Wittgenstein. Im Notfall – Hochwasser, Flut, Brand – muss es schnell gehen. Dann hat man kaum Zeit, die wichtigsten Dinge zu packen. Was dann hilfreich ist.

Es muss nicht eine Hochwasserkatastrophe wie zuletzt sein, die uns aus unseren Häusern treibt. Ein Stromausfall, Brände wie derzeit in Griechenland und der Türkei, schwere Stürme – all das können Dinge sein, die in Zukunft verstärkt für Krisensituationen sorgen können. Lange Zeit zum Überlegen hat man dann nicht mehr – dann muss man vorbereitet sein, das Wichtigste sofort greifbar haben. Aber was muss man in einen Rucksack packen, um die nächsten Tage nach einer Katastrophe möglichst unabhängig zu sein? Wir haben recherchiert und einen Notfallrucksack zusammengestellt.

Fertiges Notfall-Gepäck

Online gibt es bereits fertige Rucksäcke, die damit werben, für eine Krisensituation alles parat zu haben. Inhalt: Allgemein Nützliches wie Multifunktionswerkzeug, Signalpfeife, Schreibzeug, Kurbelradio mit Lampe und Solarpanel, Kabelbinder, Streichhölzer, Wasserfilter, Panzertape, Arbeitshandschuhe, Kartenspiel. In einem Erste-Hilfe-Beutel findet man ein Erste-Hilfe-Set, Hautdesinfektion, Wunddesinfektion oder auch Wundsalbe, ein Kühlpack und eine Rettungsdecke.

Für Essen und Trinken sind in diesem fertigen Rucksack Energie-Riegel, Beutel für Tee, Kaffee, Zucker zu finden – außerdem 500 Milliliter Wasser in Tüten, Einwegbrennstoff, Schale und Besteck. Auch Hygiene-Artikel sind in einem Notfall vonnöten: Seife, Zahnbürste mit Zahnpasta in der Bürste, Toilettenpapier, Müllbeute oder auch Feuchttücher gibt es im fertigen Gepäck.

Zusätzlich sind darin Handwärmer, Regenponcho, eine Stirnlampe und Batterien eingepackt. Der Vorteil eines solchen fertigen Gepäcks: Man muss sich nicht durch zahlreiche Listen kämpfen und am Ende die Angst haben, man könne etwas Entscheidendes vergessen haben. Gekauft und fertig. Der Preis: 200 bis 300 Euro kann ein solches Komplett-Set kosten.

Selbst packen

Selbstverständlich kann man einen solchen Rucksack auch selbst packen. Dazu gibt es Listen vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz, die auch in der NINA-Warnapp unter dem Reiter Notfalltipps (hier gibt es auch Empfehlungen für verschiedene Notsituationen wie Feuer, Hochwasser, Stromausfall oder einen Anschlag sowie Empfehlungen für einen Notvorrat) zu finden sind.

Wir haben uns die einzelnen Gegenstände angeschaut und online gecheckt, was sie im Schnitt kosten: Als erstes benötigt man einen Rucksack mit hohem Volumen und möglichst vielen separaten Taschen. Hierbei empfiehlt sich ein Armee- oder Trekkingrucksack. Einen solchen 25-Liter fassenden Rucksack mit

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vielen Taschen kann man schon ab 20 Euro bekommen, die Preise bewegen sich aber auch in höheren Klassen. Wir haben einen für 25 Euro in den Einkaufswagen gelegt. Nicht vergessen sollte man persönliche Medikamente, die man auch in einem wasserdichten Zip-Beutel verpacken sollte. Wenn man die nicht schon zuhause hat, kann man ein großes Set für beispielsweise 7 Euro kaufen.

Erste-Hilfe-Material ist immer unerlässlich. Sets mit allen wichtigen Bestandteilen gibt es ab ca. 20 Euro. Wir haben ein DIN 13167-geprüftes Set für 21 Euro in den Einkaufswagen gelegt. Weiterhin empfiehlt die Liste ein batteriebetriebenes Radio. Ein Radio ist vor allem dann wichtig, wenn offizielle Meldungen empfangen werden müssen. In Notfallsituationen wird dieses Medium genutzt, um die Bevölkerung aktuell

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und direkt zu informieren. Radios gibt es schon für kleines Geld – jedoch ist in einer Notlage ein Kurbelradio unabhängiger, da keine Batterien benötigt werden. Wir haben daher ein Kurbelradio mit Solarpanel und integrierter wiederaufladbarer Batterie, mit der sowohl eine Taschenlampe betrieben als auch das Handy aufgeladen werden kann, auf die Liste geschrieben. Wer sich für ein Batteriebetriebenes Radio entscheidet, muss auch an Reservebatterien denken.

