Erndtebrück. Decke, Böden und barrierefreie Toilette: Der Schießverein Erndtebrück 1911 e.V. renoviert seine Halle komplett.

Wenn man heute in das Vereinsheim des Schießvereins Erndtebrück 1911 e.V. geht, kommt man in einen hellen, lichtdurchströmten und modernen Raum. Vom alten Anblick der Schützenhalle ist im Inneren nichts mehr zu sehen. Und das hat einen guten Grund: Seit Anfang des Jahres renovieren die Mitglieder die Halle von oben bis unten. Im September sollen die meisten Arbeiten abgeschlossen sein und die Halle wieder vermietet werden. Ende des Jahres sollen dann auch die letzten Arbeiten fertig sein. Neue Decke, neuer Boden und neue Toilettenanlagen – am Fuchsrain 3 in Erndtebrück hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan.

Mit der Decke fing alles an

Doch der Reihe nach: Nachdem im August 2020 der modernisierte KK-Schießstand eingeweiht wurde, gab es eine kleine Baustellenpause. Drei Monate wurde am Standort nicht gebaut – dann aber wurde die Idee einer neuen Decke erneut diskutiert. Schon im ersten Lockdown war sie Thema. Im zweiten Lockdown dann ging es ihr an den Kragen: In Eigenarbeit haben die Mitglieder des Vereins eine neue Decke angebracht – mit Schallschutzmatten und kleinen Leuchten. Von den schweren und dunkelbraunen Balken ist nichts mehr zu sehen.

„Das ist ja meistens so, wenn man etwas beginnt, sieht man auch andere Baustellen. So kamen noch die Wände und der Fußboden hinzu“, sagt Günter Schmidt, 1. Vorsitzende des Schießvereins. Diese Arbeiten waren hauptsächlich durch Spenden und ehrenamtliche Arbeit möglich. Nach Feierabend, im Urlaub und an den Wochenenden haben sich Mitglieder des Vereins coronakonform zum renovieren getroffen. „Es durfte ja eh nichts hier oben stattfinden – auch kein Training. So konnten wir die Zeit sinnvoll nutzen“, so der Vorsitzende, der auch betont: „Anders wäre das auch gar nicht möglich gewesen. Wenn hier in normalen Zeiten die Halle alle paar Wochen vermietet gewesen wäre, hätten wir diese umfangreichen Arbeiten gar nicht durchführen können.“

Mehr Möglichkeiten dank Fördermittel

Bauarbeiten am Fuchsrain: Ende des Jahres sollen auch die letzten Arbeiten in der Halle abgeschlossen sein.
Bauarbeiten am Fuchsrain: Ende des Jahres sollen auch die letzten Arbeiten in der Halle abgeschlossen sein. © Unbekannt | Hans-Peter Kehrle

Doch damit nicht genug: Demnächst wird auch eine neue Schiebewand eingebaut. Die alte Trennwand war ebenfalls in die Jahre gekommen. Durch die neue Schiebewand kann dann der Saal vom Thekenraum getrennt werden. Zudem wurde im Saal eine neue Veranstaltungstechnik installiert. Hierfür hat der Verein eine Leader-Kleinprojekteförderung erhalten, um die Schützenhalle später für Veranstaltungen jeglicher Art nutzen zu können.

„Moderne Sportstätten 2022“ ermöglicht dem Schießverein Erndtebrück zudem die Erreichbarkeit der Räumlichkeiten zu verbessern. Dazu gehört unter anderem eine Erneuerung der Toilettenanlage, deren Arbeiten bereits im vollen Gang sind. In den nächsten Tagen soll dort bereits gefliest werden. Im September sollen die Toilettenanlagen dann fertig sein. „Sobald dies der Fall ist, können wir die Halle auch wieder vermieten“, freut sich der Vorsitzende.

Der derzeitige Abstellraum soll künftig aufgeteilt werden. Zum einen entsteht dort ein barrierefreies WC. Des Weiteren wird es einen Umkleideraum für die Sportschützen und einen Raum für die Bogensportler geben. Ende des Jahres dann sollen auch diese Arbeiten abgeschlossen sein. „Wir sind auf der Zielgeraden“, freut sich Schmidt.

Um die 270 Mitglieder zählt der Verein derzeit. Entstanden ist er 1911 aus dem Schützenverein – historisch gesehen ist er also ein Sportverein.