Bad Berleburg. Die Bad Berleburger Kulturgemeinde hatte zum ersten Konzert nach dem Lockdown die Philharmonie Südwestfalen eingeladen. So war die Stimmung.

„Ein grandioses Erlebnis, in der Gemeinschaft wieder Musik hören zu dürfen!“ Die Aussage von Zuhörer Andreas Lemmen konnten am Sonntagnachmittag viele Zuhörer unterschreiben. Die Bad Berleburger Kulturgemeinde hatte zu ihrem ersten Konzert nach dem Lockdown die Philharmonie Südwestfalen mit einem beschwingten Sommerkonzert ins Bürgerhaus in Bad Berleburg eingeladen.

Hinter den obligatorischen Masken spürte man förmlich das Lächeln auf den vielen Gesichtern der Zuhörer und einige äußerten es dann auch noch ganz direkt: „War das schön, das tut der Seele wirklich gut.“ Oder: „Ich hatte zunächst ein bisschen Sorge wegen der vielen Menschen im Saal, aber das Konzerterlebnis war einfach grandios.“ Oder, wie Konzertzuhörerin Marga Wiebelhaus es ausdrückte: „Ein inneres Sahneschnittchen!“. Damit ist alles gesagt.

Drei Werke hatte die Philharmonie im Gepäck

Evgenia Gelen, Konzertmeisterin der Philharmonie Südwestfalen.
Evgenia Gelen, Konzertmeisterin der Philharmonie Südwestfalen. © Unbekannt | Kulturgemeinde Bad Berleburg

Auch bei Evgenia Gelen, Konzertmeisterin der Philharmonie Südwestfalen, war die Freude groß: „Mein erstes Konzert nach der Pandemie: Sehr spannend und dann wieder so schön!“

Das Orchester hatte drei Werke mitgebracht, die ganz offenbar alle mitrissen: Joseph Haydns selten gespielte dritte Sinfonie, von Mozart die bekannte Sinfonie Nr. 29 und Griegs Suite „Aus Holbergs Zeit“. Stücke, die dem Orchester sichtlich Freude machten.

Es spielte musikantisch, präsent und war mit viel Spaß am Werk. „Nach so langem Warten ist dieses Konzert ein besonders emotionales Erlebnis für mich. Wir Musiker sind glücklich und dankbar, dass wir endlich wieder für die Menschen in unserer Region Musik machen dürfen“, sagte Solohornistin Lisa Erchinger.

„Der Musiker lebt auch vom Applaus“

Johannes Klumpp forderte als Dirigent rasche Tempi und wusste es, mit seinem emotionalen Dirigat sicher zu führen und mitzureißen, so dass es nach der Mozart-Sinfonie „Bravo-Rufe“ gab. „Das ist eine ganz große Freude, wieder dieses Geräusch zu hören“, begann Klumpp seine Moderation, „denn der Musiker lebt auch vom Applaus. Die Beschäftigung mit der Musik, unserer Materie, lieben wir, aber wir brauchen einfach das Gefühl, es für Menschen zu machen. Deswegen ist es ganz wunderbar, dass es jetzt wieder möglich ist, zusammen Musik zu machen und dass die Menschen mit uns fühlen. Für uns Musiker geht nichts über live und das ist so, weil man als Publikum mit der Musik atmet ohne es zu merken. Oder man spürt als Musiker plötzlich das Schweigen hinter sich, oder man kann spezielle Momente erschaffen weil man weiß, hinter einem sitzen Menschen, die emotional mit einem mitgehen“.

Philharmonie hat sich lange vorbereitet

Und der Veranstalter? Andreas Wolf drückte sich so aus: „Das erste Konzert seit dem 30. Oktober 2020. Das ist für uns eine sehr große Freude, dass wir es so schnell nach den Lockerungen umsetzen können. Wir haben von vorneherein gesagt: In dem Augenblick, wo wir dürfen, veranstalten wir – egal, wie viele Leute kommen dürfen. Das sind wir dem Publikum und den Künstlern schuldig“.

Und gerade auch im Hinblick auf die in zwei Wochen beginnende Internationale Musikfestwoche hat sich die Kulturgemeinde seit langem auf dieses erste Konzert inhaltlich und organisatorisch vorbereitet. Die Zukunft kann kommen.