Kurz-Interviews in Serie: Menschen aus Wittgenstein sprechen übers Impfen gegen das Corona-Virus – und ihre ganz persönliche Bereitschaft dazu.

Wie sinnvoll ist ein eigenes Impfzentrum für den Altkreis Wittgenstein? Welche Alternativen gibt es? Wie groß ist überhaupt die Impfbereitschaft der Wittgensteiner? Antworten auf diese Fragen finden möchte unsere Redaktion mit einer Serie von Kurz-Interviews in den nächsten Ausgaben. Dazu heute im Gespräch: Bernd Weide, Mitglied der SPD-Fraktion Bad Berleburg.

In der öffentlichen Diskussion wird sehr energisch ein eigenes Impfzentrum für Wittgenstein gefordert. Unterstützen Sie diese Forderung?

Auch interessant

Ein solches zweites Impfzentrum wäre eine von mehreren Möglichkeiten – vorausgesetzt, der Impfstoff steht zur Verfügung. Damit wäre ein niederschwelliges und ortsnahes Impfen möglich. Man kann in anderen Bundesländern wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern sehen, wie man dort mit mehreren flexiblen Möglichkeiten vorangeht. Man hat mehrere Zentren pro Kreis, man hat mobile Impfteams, auch für die Ortschaften. Und Hausärzte, die auf freiwilliger Basis impfen.

Wie kann die Flexibilität aussehen, die Sie ansprechen?

Auch interessant

Flexibiliät vor Ort – das ist auch das, was wir als SPD inzwischen fordern. Und das ist kein parteipolitischer Kampf, sondern: Die besten Ideen müssen auf den Tisch. Dazu gibt es diese Woche ja auch noch eine Diskussion im NRW-Landtag. Dabei wollen die Kreise, dass man wegkommt von dem Verbot, andere Impfmöglichkeiten als das Impfzentrum vorzubereiten. Das ist natürlich auch eine Kostenfrage.

Was halten Sie von dem Vorschlag, Bürgerhäuser für Impf-Aktionen zu nutzen?

Hier in Wittgenstein höre ich von der Idee, ähnlich wie beim Blutspenden Impftermine an verschiedenen Orten anzubieten. Ob das nun in Bürgerhäusern stattfindet oder wo auch immer: Sie brauchen einen großen Raum mit Platz für Voruntersuchung, Impfen und kurzer Ruhezeit danach. Das Impfen in Arztpraxen ist auch eine zielführende Idee, aber nicht die einzige. Es gibt auch Unternehmen, die Impfungen mit Hilfe ihrer Betriebsärzte anbieten würden – und sie würden das auch finanziell mittragen.

Würden Sie sich impfen lassen, wenn Sie jetzt die Gelegenheit dazu hätten?

Auch interessant

Natürlich würde ich mich impfen lassen. Da können Sie das „Jetzt“ großschreiben! Es sollten sich möglichst viele impfen lassen, die es vertragen können. Jeder schützt durch seine Impfung ja indirekt auch andere mit.

Wo und unter welchen Umständen sollte Ihre persönliche Impfung stattfinden?

Hauptsache, es passiert. Notfalls auch direkt am Arbeitsplatz. Eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt ist schlimmer.

Mit Bernd Weide sprach Eberhard Demtröder.