Wittgenstein. In diesem Fall ist Wittgenstein absoluter Durchschnitt. Aber das kann bei Gebühren ja auch positiv sein. Wir haben die Zahlen und die Einordnung.

„Pecunia non olet“ - zu deutsch: Geld stinkt nicht. Das lateinische Sprichwort geht angeblich auf den römischen Kaiser Vespasian zurück, der eine Steuer auf öffentliche Toiletten erhoben hat und sich dafür gegenüber seinem Sohn Titus rechtfertigen musste.

Noch heute sind Abgaben auf Abwasser oder Müll ein wichtiges politisches Thema. So hat der Bund der Steuerzahler wieder genau hingeschaut und verglichen. Herausgekommen ist eine 40-seitige Broschüre mit Zahlen, Daten und Fakten zu diesem anrüchigen Thema der Entsorgung.

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Die gute Nachricht vorweg: Die drei Wittgensteiner Kommunen tauchen bei den Extremwerten nicht auf. Sie haben also weder besonders günstige noch besonders hohe Gebührensätze. Auch sind sie bei den Steigerungen nicht unter dem Ausreißern aufgeführt.

Musterhaushalt errechnet

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Errechnet wurden die möglichen Jahresgebühren für einen vierköpfigen privaten Musterhaushalt, der jeweils eine 120 Liter Abfalltonne für Bio- und Restmüll nutzt und bei dem eine haushaltsübliche Menge Altpapier anfalle. Bezogen auf die Abwassergebühren gingen die Berechnungen von ebenfalls vier Personen im Haushalt und 200 Kubikmetern Frischwasserverbrauch sowie 130 Quadratmetern versiegelter Fläche für das Oberflächenwasser aus. Unterschieden wurden auch die Abfuhrrhythmen.

Spitzenreiter beim Restmüll

Bei der Restmüllentsorgung liegen die preiswertesten Kommunen bei 14-tägiger Leerung unter 170 Euro. Kaarst ist mit 146,20 Euro die günstigste. Die höchsten Gebühren liegen über 370 Euro. Hier ist Münster mit 640,80 Euro auf Platz eins.

Bad Laasphe mit einer vierwöchtentlichen Leerung misst sich mit den günstigsten Kommunen, die weniger als 140 Euro verlangen (Kall liegt bei nur 106,00 Euro) oder Gemeinden mit über 300 Euro (Leichlingen verlangt sogar 327,07 Euro).

Spitzenreiter beim Biomüll

Die günstigsten Kommunen liegen bei unter 300 Euro. Da ist Gelsenkirchen mit 250,60 Euro vorn. Die teuersten verlangen mehr als 400 Euro. Köln ist mit 485,66 Euro einsamer Spitzenreiter und liegt sogar 80 Euro vor Düsseldorf.

Spitzenreiter beim Abwasser

Die teuersten Entsorgungskosten liegen im NRW-Vergleich bei über 1000 Euro. Spitzenreiter ist Waldbröhl mit 1245,60 Euro jährlich für den Musterhaushalt.

Spitzenreiter bei den Gebührensätzen

Die höchste Schmutzwassergebühr pro Kubikmeter verlangt Much mit 5,47 Euro. Der niedrigste Satz wird in Reken mit 1,07 Euro erhoben.

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Beim Niederschlagswasser liegt Siegburg mit 2,19 Euro ganz oben und Hövelhof mit 15 Cent am unteren Ende der Skala.