Wittgenstein. Erndtebrücks früherer Verwaltungschef macht auf anderer Ebene Politik. Aber auch drei weitere Neulinge aus Wittgenstein wollen sich engagieren.
Erndtebrücks früherer Bürgermeister Karl Ludwig Völkel (SPD) macht jetzt Politik im Kreistag. „Es ist wichtig, dass wir in Wittgenstein endlich eine vernünftige Straßen-Anbindung bekommen.“ Dabei geht es Völkel aber nicht nur um die „Route 57“ als neue Fernstraße, sondern auch um die Landstraße L 719 nach Walpersdorf als Hauptverbindung von Feudingen ins Siegerland: „Da muss sich was tun“, sagt er – denn die Straße ist schlichtweg schlecht. Aber auch drei andere Neulinge wollen sich im neuen Kreistag ab Anfang November politisch im Interesse des Altkreises engagieren.
Georg Freitag (CDU)
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Georg Freitag (CDU) aus Bad Berleburg zum Beispiel meint, der Umgang mit Erneuerbaren Energien, aber auch mit Straßenbau sei immer ein Thema, und zwar parteiübergreifend. „Letztlich müssen wir uns aber erst einmal in der neuen CDU-Kreistagsfraktion und den entsprechenden Fachausschüssen positionieren.“ Der Fraktion gehört Freitag schon seit 2014 an, als sachkundiger Bürger.
Das Mandat im Kreistag sei natürlich deutlich aufwändiger. In das Gremium eingezogen war Freitag bei der Wahl am Wochenende als Gewinner im Kreis-Wahlbezirk Bad Berleburg I – mit fünf Prozent Vorsprung gegenüber Michael Sittler (SPD). „Und das Ergebnis insgesamt hat unsere Erwartungen übertroffen.“ Sittler wird allerdings über die Reserveliste seiner Partei dennoch in den Kreistag einziehen.
Karl-Ludwig Völkel (SPD)
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Auch Karl-Ludwig Völkel hat politische Erfahrung auf Kreisebene bereits als sachkundiger Einwohner gemacht, im Kreis-Ausschuss für Soziales und Integration. Als neues Kreistagsmitglied macht er sich nun für bessere Zugverbindungen von Bad Laasphe über Erndtebrück nach Siegen und für die Beachtung der oft schwierigen Kommunalfinanzen auf Kreisebene stark, aber auch für eine bessere ärztliche Versorgung auf dem Land, etwa in Erndtebrück und Feudingen.
Bernd Schneider (Grüne)
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Bernd Schneider, der Neue im Kreistag für die Bad Berleburger Grünen, möchte nicht zuletzt dort anknüpfen, wo sein Vorgänger Karl-Ludwig Bade politisch aufgehört hat – nämlich beim Kampf für einen Bildungsgang zum staatlich anerkannten Erzieher am Berufskolleg Wittgenstein. Der Altkreis müsse auf Kreisebene „gesehen“ und dürfe „nicht benachteiligt“ werden, so Schneider.
Altkreis-Politiker relativ gut vertreten
Keine Frage: Politiker aus dem Altkreis Wittgenstein sind im neuen Kreistag Siegen-Wittgenstein relativ gut vertreten – jedenfalls deutlicher als noch in der ablaufenden Wahlperiode.
Von den sieben Parteien, die mit Sitzen und Stimmen in das 54-köpfige Gremium gewählt worden sind, entsenden immerhin fünf Parteien Vertreter aus Wittgenstein.
Verhindern möchte der Grüne eine angedachte dritte Trinkwasser-Talsperre im Elberndorftal bei Erndtebrück oder im Truftetal auf Bad Berleburger Stadtgebiet: „Beide Standorte sind aus ökologischer Sicht unmöglich“, findet Schneider – da gebe es mit Sicherheit „andere Möglichkeiten des Wasser-Managements“. Und Bad Berleburg habe garantiert keinen Notstand beim Wasser, wenn es eben dieses sogar ins benachbarte hessische Hatzfeld liefere.
Christian Zaum (AfD)
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Einer von vier gewonnenen Sitzen der AfD im Kreistag ist für Christian Zaum aus Bad Laasphe reserviert. Gewählt sei er zwar für den gesamten Kreis, aber „natürlich liegt mir Wittgenstein als Wittgensteiner besonders am Herzen“.
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In Sachen Umweltschutz müsse die öffentliche Hand nicht zuletzt die Waldbesitzer unterstützen, findet Zaum, die jetzt wegen anhaltender Trockenheit mit reichlich anfallendem Schadholz und der Wiederaufforstung mit resistenten Baumarten zu kämpfen hätten. Ebenso spricht sich Zaum etwa für die „Route 57“ aus – bei diesem Thema sei der ideologische Gegensatz zu anderen Parteien auch nicht so groß.