Bad Berleburg. In Absprache mit dem Ordnungsamt hat der Bad Berleburger Schützenverein für seine Mitglieder eine interne Feier veranstaltet.

„Man hat das Grün untereinander vermisst“, drückt es Thorsten „Butten“ Rothenpieler — der Jubelkönig des Schützenvereins Bad Berleburg vor 25 Jahren — am Samstagmorgen auf dem etwas anderen Schützenfest aus. An ein traditionelles Schützenfest war auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu denken.

Doch in Absprache mit der Stadt Bad Berleburg und dem Ordnungsamt gelang es dem Verein, eine kleine, interne Feier für den Vereinsvorstand, Kompanievorstände, Hofstaate und Jubilare zu organisieren. Günther Strack, dritter Hauptmann des Schützenvereins, spricht von einem „Dankeschön an die Vorstände, die versucht haben, den Laden am laufen zu halten“.

Denn das Vereinsleben aufrecht zu erhalten — das sei in Pandemiezeiten nicht einfach. „Es war schwierig, die Leute in der Zeit bei der Stange zu halten“, weiß Strack. Umso wichtiger ist es für den Schützenverein also, das Vereinsleben auch in diesen schwierigen Zeiten im Rahmen der Möglichkeiten zu pflegen und den starken Zusammenhalt auch in Zukunft aufrechtzuerhalten — und das scheint bei bestem Wetter und gemütlicher, familiärer Atmosphäre am vergangenen Wochenende gänzlich gelungen zu sein.

Das Fest

Mit dem Zapfenstreich am Schützenfest-Freitag auf dem Sparkassendach habe der 1838 gegründete Verein vor allem der Bevölkerung etwas bieten und ein Stück weit Schützenfest-Feeling in der Odebornstadt versprühen wollen.

Am Samstag ging es dann im Kreise des Vereinsvorstandes und der Kompanievorstände nach einer Kranzniederlegung auf dem Friedhof mit musikalischer Unterstützung des Musikzugs der Freiwilligen Feuerwehr Netphen und einem kleinen Marsch durch den Schlosspark weiter in Richtung Oberstadt.

Christian Hainbach (1. Hauptmann) gratuliert Helga Ehling zum 50-jährigen Königinnenjubilar.
Christian Hainbach (1. Hauptmann) gratuliert Helga Ehling zum 50-jährigen Königinnenjubilar. © WP | Emma Rothenpieler

Im Herzen des 1. Kompaniegebietes, in der Hochstraße — Zuhause bei Jubelkönig Thorsten „Butten“ Rothenpieler — startete die Feierlichkeit mit musikalischer Untermalung der Sauerlandmusikanten und den Ehrungen der Jubelkönigspaare: Thorsten „Butten“ Rothenpieler mit Annette Langenbach (25 Jahre) und Helga Ehling mit dem leider bereits verstorbenen Kurt Hackenbracht (50 Jahre).

Das Wiedersehen

„Wir freuen uns, dass ihr heute hier steht. Ihr wart und seid dem Schützenverein immer sehr verbunden. Wir sagen heute ,Danke’“, ehrt Hauptmann Strack die Jubilare. „Was mich sehr berührt, ist, dass das überhaupt möglich gemacht wurde. Wir möchten uns bedanken. Heute werden wir uns mal richtig Einen gönnen“, drückt „Butten“ Rothenpieler seine Freude aus — und spricht von Gänsehaut. Nach diesem ganz besonderen Auftakt, enormer Wiedersehensfreude und einem kleinen Imbiss verlegte sich die Feierlichkeit auf den Schützenplatz, auf dem auch die Hofstaate voller Lust und Laune hinzustießen.

Das Jubelkönigspaar vor 25 Jahren

Thorsten „Butten“ Rothenpieler, damals 27 Jahre jung, erinnert sich gerne an das Schützenfest zurück, an dem er sich mit dem 415. Schuss zum König — und Annette Langenbach zu seiner Königin machte. „Der Sonntag nach der Krönung war sehr überwältigend. Ich hatte Gänsehaut beim Vorbeimarsch an der Post“, so der Jubelkönig mit einem unübersehbarem Strahlen in den Augen.

„Das Feedback war so toll“, erzählt er weiter. „Butten, der König unserer Herzen“, habe es auf Bannern, die die Stadt schmückten, geheißen. Für Annette Langenbach sei ihre neue Position als Königin erstmals ein Schock gewesen — denn das Butten auf den Vogel schießt, das sei jedenfalls in diesem Jahr nicht geplant gewesen. Nach kurzer Zeit habe sich der anfängliche Schock aber auch bei ihr in pure Freude und Überwältigung verwandelt.

Zusammenhalt, Lebensfreude, Gemeinschaft und Dankbarkeit: vor allem diese Komponenten setzten sich auf dem Festplatz durch und verliehen der kleinen Feier einen umso größeren Charakter. „Der Motor des Vereinslebens ist in den vergangenen Monaten nicht mehr angesprungen. Aber mit dieser Veranstaltung merkt man die Euphorie und den Willen wieder“, zeigt sich Günther Strack sichtlich erfreut über dieses kleine und ungewöhnliche Schützenfest, das für den Schützenverein Bad Berleburg aber gleichzeitig eine ganz wichtige Bedeutung trägt.