Arfeld. Die Bands sind angefragt, das Zelt ist bestellt: Insgesamt sechs Hygienekonzepte hat die Burschenschaft für die Arfelder Kirmes erstellt.

Bands, Getränke, Zelt, Thekenpersonal – die Planungen für die Arfelder Kirmes laufen auf Hochtouren. Das Hygienekonzept hierfür wurden dem Bad Berleburger Ordnungsamt bereits zugeschickt, damit am ersten Septemberwochenende das traditionelle Fest stattfinden kann – in diesem Fall die 389. Arfelder Kirmes. Insgesamt sechs Konzepte hat Tim Limper, 1. Vorsitzender der Burschenschaft, erstellt – für jede Eventualität eines. „Wir wussten ja nicht, wie sich die Lage entwickelt“, sagt er. Die dritte Version ist es am Ende geworden. Wie sie ausschaut und was die Burschenschaft in diesem Jahr geplant hat, hat der Vorstand nun verraten.

Das Konzept

Das traditionelle „Rüsseln“: Auch wenn die Kirmes 2020 nur im sehr kleinen Rahmen möglich war – das Rüsseln darf nicht fehlen.
Das traditionelle „Rüsseln“: Auch wenn die Kirmes 2020 nur im sehr kleinen Rahmen möglich war – das Rüsseln darf nicht fehlen. © Privat

Insgesamt über 100 Seiten und mehr als 40 Stunden – so könnte man die Konzeptarbeit beschreiben. „Aber es hat sich gelohnt. Wir freuen uns, wenn die Kirmes in diesem Jahr wieder stattfinden kann“, so Limper. Und auch Tobias Beitzel fügt hinzu: „Wir versuchen, die diesjährige Arfelder Kirmes so schön und ‘normal’ zu gestalten, wie nur möglich.“

Für bis zu 1000 Gäste planen die Mitglieder der Burschenschaft am Festsamstag. Die ersten 500 Eintrittskarten wird es per Vorverkauf geben. „Wenn es gut läuft, werden wir die übrigen 500 Karten auch im Vorverkauf anbieten. Sonst gibt es sie an der Abendkasse“, so Limper, der als diesjähriger Präsident der Burschenschaft, die Planung der Kirmes inne hat. Jedes Jahr wählen die Mitglieder einen neuen Präsident – heißt: Jeder darf das Fest nur ein Jahr lang planen. Ein Grund mehr, sich mit der neuen Verordnung ganz genau auseinanderzusetzen. „Als die aktualisierte Fassung da war, haben wir sofort mit den Vorbereitungen angefangen“, so Limper, der direkt auch beim Zeltbauern anrief, um frühzeitig ein größeres Zelt zu bestellen – gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellte. „So haben wir in diesem Jahr mehr Platz für die Besucher.“

Zudem wird das Gelände abgesperrt. „Auch die Kasse befindet sich in diesem Jahr nicht direkt am Zelt, sondern weiter davor“, so der Vorsitzende. So können die Mitglieder der Burschenschaft die Besucher besser auf die drei G’s – geimpft, getestet oder genesen – kontrollieren. Denn das ist Voraussetzung, um die Kirmes besuchen zu können. Wann genau der Vorverkauf für den Samstagabend starten wird, gibt die Burschenschaft in Kürze noch bekannt.

Und noch etwas ist in diesem Jahr anders: Es wird eine Glas-Spülanlage geben, so dass die Gläser bei 80 Grad gespült werden. „So haben wir auch ein größeres Sicherheitsgefühl“, sagt Limper. Denn: Auf der Kirmes wird es wieder Fassbier geben. Dass die neue Verordnung bereits im Juni erschienen ist, freut die Burschenschaft. „So haben wir mehr Zeit für die Planung. Denn so etwas ist sehr komplex und braucht Zeit“, sagt Limper. „Wir planen grob, um am Ende flexibel reagieren zu können“, ergänzt Beitzel. „Wir wissen ja heute nicht, wie die Situation im September ist.“ Mit ihrem Konzept und den Erfahrungen möchten die Mitglieder aber auch anderen Vereinen helfen. „Viele haben ihre Feste von vornherein abgesagt – das aber wollten wir nicht.“

Das Programm

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Doch was erwartet die Besucher in diesem Jahr? Traditionell gestartet wird die Arfelder Kirmes am Sonntag vor dem eigentlichen Fest – intern. Danach wird eine Woche lang das Fest von den Mitgliedern der Burschenschaft vorbereitet. Nach zwei Jahren Pause kann nun auch am Dienstag das beliebte Stiefeltrinken stattfinden – und zwar in der Lambrie – Gasthof zum Bahnhof. „Da freuen wir uns schon richtig drauf“, so Tobias Beitzel. Am Samstagmorgen werden die Ehrenpforten aufgestellt und am Abend dann gibt es einen Fackelzug – für Kinder ist ein Laternenzug geplant. „Da sind wir gerade noch im Austausch mit dem Ordnungsamt, inwieweit dies möglich sein wird.“ Danach findet dann die Party mit der Band Elevation statt. „Die kennen wir schon von Festen und haben super Erfahrung mit ihnen gemacht“, so Limper, der als Präsident in diesem Jahr die Band ausgesucht hat.

Am Sonntag dann ist – wie gewohnt – ein Festzug durch das Dorf geplant. In welchem Rahmen er in diesem Jahr stattfinden kann, werde sich noch zeigen. Danach geht es zum Festplatz – dann ohne Vorverkauf. „Wir werden jedem Verein einen Platz zuteilen und zwei Mitglieder der Burschenschaft, die sie dann auf die drei G’s kontrollieren werden. Danach erhalten sie ein Eintrittsbändchen“, erklärt Limper. So soll Stau am Eingang vermieden werden. „Wir wollen einen reibungslosen Ablauf schaffen.“ Welche Band am Sonntag spielen wird, wird noch bekannt gegeben. „Da warten wir noch auf eine Antwort.“ Auch wenn es noch einige Wochen bis zum Fest sind – die Vorfreude darauf ist bereits jetzt groß.

Die Tradition geht weiter

Die Arfelder Kirmes ist das älteste Volksfest in Wittgenstein. Einst als Kirchweihfest begangen entwickelte es sich im Laufe der Jahrhunderte zum Fest der unverheirateten Mädchen und Burschen des Ortes, die sich zu einer Burschenschaftzusammengeschlossen hatten.

In diesem Jahr sammeln die Mitglieder der Arfelder Burschenschaft Spenden für das
Kinderhospiz Balthasar in Olpe
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