Bad Berleburg. Galensång sind die bunten Vögel der Bandserie. Mit Dudelsack, Schalmei und Trommeln interpretieren sie Mittelaltermusik auf ihre Weise.
Wenn der Dudelsack die von Nebelschwaden durchzogene Stille durchbricht, dann treffen die lauten, quäkenden Töne auf eine Art und Weise ins Herz des Publikums, wie es sonst kaum ein anderes Instrument vermag – und die Stimmung kocht so gleich zu Beginn eines Auftrittes von Galensång schon über. Ein „fantastisches Chaos“, wie die Musiker ihre Auftritte selbst beschreiben. Seit 2008 spielen sie zusammen – und haben seitdem zwei Alben veröffentlicht. Dabei interpretieren sie die Mittelaltermusik auf ihre eigene Weise.
Neue Besetzung
„Verrückter Gesang“ – das bedeutet „Galensång“ in etwa. Wie es die Schreibweise schon vermuten lässt, spielt der Name auf den europäischen Norden an – und soll eine Hommage an Schweden sein, verraten die Musiker im Interview.
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Seit kurzem spielen sie in neuer Besetzung: Dave, Passi und Paul mit den Dudelsäcken, Schalmeien und Flöten, Chrischan ist für Schlagwerk und Percussion zuständig, Manu für die Davul (Percussion) sowie Dudelsäcke und Schalmeien, Eike peitscht wie gewohnt als Sänger das Publikum an. Neu mit dabei sind Tille (Rene Tilgner) mit Gitarre und der Laute und Hendrik Janda, der sich um den Bass kümmert.
Die Auftritte
Vermehrt trifft man Galensång auf Mittelaltermärkten und -festivals an – aber sie organisieren auch ihre eigenen Veranstaltungen oder spielen in Kneipen, Clubs und Bars – wenn nicht grade Pandemie ist. Auch wenn sie dabei hier und da die „bunten Vögel“ sind – im Publikum tummeln sich nicht nur Fans der
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mittelalterlichen Klänge. „Das ist eigentlich bunt gemischt. Grundsätzlich sind immer Leute da, die da auch Bock drauf haben und es hängt auch von der Veranstaltung ab – wir hatten aber auch schon Rentnerpaare im Publikum“, sagt Passi lachend.
„Die Stimmung kommt live immer richtig gut rüber. Es ist schon vorgekommen, dass wir in leeren Kneipen angefangen haben zu spielen und hinterher war der Laden voll“, so Chrischan.
Der Dudelsack
Für den richtigen Sound sorgen – wie es sich für eine Mittelalterband gehört – bei Galensång die Dudelsäcke. Beigebracht haben sich Passi und Dave das Spielen dabei selbst, wie sie im Interview erklären. „Angefangen habe ich mit der Schalmei und habe erstmal versucht, damit Melodien nachzuspielen. Mit etwa 13 oder 14 Jahren habe ich dann meinen ersten Dudelsack bekommen“, erinnert sich Dave.
Die Musik
Mittlerweile spielen Galensång nicht mehr nur bekannte Melodien – wie z.B. das bretonische Tri Martolod – nach, sondern schreiben auch selbst Musik, zwar deutlich inspiriert von mittelalterlichen Klängen, aber
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auf ihre eigene Art und Weise. „Irgendeiner hat dann eine neue Grundmelodie und dann heißt es im Probenraum ‘Ey Leute, ich hab da was’ und daraus wächst dann im besten Fall ein neues Lied“, erklärt Passi, der für gewöhnlich zusammen mit Dave für das Grundgerüst der Lieder zuständig ist.
„Mit ausgefeilten Melodien und sehr treibenden Rhythmen konnten wir uns von der oft mehr puristischen Spielweise anderer Bands abheben“, beschreiben die Musiker ihren Sound auf ihrer Homepage. Bezeichnend für diese Entwicklung ist auch, dass Gitarre und Gesang Teil des Aufgebots sind.
Musikalische Vorbilder sind dabei In Extremo, Corvus Corax oder auch die Berliner Band Tanzwut – mit letzteren spielten Galensång bereits in der Mescheder Stadthalle. Noch heute ist dies ein Highlight der Bandgeschichte. Die Alben „Gallenkrank“ (2012) und „åntagonist“ (2017) produzierten sie komplett auf eigene Faust.
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Trotz allem Enthusiasmus für die Band ist Galensång für alle Beteiligten eine Hobbyband, so Dave: „Für uns steht beim Musik machen im Vordergrund, Zeit mit unseren Freunden zu verbringen. Es ist schön, mit Freunden gemeinsam so etwas auf die Beine zu stellen.“