Bad Berleburg. Von Oberkrainer Musik bis zu den aktuellen Hits: Die Wittgensteiner Spitzbuben begeisterten ihr Publikum mit einer Bandbreite an Liedern.

Traditionelle Klänge aus Tirol, poppige Songs, rockiger Sound und vieles mehr – es ist der Mix ihrer Musik, die die Wittgensteiner Spitzbuben über die Grenzen Wittgensteins bekannt machten. Ihre Blütezeit hatten die Musiker zwischen 1994 bis 2001. Dann war es lange Zeit still um die Band – bis sie 14 Jahre später ein kurzes Comeback feierten. „Wir hatten einfach Lust, wieder gemeinsam Musik zu machen“ erinnert sich Ralf „Düsy“ Düsterhus. In Oberndorf beim Jubiläum also traten sie noch einmal auf.

Die Wittgensteiner Spitzbuben – das waren Ralf Düsterhus (Keyboard, Akkordeon, Gesang), Marco Heinemann (Trompete, Gesang), Christoph Uhl (Bass, Bariton. Gesang), Martin Bischoppink (Saxophone, Klarinette, Gesang), Jens Knoblich (Gitarre, Gesang), Tim Althaus (Gitarre, Gesang) und Heinrich Dienst (Schlagzeug).

Gründung und Auflösung

Ebenfalls am Vatertag im Jahr 1999 sind die Musiker mit dem Transporter zum Auftritt nach Berghausen gefahren.
Ebenfalls am Vatertag im Jahr 1999 sind die Musiker mit dem Transporter zum Auftritt nach Berghausen gefahren. © Privat

Schon vor ihrer Gründung kannten sich die Musiker und waren zum Teil schon lange Zeit miteinander befreundet. „Wir kamen aus dem Siegerland, Sauerland und Wittgenstein – wir waren weit verteilt“, so Dienst. Dennoch versuchten die Musiker sich einmal die Woche zum Proben zu treffen.

Doch wie ist ihr Name entstanden? „Wir haben alle gerne die Oberkrainer Musik gehört und auch selbst gerne gespielt“, erinnern sich Düsy und Dienst noch an die Anfänge zurück. „Irgendwann haben wir dann überlegt, welcher Name am besten zu uns passt und da kam uns die Wittgensteiner Spitzbuben in den Sinn. Der Name sollte auch zu unserer Musik passen.“ Tatsächlich nahm die Oberkrainer Musik gut ein Viertel der Konzerte ein. „Drei Viertel der Zeit haben wir dann einen Mix aus älteren Liedern und den damals aktuellen Charts gespielt“, so Düsy. „Die Stimmung war meist richtig gut – teilweise standen die Menschen auf den Tischen und haben mitgesungen.“ Nicht fehlen durfte bei den Auftritten unter anderem das Lied „Urlaub in Wittgenstein“, dass die Spitzbuben – wie auch andere Songs – selbst komponiert und geschrieben haben.

„Es war eine aufregende, aber auch stressige Zeit“, so Dienst. Denn: Während die Musiker in der Woche ihrem Job nachgingen, ging es an den Wochenenden zu den Auftritten. „Dann war man morgens um vier Uhr wieder zu Hause“, so Düsy.

Die Auftritte

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Ihren ersten Auftritt hatten die Wittgensteiner Spitzbuben beim Osterfeuerball in Wingeshausen – für die Musiker ein ganz besonderer Abend – vor allem für Ralf Düsterhus. „Ich bin gebürtiger Wingeshäuser – da ist man natürlich noch einmal aufgeregter, wenn die eigenen Nachbarn zuschauen“, sagt er. Und nach dem Auftritt folgten auch schon die weiteren Anfragen.

Unter anderem spielte die Band während ihrer aktiven Zeit bei der Bundesgartenshow in Dortmund. Ein weiteres Highlight war der gemeinsame Auftritt mit Da Capo, das Konzert am Vatertag in Berghausen und das Benefizkonzert im Jahr auf dem Bad Berleburger Marktplatz, bei dem die Band 12.330 Mark an das Krankenhaus spendete. „Wir wollten Musik machen und gleichzeitig etwas Gutes tun“, so die Musiker. Und noch etwas: Ihr Konzert auf dem Marktplatz war auch der Start der sogenannten Musikabende in Bad Berleburg, die daraufhin dort jährlich wiederholt wurden.

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Ihren letzten Auftritt hatten die Wittgensteiner Spitzbuben dann vorerst im Jahr 2001. „Aus familiären und beruflichen Gründen haben wir uns dazu entschlossen, mit der Band aufzuhören“, sagt Dienst. es passte nicht mehr.

Das Comeback

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Doch: Das gemeinsame Proben und Musik machen fehlte den Spitzbuben. So kam es, dass sie sich nach 14 Jahren für ein Comeback wieder zusammenschlossen. „In unseren Herzen sind wir alle Spitzbuben geblieben, haben immer mal wieder über ein Comeback nachgedacht oder Witze gemacht“, sagt Düsy.

Im Rahmen der 650-Jahr-Feier von Oberndorf und Rüppershausen haben es die Spitzbuben also noch einmal krachen lassen.

Heute ist Düsy als Alleinunterhalter, im Duo oder Trio unterwegs. Heinrich Dienst hingegen hat eine neue Kombo, mit der er Musik macht. Die Wittgensteiner Spitzbuben aber gibt es als Band nicht mehr.