Alternativ kann man zusätzlich Powerbanks mit Solarpanel kaufen: Die sind zwar etwas teuerer – bei 40 Euro geht es los – aber auch damit ist man unabhängig von Stromnetz und kann damit auch anderen Menschen aushelfen. Weiterhin empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz Verpflegung für zwei Tage. Hier kann man sich an Müsliriegel etc. halten – es gibt aber auch für solche Fälle spezielle

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Nahrungsmittel, die kompakt viel Kalorien und die wichtigsten Nährstoffe bieten. So gibt es Riegel mit einer Mindesthaltbarkeit von 15 Jahren, die mit Wasser zu Brei verrührt bereits Kinder ab sechs Monaten verzehren können und die pro 100 Gramm 460 Kalorien haben.

Für zwei Tage, behält man die Liste des Bundesamtes im Blick, würden also zwei 500-Gramm Packungen für eine Person reichen. Kostenpunkt: 16 Euro. Nötig ist dann auch Essgeschirr und -besteck (Hier bietet sich ein Camping-Set mit Becher, Schüssel, Campingkocher und Geschirr an: 30 Euro). Wichtiger noch als Essen ist Wasser: Empfohlen ist eine Wasserflasche – ist sauberes Wasser nicht verfügbar, kann man sich mit einem Outdoor-Wasseraufbereiter (gibt es ab 15 Euro) in Kombination mit Entkeimungstabletten (14 Euro) behelfen.

Auch empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz einen Schlafsack oder eine Decke – geht man davon aus, dass man auch so etwas neu kauft, werden hier etwa 40 Euro fällig. Was nicht auf der Liste steht, aber u.a. auch von sogenannten Preppern (Menschen, die sich auf Katastrophen vorbereiten) empfohlen wird, sind Survival-Kits inklusive Messer, Feuerstein, Schabsäge, Rettungsdecke, Kompass,

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Signalpfeife und Taschenlampe. Wir packen so ein Kit zusätzlich in den Rucksack. Dinge, die man bereits zuhause hat, die aber auch auf die Liste gehören: Kleidung für ein paar Tage, Kopfbedeckung, Handschuhe, Hygieneartikel, Schutzmaske/Atemschutz und extra für Kinder ein Brustbeutel oder eine SOS-Kapsel (Apotheke) mit Namen, Geburtsdatum und Anschrift.

Mit all diesen Artikeln, die wir für den Notfallrucksack gekauft haben, liegen wir bei 247 Euro – damit bewegt man sich im selben preislichen Bereich wie bei einem fertig gepackten Rucksack. Nicht vergessen sollte man persönliche Dinge wie auch Handy, Auto- und Haustürschlüssel und Dokumente.

Die Dokumente

Klar, die wichtigsten Dokumente und Unterlagen müssen auch mit: Personalausweis, Bargeld, Geldkarten, Gesundheitskarte der Krankenversicherung, Impfpass. Das Bundesamt empfiehlt, in einer Dokumentenmappe Familienurkunden bzw. Stammbuch einzupacken.

Aber wie ist es mit Versicherungen etc? Die Sparkasse Wittgenstein, in der Region zusammen mit Verbundpartner Provinzial großer Versicherungsanbieter, empfiehlt in jedem Fall, solche Unterlagen auch immer digital aufzubewahren – ob nun auf einem Stick (der in den Rucksack gepackt werden könnte), im

Wittgensteiner Helfer im Krisengebiet

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elektronischen Postfach oder im elektronischen Safe, in dem auch eingescannte Unterlagen von außerhalb sicher gespeichert werden können.

Das Geldinstitut bietet schon seit einigen Jahren an, z.B im Rahmen von Online-Banking Verträge online zu speichern. Im Notfall reichen die digitalen Kopien aus, wenn man z.B. durch ein Hochwasser oder Feuer die Originale verloren hat – die Betonung liegt auf nachweisbarem Notfall. „Im Katastrophenfall muss auch nicht die Originalpolice z.B. von einer Gebäudeversicherung vorgelegt werden“, erklärt Eberhard Kießler, Pressesprecher der Sparkasse Wittgenstein. Tritt der Katastrophenfall ein, können die Kunden telefonisch innerhalb der in den Vertragsbedingungen festgelegten Frist den Schadensfall melden. Der Berater prüft dann die Angelegenheit und leitet weitere Maßnahmen ein.