Erndtebrück. Das DRK-Spendeteam hat in Erndtebrück Halt gemacht. Die Spendebereitschaft ist trotz Corona hoch. So läuft die Blutspende während des Lockdowns.

Kurz vor 16 Uhr ist in der Mehrzweckhalle in Birkelbach noch kaum etwas los. Die Liegen, auf denen die Blutspender gleich Platz nehmen sollen, stehen in einer Reihe und sind noch leer. DRK-Mitarbeiter, Helfer und Ärzte laufen umher und treffen letzte Vorbereitungen. „Gleich wird’s hier richtig voll“, weiß Wolfgang Stach. Er ist Teamleiter des DRK-Blutspendediensts in Hagen. Und tatsächlich: Im Vorraum der Mehrzweckhalle warten bereits einige Spender. Dort werden sie von den Lotsen des DRK eingewiesen, erklärt Wolfgang Stach: „Wir müssen durch Corona bei der Blutspende natürlich auch einige Verordnungen einhalten. Am Eingang werden die Spender beispielsweise gefragt, ob sie sich gut fühlen oder Temperatur haben.“

Spender laufen einzelne Stationen ab

Um 16 Uhr geht es dann offiziell los und es startet eine Art Rundlauf. Insgesamt 177 Spender haben sich angemeldet. Denn: Aktuell sollen sich Spender vorher online einen Termin reservieren, damit es nicht zu einem Stau kommt. „Die Spender dürfen sich nicht begegnen“, erklärt Teamleiter Stach die neuen Corona-Regeln bei der Blutspende. „Wir sind mit 177 Voranmeldungen nicht voll ausgelastet, haben aber gut zu tun.“

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Damit sich die Spender nicht begegnen und die Abstandsregeln gewahrt werden können, laufen sie einzelne Stationen ab, die hintereinander aufgereiht sind. Nach der Anmeldung folgt die Untersuchung durch einen Arzt, danach die Bestimmung der Blutgruppe und des Hämoglobinwertes. Und dann gibt es auch schon den Pieks in den Arm. Nach etwa zehn Minuten ist alles vorbei. So entsteht eine Runde, ohne dass sich die Wege der Spender kreuzen.

Hilfsbereitschaft der Menschen steigt in der Pandemie

Nach der Spende gibt es auch in Corona-Zeiten noch süße Getränke und ein Brötchen. „Die müssen die Spender aber dann mit nach draußen nehmen. Hier drin darf die Maske nicht abgenommen werden“, berichtet DRK-Helferin Gabriele Groesdonk, die die Menschen nach der Spende mit der Verpflegung versorgt. „Das erschwert das ganze schon ein bisschen. Aber insgesamt läuft es unter diesen Bedingungen sehr gut.“

Was für einen Einfluss hat die Corona-Krise auf die Spendebereitschaft der Menschen? „Die Bereitschaft ist auf jeden Fall noch da“, erzählt Gabriele Groesdonk. „An den Spende-Tagen trifft man immer wieder Leute, die trotz Corona regelmäßig Blut spenden. Ich würde sagen, dass die meisten Wiederholungstäter sind. Ich stelle sogar fest, dass durch Corona die Hilfsbereitschaft der Menschen gestiegen ist.“

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Auch Nawina Saßmannshausen (links) spendet ihr Blut - trotz Pandemie. Betreut wird sie dabei von Annette Kathal.
Auch Nawina Saßmannshausen (links) spendet ihr Blut - trotz Pandemie. Betreut wird sie dabei von Annette Kathal. © WP | Foto: Kira Alex

Auch ein Erndtebrücker, der mit seinem richtigen Namen nicht in der Zeitung stehen möchte, spendet regelmäßig – auch während der Pandemie: „Hier werden die Hygienemaßnahmen super eingehalten. Warum sollte ich dann nicht spenden?“ DRK-Teamleiter Wolfgang Stach macht noch einmal deutlich, wie wichtig Blutspenden auch in diesen Zeiten sind: „Klar, manche Leute trauen sich wegen der Corona-Pandemie nicht. Aber wir brauchen die Spenden und freuen uns über jeden, der kommt.“ Zumal das DRK einige Spendeveranstaltungen nicht durchführen konnte, weil die Maßnahmen vor Ort nicht eingehalten werden konnten.

In der Mehrzweckhalle in Birkelbach klappt es mit dem Rundlauf gut. Am 30. Juni macht das DRK hier erneut Halt. Alle weiteren Spendetermine finden sich auf der Website des DRK-Blutspendedienstes.

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