Wittgenstein. Zwölf Jahre lang heizte die Showband „Da Capo“ dem Partyvolk so richtig ein und verließen dabei auch die Wittgensteiner Grenzen.
„Nichts ist für ewig“ – am 11. Juni 2000 stand die Wittgensteiner Band „Da Capo“ zum letzten Mal zusammen auf der Bühne. Zu diesem Zeitpunkt lagen zwölf Jahre gemeinsamer Auftritte hinter den Mitgliedern, ausverkaufte Hallen, tobendes Partyvolk, Feiern bis in die Nacht hinein – und das auch über den Wittgensteiner Tellerrand hinaus.
Bis nach Hamburg trieb es die Band, deren Name „Wieder von Anfang an“ bedeutet. Und ein Neubeginn war es 1988 auch, als Bert Weber, Ulrich Spies und Paul Bandtke beschlossen, nach den Erfolgen der gemeinsamen Band Jet-Set (die in verschiedenen Besetzungen bis 1987 spielte – ein Bericht zur Band folgt), es erneut als Showband zu versuchen.
Und so kamen zu Weber (Gitarre), Bandtke (Schlagzeug) und Spies (Saxophon) noch Rupert Dreßler (Bass), sowie Martin Dreßler (Keyboard) und Andreas Görg (Trompete).
Für die Zusammenstellung der Band gab es damals auch ein Casting, erinnert sich heute Bert Weber: „Das war, als hätten wir seit Jahr und Tag zusammen gespielt“, blickt er auf die ersten gemeinsam gespielten Lieder im Probenraum zurück.
Der erste Auftritt
Ihren ersten großen Auftritt hatte die Band schließlich vor gleich 1200 Zuhörern beim Osterball im März 1989 – bereits damals nahmen die Ausmaße professionelle Züge an, denn die Musiker reisten mit ihren Instrumenten, Verstärkungstechnik und einem Kleinbus an. „Die Ansprüche an einen guten Sound werden immer höher.
Eine leistungsstarke PA-Anlage ist dabei für uns lediglich ein unentbehrliches Hilfsmittel“, bewarben sich „Da Capo“ bereits zum Beginn ihrer Laufbahn bei Veranstaltern. Auch mit einer Lichtanlage und einer bis zu 24.000 Watt Lichtshow konnte die Band aufwarten. Im Laufe der Jahre kam auch ein eigenes Mischpult, das in Bert Webers Aufgabengebiet fiel. „Damals brauchte man noch die ganze Technik, heute kommen die Musiker mit einem Laptop zum Auftritt und können alles darüber regeln“, so Weber.
Das Steckenpferd
Große Feste waren das Steckenpferd unserer Band“, blickt Weber zurück. So veranstalteten sie seit 1989 ihre eigene Silvesterparty. „Die fand immer in der Kulturhalle in Dotzlar statt. Das Buffet dafür haben immer unsere Frauen gezaubert“, so Weber.
Und diese Partys stießen auf große und vor allem positive Resonanz. „Gestaltung und Showprogramm übertrafen die Erwartung“, hieß es bereits im Januar 1990 nach der zweiten Feier in der heimischen Presse: „Über 250 Gäste, die mit einem charmant servierten Begrüßungs-Sekt willkommen geheißen wurden, hatten sich schließlich in der Kulturhalle eingefunden, um mit Spaß, guter Laune einem ausgezeichneten kalten Buffet und natürlich mit der professionell anmutenden Show von ,Da Capo’ ins neue Jahr zu rutschen.“
Die Musik
Musikalisch vom feinsten war die Band, erinnert sich Bert Weber heute. Gespielt wurden immer die aktuellen Hits der internationalen Top 40, um die Stimmung beim Publikum hochkochen zu lassen. Gibt es einen Trick, nicht das Interesse des Publikums zu verlieren? „Einfach immer spielen, spielen, spielen. Je weniger im Publikum los ist, desto mehr muss man als Musiker auf der Bühne präsent sein“, so Weber.
Insgesamt drei Sängerinnen waren in den zwölf Jahren der Bandgeschichte ebenfalls Teil der Band: Ulrike Becker, Heike Kadereit und Susanne Wetter sangen, in unterschiedlicher Besetzung, für die Band – teilweise standen auch zwei Sängerinnen gleichzeitig auf der Bühne. „Da hat keiner mehr etwas missen wollen“,
erinnert sich Weber. „Angepackt“ haben sie auch, die Damen, haben beim Auf- und Abbau der Gerätschaften genauso mitgeholfen wie der Rest der Band, berichtet Weber, der sich zuletzt auf die Technik während der Konzerte konzentrierte.
Und die Highlights? Ein Auftritt in Hamburg 1999 bei der Führungsakademie der Bundeswehr ist bis heute einer der ganz besonderen. Ein „sagenhafter“ Auftritt sei es gewesen, bedankte sich im Anschluss Major Hubert Schrader bei der Band: „In den ersten Tagen nach der Veranstaltung habe ich eigentlich nur positive Dinge gehört. Selbst unser General hat zu dieser außergewöhnlichen Leistung gratuliert.“
Hier geht es zum ersten Teil der Serie
Haben Sie Bilder von Konzerten aus der Region?Wenn ja, dann schicken Sie sie uns gerne zur Veröffentlichung per E-Mail an berleburg@westfalenpost.de. Gerne können Sie uns auch Ihre Erinnerungen an die ersten Konzerte oder Clubbesucheschildern. Vielleicht erinnern Sie sich noch an ehemalige Clubs und Kneipen, in denen Sie früher waren.