Wittgenstein. Den Text ihrer Wittgenstein-Hymne kennen die meisten Wittgensteiner heute noch: BoGGA plaudern in der Band-Serie aus dem Nähkästchen.
„Oh mei Kathrinsche hör mer mol zü. Oh dü mei Wittjestä – Mei wittjestä best dü!“ Es gibt wohl kaum jemanden im Wittgensteiner Land, der diesen Text nicht kennt. Geschrieben wurde der Song von der Erndtebrücker Band BoGGA – einer Band, die vor vier Jahren ihr 25-jähriges Jubiläum feierte. „BoGGA steht für ehrliche, handgemachte, selbstkomponierte Rockmusik mit deutschen Texten“, heißt es es der Homepage der Band – auf der man unter der Rubrik „Musik“ einige ihrer Songs hören kann – auch „Oh mei Wittjeste“. Ein Lied, was bei ihren Auftritten nicht fehlen darf.
Gegründet wurde die Band in der ersten Augustwoche im Jahr 1992. „Damals gab es hier noch mehrere Bands. Ich selbst war grad aus der einen Band ausgestiegen und bin dann zur Fremdband hin“, erinnert sich Jörg Wirsing noch gut an die Zeit zurück. „Ich wollte schon immer mal deutsche Texte machen.“ Und das war mit der Hauptgrund, warum BoGGA überhaubt gegründet wurde. „Deutsche Texte waren damals eher selten hier“, so Wirsing. BoGGA – das sind Jörg Wirsing (Gitarre, Gesang, Texte und Musik), Rainer Birkelbach (Tasteninstrumente/Chor/Musik), Andreas Berkhahn (Schlagzeug/Perkussion/Chor), und René Ritter (Bass/ Chor).
Die ersten CDs
Seit der ersten CD-Veröffentlichung „Will seh’n“ mit den Hits „Mei Wittjestä’“ und „Das Haus der dreizehn Raben“ im Jahr 1996 sind die Musiker aus der südwestfälischen Musikszene nicht mehr wegzudenken.
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Auch heute noch können viele Menschen die Lieder von damals mitsingen.
Nur ein Jahr später folgte bereits die zweite CD „Egal wie“ und damit kamen unzählige Auftritte bei Veranstaltungen und Festivals im regionalen und überregionalem Raum, bei denen man im Vorprogramm mit Musikgrößen wie Spencer Davis Group, Donots, Scycs, Rodgau Monotones und vielen weiteren auftrat. Für die Musiker aus Wittgenstein eine unbeschreibliche Zeit. Ihre Texte werden meist von Jörg Wirsing oder aber von Rainer Birkelbach geschrieben.
Die dritte und letzte CD „Drei“ wurde in den Hofa-Studios in Karlsdorf aufgenommen. „Ich erinnere mich noch gut daran: Ich hatte kurz vorher noch einen Text geschrieben, den ich dann vor Ort noch einmal umschreiben musste, weil er mir dann plötzlich doch nicht mehr gefiel“, sagt Wirsing und lacht.
Das Comeback
Im Jahr 2000 gab es bei der Band dann einen Wechsel: Schlagzeuger Rüdiger „Albert“ musste die Band krankheitsbedingt verlassen und BoGGA legte eine dreijährige Pause ein. Dann entschied man sich, mit Andreas Berkhahn als neuen Schlagzeuger ein Comeback zu starten und das mit Erfolg.
Denn im Jahr 2004 kamen fast 3000 Fans zum Flugplatz Schameder, um BoGGA in der Besetzung Jörg Wirsing, Rainer Birkelbach, Thomas „Siggi“ Ryba (Bass) und Andreas Berkhahn live zu erleben.
Allgemein folgten nach der dritten Platte etliche Auftritte für die Musiker – unter anderem mit „BAP“ und „Fury in the Slaughterhouse“ im Raumländer Steinbruch bei „Rock im Bruch“ – bis heute eines der Highlights der Band.
Im März 2015 verließ dann Bassist Thomas „Siggi“ Ryba aus privaten Gründen die Band. Nach kurzer Zeit
jedoch stieß René Ritter als neuer Bassist zur Band. Weitere Auftritte folgten damit. Heute aber ist es eher ruhig geworden um die Musiker aus Wittgenstein. „Wir machen keine gezielte Werbung mehr – wenn jemand fragt, spielen wir natürlich gerne“, sagt Wirsing.
„Wir sind beruflich und privat alle sehr eingespannt und waren vor Corona froh, wenn wir es vor einem Auftritt schafften, vier bis fünf Mal zu proben.“ Und das Repertoire? Ein Mix aus ihren Stücken der drei Alben. „Die werden dann kurz vorher noch einmal einstudiert“, sagt der Gitarrist und Sänger. Im März 2020 – bevor es zum ersten Lockdown kam – wurde das letzte Mal gemeinsam geprobt.
Das Jubiläum
Ein weiteres Highlight aber fand einige Jahre zuvor statt – ihr Jubiläum. „Das war für uns alle eine ganz tolle Sache. Die Berghäuser fragten uns, ob wir nicht etwas machen möchten – eigentlich wollten wir gar nicht ein so großes Konzert spielen“, so Wirsing. „Dann aber entschieden wir: Wenn, dann laden wir noch andere Bands mit ein.“ Am Ende kamen rund 2000 Leute. Auch der Männergesangsverein und die Dorfjugend halfen bei dem Konzert. „Das war eine unglaubliche Manpower“, erinnert sich Wirsing.
Der Name
Wer sich schon immer einmal gefragt hat, was BoGGA eigentlich bedeutet, der bekommt folgendes zu hören: „Der Name besitzt keine genauere Definition. Wir haben uns früher immer einen Spaß daraus gemacht, uns verschiedene Definitionen auszudenken, falls einer danach fragt.“
Entstanden ist der Name eines Abends, als alle zusammen saßen. „Da war viel Alkohol mit im Spaß“, sagt
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Wirsing und lacht. Dann kam die Frage, wie er geschrieben wird. „Da lag nen Stück Papier und ein Edding“, so Wirsing. „Als ein Veranstalter ein Jahr später nach dem Schriftzug fragte, wurde der Zettel kurzerhand eingescannt . Wir sagten dann: „Der is es!““ – BoGGA eben….