Bad Berleburg. Bürger monieren auch den ungünstigen Standort hinter dem Denkmal am Goetheplatz. Im Rathaus zeigt man sich unterdessen offen für Anregungen.
Die neue Info-Stele der Stadt Bad Berleburg am Goetheplatz, erst kürzlich aufgestellt, erntet nach Informationen unserer Redaktion auch Kritik. Sie sei zum einen unvorteilhaft hinter dem Friedensdenkmal platziert und überdies schlecht für Rollstuhlfahrer geeignet, heißt es.
Sowohl bei der Standort-Wahl als auch mit Blick auf die barrierefreie Nutzung seien die Bedürfnisse von „Menschen mit eingeschränkter Mobilität“ berücksichtigt worden, betont Colette Siebert, im Bad Berleburger Rathaus Leiterin der Stabsabteilung Regionalentwicklung. Die Stadt sei aber grundsätzlich für Anregungen offen.
Standort-Wahl
Ob nun Goetheplatz, Rathaus an der Poststraße, Bürgerhaus am Markt oder Zentrum Via Adrina in Arfeld – „grundsätzlich hat die Stadt Bad Berleburg die Standorte der Info-Stelen so gewählt, dass sie an wichtigen Stellen im Stadtgebiet aufgebaut und permanent nutzbar sind“, erläutert Siebert – auch von Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
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Nachbesserungen
Einen Bedarf für Nachbesserungen sieht die Abteilungsleiterin derzeit nicht. „Die Installation und Inbetriebnahme der Info-Stelen Ende Oktober haben sich als erster Schritt verstanden“, sagt sie. Und das Informationsangebot sowie der damit verbundene Service solle „nachhaltig weiterwachsen“. Dies schließe „natürlich auch eine barrierefreie Optimierung des Angebots als solches mit Blick auf Handhabung und Nutzung ein“.
Zielgruppe
Die Standorte aller vier Info-Stelen sind laut Siebert „so ausgewählt, dass sie möglichst flächendeckend im Stadtgebiet verteilt sind. Wir haben Orte ausgesucht, die von einer breiten Zielgruppe stark frequentiert sind“. Neben den drei über die Kernstadt verteilten Info-Stelen komme eine Info-Tafel im Zentrum Via Adrina in Arfeld hinzu. Es gelte einerseits „als Dorfmittelpunkt der Ortschaft, andererseits aufgrund der Anbindung an das Wandernetz und weitere touristische Strecken als wichtiger Anlaufpunkt für Gäste“. Damit stünden „alle Info-Stelen an Standorten, die gut frequentiert sind“. Und: „Durch die Verteilung in der gesamten Fläche des Stadtgebietes soll es außerdem Menschen mit Behinderung möglich sein, diese möglichst zielgerichtet und ,auf kurzen Wegen‘ erreichen zu können.“
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Weiterentwicklung
Bei der Weiterentwicklung der Info-Stelen stehe natürlich „der Bedarf der Nutzerinnen und Nutzer im Fokus“, so Siebert weiter. „Wir betrachten Digitalisierung nicht als Selbstzweck, sondern als zentralen Mehrwert für alle Menschen.“ Und der Gedanke der Inklusion sei „damit bei solchen Projekten stets selbstverständlich verankert“.
Rollstuhlfahrer
Derzeit laufen die Stelen lediglich in einer Art Demo-Modus, sind an einigen Stellen aber auch schon per Touchscreen direkt vom Nutzer ansteuerbar. Inwieweit wurde hier an Nutzerinnen und Nutzer im Rollstuhl gedacht, etwa unter Touristinnen und Touristen? Tatsächlich würden sie im Sitzen zum Beispiel nicht an einen berührbaren Menüpunkt im oberen Teil der Stele heranreichen. Dazu die Abteilungsleiterin: „Unser Ziel ist ein modernes Stadtportal – ein digitaler, kommunaler Service mit Informationen aus dem Rathaus, einer Stadtkarte mit ,Points of interest‘, mit Informationen zu Einrichtungen, Gastronomie und Tourismus, Einzelhandel, lokalen Unternehmen und einem Veranstaltungskalender – für möglichst alle Menschen, auch wenn dies zum Teil nicht immer uneingeschränkt gelingt.“ Aber: Auch in diesem Bereich lerne die Stadt „kontinuierlich dazu“.
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Nutzerdaten
Wie wird das neue digitale Angebot eigentlich genutzt? „Da das Aufstellen der Info-Stelen erst kürzlich erfolgt ist, liegen noch keine validen Nutzungsdaten oder -statistiken des Angebots vor“, bedauert Siebert. Allerdings: „Derzeit sammeln wir Daten und Erfahrungen, um das Angebot auf dieser Grundlage weiterzuentwickeln.“
Vom Foyer ins Freie
Im Bereich Bürgerhaus am Markt ist die Stele derzeit noch im Foyer aufgebaut. Sie sollte eigentlich im Freien installiert werden, womit sie dann theoretisch auch rund um die Uhr nutzbar wäre. Das werde demnächst auch passieren, so Colette Siebert – nämlich dann, wenn endlich die geplante Mobilstation errichtet werde – im Umfeld des Bad Berleburger Bahnhofs.
Eine Mobilstation zeichnet sich durch verschiedene Bestandteile aus: Bike+Ride Anlagen, B+R-Boxen (Fahrradgaragen), Dynamische Fahrgastinformationen, Info-Stelen, W-LAN Zugangspunkte, E-Auto Ladestationen, P+R-Parkplätze und Wohnmobil-Stellflächen. Mit solchen Mobilstationen soll Städten die Möglichkeit gegeben werden, sich im Bereich Mobilität nachhaltig und zukunftsorientiert zu entwickeln.