Wittgenstein. Das digitale Zertifikat soll es ab Montag geben – in möglichst vielen Apotheken, aber noch nicht in Vertragsarztpraxen und beim Impfzentrum.
Der digitale Impfpass soll kommen – und das schon sehr bald. Bereits ab nächsten Montag könne sich jeder komplett geimpfte Bürger in einer Apotheke einen digitalen Impfausweis ausstellen lassen – das verkündete jetzt Gesundheitsminister Jens Spahn. Inwiefern die Apotheken in Wittgenstein darauf vorbereitet sind und sich daran beteiligen, haben wir abgefragt.
Die Idee
Der QR-Code kann in der „Cov-Pass-App“ oder der „Corona-Warn-App“ gespeichert werden.Über die Internet-Plattform www.mein-apothekenmanager.de können die Kunden sehen, welche Apotheken teilnehmen.Den Apotheken obliegt die Verantwortung, Impfausweis-Fälschungen zu erkennen.Neben den Apotheken stellen Arztpraxen und Impfzentren digitale QR-Codes aus.
„Wir sind darauf vorbereitet, haben uns im Online-Portal angemeldet und warten darauf, dass es freigeschaltet wird“, berichtet Apotheker Matthias Köhler von der Bad Laaspher Stadtapotheke auf Anfrage unserer Redaktion. Voraussichtlich werden sich alle Wittgensteiner Apotheken daran beteiligen, das Angebot bereitzustellen – auch wenn einige noch auf genauere Informationen zum Start warten. „Das wird es bei uns auch geben“, versichert Joachim Walke, Chef der Bad Laaspher Lachsbach-Apotheke. „Das Problem ist nur, dass noch keiner so genau weiß, wie das Ganze funktionieren soll. Grundsätzlich sind wir aber mit dabei.“
Apotheken warten auf Informationen
Die meisten Apotheken – so auch die Lachsbach-Apotheke – stellen einen Start am kommenden Mittwoch in Aussicht. Das hängt aber auch davon ab, ob direkt zu Beginn schon das Portal den Start der Nutzung durchhält, macht Apotheker Köhler deutlich: „Ich empfehle, nicht direkt am Montag schon in die Apotheken zu stürmen, da sollten die Leute noch ein bisschen Geduld haben und noch abwarten.“
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Die Apotheken müssen sich erst einmal mit dem System vertraut machen. So ist die Ausgabe des digitalen Impfpasses zum Beispiel in der Erndtebrücker Brücken-Apotheke in Planung, spruchreif sei das aber noch nicht. Auch in der Bad Laaspher Rothaar-Apotheke geht man derzeit davon aus, dass der digitale Impfpass angeboten werden kann.
Vereinfachung für Patienten
Allerdings fehlen auch hier noch genaue Informationen zur Durchführung – genau wie in der Bad Berleburger Hof-Apotheke. „Ich gehe davon aus, dass über kurz oder lang alle meine Wittgensteiner Kollegen den digitalen Impfpass anbieten werden“, sagt Matthias Köhler. So geht man auch in der Erndtebrücker Arkaden-Apotheke davon aus, dass der Service ab Mittwoch kommender Woche eventuell angeboten werden kann. Und in der Bad Berleburger Kur-Apotheke an der Poststraße stehen die Zeichen ebenfalls auf digitalen Impfpass.
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„Der Impfausweis ist eine Vereinfachung für den Patienten – man muss ihn nicht unbedingt haben, aber es ist eine schöne Sache für die Patienten“, so Köhler. Und der Patient brauche noch nicht mal ein Handy dafür, erklärt der Bad Laaspher Apotheker. Mit dem Impfnachweis und seinem Personalausweis muss der Patient in der Apotheke vorstellig werden, dann erhält er einen ausgedruckten, eigens für ihn oder sie vom Robert-Koch-Institut (RKI) angefertigten QR-Code.
Der Code kommt vom RKI
„Dieser QR-Code kann dann entweder in eine dafür geeignete App eingespeist werden oder man kann ihn auf Papier mit sich führen“, erklärt Köhler. Bei Veranstaltungen etwa werde dieser Code dann gescannt und so der Impfnachweis erbracht. „Da der Code vom RKI kommt, können wir ihn nach der Ausgabe nicht noch einmal abrufen“, merkt Köhler an. Daher müsse, sollte er verloren gehen, ein neuer erstellt werden.
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Im Moment können in den Vertragsarztpraxen sowie in den Impfzentren noch keine elektronischen Impfzertifikate ausgestellt werden. Viele Softwarehersteller befinden sich derzeit noch in der technischen Entwicklung und Erprobung der Verfahren. Auch müssen noch verschiedene Datenschutzaspekte geklärt werden. „Bevor es mit der flächendeckenden Ausstellung der Impfzertifikate losgehen kann, muss das System auf Herz und Nieren geprüft werden, um so einen möglichst reibungslosen Ablauf für alle Beteiligten zu ermöglichen“, betonen Dr. Dirk Spelmeyer, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, und sein Stellvertreter Dr. Volker Schrage.