020 mit 14 Jugendlichen gestartet und mit 13 beendet. „Ein Kamerad konnte mit seinem 18. Geburtstag die Jugendfeuerwehr verlassen und unterstütz nun die Einsatzabteilung“, so Kroh. Auch wenn der Dienstbetrieb coronabedingt 2020 zum Erliegen kam, so wurden die Jugendlichen via WhatsApp über Neuigkeiten und Entwicklungen informiert. „Um trotzdem den Kontakt zu den Jugendlichen zu halten, fanden Videokonferenzen statt“, so Kroh.

Auch eine Brandschutzerziehung konnte 2020 coronabedingt nicht stattfinden. „Die Besuche – unter anderem an Schulen – mussten leider abgesagt werden. Auch hier hat uns das Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Aber wir hoffen, dass dies bald wieder möglich ist“, sagte Thorsten Dörr.

Alles in allem aber schauen die Kameradinnen und Kameraden zuversichtlich in die Zukunft. „Wir müssen nach vorne schauen und uns der Lage stellen“, sagte Langenberg. „Die Umstände 2020 waren für alle nicht leicht, aber trotzdem hat der Löschzug 1 funktioniert und für die notwendige Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bad Berleburg gesorgt – und das funktioniert nur, wenn wir zusammenhalten und an einem Strang ziehen“, ergänzt Schmitt. „Bleibt alle gesund, der Feuerwehrfamilie treu und schaut positiv in die Zukunft.“