Bad Laasphe. Lärm nicht nur auf der B 62 durch die Kernstadt: Berichte von röhrenden Autos und rumpelnden Lkw gab es jetzt im Laaspher Bauausschuss zu hören.

Die B 62 durch Bad Laasphe und Niederlaasphe als ausgemachte Lärmquelle – das konnten Politiker im Bad Laaspher Umwelt-, Bau- und Denkmal-Ausschuss quer durch die Fraktionen bestätigen. Raser, röhrende Autos, durch die Orte rumpelnde Lkw – und womöglich eine aktive Tuning-Szene? Die Ursachen seien vielfältig, hieß es in der Diskussion zum anstehenden Lärmaktionsplan für die viel befahrene Bundesstraße.

Aktionsplan empfohlen

Am Ende empfahl der Umwelt-, Bau- und Denkmal-Ausschuss den Lärmaktionsplan bei vier Enthaltungen und einer Gegenstimme dem Rat der Stadt Bad Laasphe zur Beschlussfassung.

Der Rat tagt am Donnerstag, 18. März, ab 18.30 Uhr öffentlich im Haus des Gastes, großer Saal.

Eingesunkene, gelockerte Kanaldeckel im Verlauf der Fahrbahn – auch sie seien etwas, „was reichlich Lärm verursacht“, so Eberhard Wied (FDP), wenn insbesondere große Lkw oder auch Container-Fahrzeuge darüber hinweg rollen. „Aber die Straße soll ja gemacht werden“, so Wied weiter mit Blick auf die geplante weitere Sanierung mehrerer Abschnitte der B 62 ab dem kommenden Jahr.

Ausbau offenbar ohne Lärmsanierung

Sanierung ja – aber offenbar nicht mit dem Ziel, für eine Lärmminderung zu sorgen, warnte FDP-Fraktionschef Klaus Preis – das habe der Landesbetrieb Straßen NRW als Baulastträger für den B 62-Ausbau doch schon in seiner Stellungnahme zum Aktionsplan erklärt. Ein markanter Satz darin: „Aus den Angaben der Lärmkartierung kann [...] noch keine Betroffenheit nach den Kriterien der Lärmsanierung abgeleitet werden.“ Vielmehr müsse die Stadt Bad Laasphe ausdrücklich eine Anfrage zur Prüfung einer Lärmsanierung auf der Basis des Aktionsplans stellen, erklärt der Landesbetrieb – wenn sie das denn wolle.

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Peter Honig (Bündnis 90/Die Grünen) brachte die „röhrenden Autos“ ins Gespräch, die man doch auch mal im Bad Laaspher Stadtgebiet kontrollieren sollte. Und Björn Strackbein (SPD) merkte an, wie oft er in der Vergangenheit schon „die Geschwindigkeitsproblematik in der Altstadt“ angesprochen habe, doch: „Bis jetzt ist da noch nichts passiert – weder von Seiten der Stadt noch der Polizei.“ Und Ausschuss-Vorsitzender Günter Wagner (CDU) wies auf „gewisse Rennstrecken“ auch in den Ortschaften hin. Als Beispiel nannte er die L 719 durch seinen Heimatort Bermershausen, wo es an konsequenten Radar-Kontrollen fehle.

Stadt zur Plan-Aufstellung verpflichtet

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Was passiert eigentlich, wenn wir den Lärmaktionsplan nicht beschließen? Das wollte Markus Schmidt (Die FRAKTION) von der Stadtverwaltung wissen. Schließlich ist die Stadt Bad Laasphe nach der EU-Umgebungslärmrichtlinie sowie dem Bundesimmissionschutzgesetz (BImSchG) ausdrücklich verpflichtet, für die Hauptverkehrsstraße B 62 im Abschnitt Einmündung Gartenstraße (L 718) bis zur hessischen Grenze im Bereich der Kernstadt Bad Laasphe und von Niederlaasphe einen Lärmaktionsplan zu erstellen. Dessen Ziel ist es, Strategien und Maßnahmen zur Lärmminderung und Lärmvermeidung hochbelasteter Bereiche zu entwickeln sowie bisher ruhige Gebiete vor Lärm zu schützen.

Bürgermeister Dirk Terlinden machte deutlich, dass der Beschluss des Plans zwar keine unmittelbare Wirkung auf das Recht der Bad Laaspher Bürgerinnen und Bürger in Sachen Lärmschutz habe, aber dem Straßenbaulastträger – also dem Landesbetrieb – Grundlagen an die Hand gebe, wenn er an den konkreten Straßenbau herangehe. Sind die Kanaldeckel zu ertüchtigen? Sind temporeduzierende Maßnahmen nötig? Und lärmoptimierter Asphalt?

Bürgermeister bittet um konkrete Informationen

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Etwas irritiert zeigte sich Terlinden allerdings wegen des Hinweises aus der Politik auf eine Tuning-Szene in Bad Laasphe, Stichwort „röhrende Autos“. Da sei ihm nichts bekannt. Wenn es hier konkretere Informationen gebe, sollten sie der Stadtverwaltung mitgeteilt werden, so Terlindens Bitte – damit man sie eventuell auch an die Polizei weiterleiten könne.