Wittgenstein. Wittgensteins Schulen wechseln vom Distanz- in den Wechselunterricht. Und wollen flexibel reagieren, wenn die Inzidenz wieder über 165 steigt.

Die sogenannte „Bundesnotbremse“ greift jetzt auch bei Wittgensteins Schulen: Seit Montag ist bei einer Sieben-Tages-Inzidenz um 140 im Kreis Siegen-Wittgenstein statt Homeschooling zumindest wieder Wechselunterricht möglich. Für die Schulleitungen kam die Entscheidung des nun zuständigen NRW-Ministeriums für Arbeits-, Gesundheit und Soziales einmal mehr überraschend.

Erndtebrück

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Nämlich am Samstagmorgen, berichtet Sebastian Kühnert, stellvertretender Leiter der Realschule in Erndtebrück. Also habe die Schulleitung kurzerhand eine „Samstagsschicht“ eingelegt, um sowohl die Lehrer-Kollegen als auch die Eltern über den kurzfristigen Wechsel zum Wechsel-Unterricht zu informieren. Der lief letztmals vor den Osterferien. In Erndtebrück bedeutet dies: Jeweils die Hälfte der Schüler in den Klassen 5 bis 9 ist in der Schule, die Abschlussklasse 10 komplett.

„Wir wollten keinen Tag Schule verlieren – deshalb haben wir heute aufgemacht“, so Kühnert am Montag. Gute Nachricht: Alle Corona-Tests bei Schülern und Lehrern fielen negativ aus. Wie bisher übrigens auch schon, so Kühnert. „Wir hoffen, jetzt in ruhigere Gewässer zu kommen“, damit „Planungssicherheit“ entstehe. Dafür muss die kreisweite Inzidenz unter 165 bleiben – wie in den vergangenen vier Tagen. Das ist auch dem stellvertretenden Schulleiter bewusst: „Wir müssen uns nun immer wieder auf die neuen Gegebenheiten einstellen“, sagt er. Aber diese neue Flexibilität „kostet Zeit und Energie“.

Bad Laasphe

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Am städtischen Gymnasium Bad Laasphe haben ab sofort montags die Klassen 5 und 6 Unterricht, nacheinander in zwei Gruppen. Die übrigen Klassen und Kurse folgen im Lauf der Woche. So hat es die Schulleitung am Samstagmorgen in einem Plan festgelegt.

Die Perspektive laut Schulleiterin Corie Hahn: „Wenn die Inzidenz so bleibt, könnten ab 10. Mai halbe Gruppen unterrichtet werden.“ Schön wäre es natürlich, wenn – ähnlich wie bereits an den Grundschulen – endlich auch die Lehrer weiterführender Schulen geimpft würden. Im benachbarten Hessen sei das schon geschehen, so Hahn. Aber NRW sei noch nicht soweit.

Dass sich zum Wochenbeginn etwas ändert, konnten die Klassenlehrer bereits am Freitag beim Elternsprechtag per Telefon den Vätern und Müttern ihrer Schüler vermitteln. Manche Eltern seien mit dem Wechsel-Unterricht ja schon ganz zufrieden, berichtet Hahn, viele aber wünschten sich natürlich mehr Unterricht. „Und wir versuchen, einen Mittelweg zu gehen“, so die Schulleiterin. Klassenarbeiten und Abiturprüfungen inklusive. Jedenfalls seien alle Schüler der 5. und 6. Klasse dagewesen, lobt Hahn – „das hat gut geklappt“.

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Und was passiert, wenn die Inzidenz im Kreis wieder über 165 steigt? Hahn: „Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet.“

Bad Berleburg

Auch die Grundschule im Odeborntal für die Kinder aus Schüllar, Wemlighausen, Girkhausen und Bad Berleburg ist seit Montag wieder am Start. Hier werden fast 120 Schüler in zwei Gruppen unterrichtet. Ein Vorteil: Hier ist das Lehrerkollegium schon seit längerem geimpft.