Bad Berleburg. Pendler sind genervt. Handel und Wirtschaft wünschen sich schnelleren Baufortschritt. Der Landesbetrieb Straßen erklärt, woran es hängt.
Die Straßen und Brückenbauarbeiten am Nordknoten belasten neben Pendlern und Durchgangsverkehr auch Industrie und Handel in der Stadt Bad Berleburg. In den Kreisverkehr münden alle Hauptverkehrsadern im Norden der Stadt. Die Bundesstraße 480 Richtung Winterberg und die Landstraße 717 in Richtung Hallenberg.
Regupol-Laster stehen täglich im Stau
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Für die Firma Regupol ist die mit Staus und Wartezeiten verbundene halbseitige Verkehrsführung ein Ärgernis. Zwischen dem Stammwerk am Hilgenacker, dem Logistikzentrum in der Limburgstraße und dem Zweigwerk an der Sählingstraße (L717) fahren sechs Mal am Tag Lastwagen hin und her. „Durch die Wartezeiten von bis zu einer Dreiviertelstunde je Fahrt kommen wir auf Verzögerungen von mehreren Stunden täglich. Wir überlegen, einen zusätzlichen Lastzug fahren zu lassen“, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter Rainer Pöppel. Er rechnet finanziell mit Mehrkosten von 10.000 Euro und stellt die Frage, warum die Baustelle nicht im Zweischicht-System bearbeitet wird. Das könne die angekündigte Bauzeit von zehn Wochen möglicherweise halbieren.
Laufkundschaft des Handels meidet Wege durch Baustelle
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Auch der Handel ist betroffen. Neben dem Rewe-Supermarkt von Volker Treude, der direkt am Kreisverkehr liegt, bemerkt auch der Hagebaumarkt in der Sählingstraße deutliche Auswirkungen auf das Geschäft. „Wir haben in diesem August weniger Kunden gehabt als im August letzten Jahres“, vergleicht Marktleiter René Schachtschneider die Zahlen. Es sei vor allem die Laufkundschaft, die ohne ganz konkretes Kaufziel den Baumarkt ansteuere, und nun ausbleibe, weiß Schachtschneider. „Die Lieferanten haben bislang noch nicht von Problemen gesprochen“, sagt Schachtschneider, aber eines sei klar: „Wenn die Bauarbeiten beschleunigt werden könnten wäre das positiv. Wir würden uns freuen, wenn es schneller geht“.
Technische Zwänge der Baustelle
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Karl-Josef Fischer vom Landesbetrieb Straßen.NRW hat Verständnis für den Unmut, erläutert aber, dass die Arbeiten an der Odeborn-Brücke den Ausschlag geben. „Das ist der kritische Weg und hat rein technische Ursachen. Wir müssen bei einigen Arbeiten Aushärtungsschritte abwarten.“ Weil sich diese technischen Zwänge nicht umgehen ließen, mache auch ein zweischichtiges Arbeiten keinen Sinn. „Wenn es rein um Straßenbauarbeiten ginge, wäre dies kein Problem“, sagt Fischer. Darüber hinaus, seien alle Arbeiten im Plan.