Bad Berleburg. Im Volksmund heißt der Festplatz der Kyffhäuser am Sengelsberg „Kriegerplatz“. Das aber erinnere an ein chauvinistische Zeit, sagen die Grünen.

Mit zwei Anträgen für die Fachausschüsse sorgen in Bad Berleburg Bündnis90/Die Grünen für Gesprächsstoff. Ein Dorn im Auge ist den Grünen, dass für „den Festplatz der Kyffhäuser Kameradschaft auf dem Sengelsberg seit langer Zeit von der Stadtgesellschaft der Trivialname „Kriegerplatz“ benutzt wird. [...] Nach wie vor finden wir diese brauchtümliche Ortsbezeichnung - entstammend einer Zeit des Monarchismus, des ausgeprägten Militarismus und chauvinistischen Nationalismus - unserer heute demokratischen und friedlichen Stadt unangemessen, zumal auf dem Sengelsberg ein öffentlich gefördertes und von Jung und Alt belebtes städtisches Gemeinschaftsprojekt mit örtlichen Vereinen entstehen soll. Sicherlich lässt sich unter den Beteiligten eine angemessene Bezeichnung der Örtlichkeit finden; wir schlagen als Kontrapunkt den Namen „ Friedensplatz“ vor“, heißt es in dem Antrag.

Friedensdenkmal auf Goetheplatz

Ein weiterer - ähnlich motivierter - Antrag richtet sich an die Neugestaltung des Goetheplatzes und des dort wieder aufzustellenden „Kriegerdenkmals“. Der Vorschlag der Grünen lautet: „Die Verwaltung initiiert mit dem Ziel der Weiterentwicklung des Kaiser- und Kriegerdenkmals auf dem Goetheplatz einen Arbeitskreis unter Beteiligung der Stadtgesellschaft (Bürger*innen, Politiker*innen, Vereine, Kirchen, Schulen und lokale Bildungseinrichtungen). Außerdem prüft die Stadt in Frage kommende Möglichkeiten einer künstlerischen Unterstützung des Projekts.“

Hintergrund dieser Idee ist, dass das Denkmal für die Gefallenen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 als Denkmalwürdig eingestuft worden ist. Aus dem Kriegerdenkmal könnte so ein „Friedensdenkmal“ werden.

Hintergrund der Anträge ist unter anderem, dass der Begriff „Kriegerplatz“ zuletzt in einer Sitzung des Bauausschusses im August dieses Jahres benutzt worden sein soll, so die Grünen.