Arfeld. Via Adrina wird durch zwei neue Projekte – „Mehrgenerationentreffpunkt“ und „Dorfkinder“ – erweitert. Leader unterstützt mit Förderzusagen.

Das Zentrum Via Adrina ist der neue Dorfmittelpunkt von Arfeld: Das Gebäude auf dem ehemaligen Gelände der Schuhleistenfabrik Hartmann und sein Umfeld bieten eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten, die jetzt nochmal durch die Projekte „Mehrgenerationentreffpunkt“ und „Dorfkinder“erweitert werden. Gleich zwei Leader-Förderzusagen machen dies möglich.

So fügen sich am Zentrum Via Adrina verschiedene Bausteine zu einem stimmigen Gesamtbild. Bürgermeister Bernd Fuhrmann findet es „bemerkenswert, wie es die Dorfgemeinschaft schafft, auch bei den aktuellen Projekten 35 Prozent Eigenleistungen einzubringen“. Dass gemeinsam mit Raumland auch ein Dörfer-übergreifendes Projekt gelungen sei, zeige den Blick über den Tellerrand in beiden Dörfern. „Da möchte ich einfach mal ‚danke‘ sagen. Dieses Engagement ermöglicht es erst, etwas zu bewegen.“

Inhaltlich breiter aufgestellt

Mit dem Vorhaben „Entwicklung eines attraktiven Mehrgenerationentreffpunktes im Edertal mit Darstellung der Geschichte der Schuhleistenfabrik Hartmann und des Umfeldes“ wird das Zentrum weiter mit Leben gefüllt und inhaltlich breiteraufgestellt, geht es aus einer Pressemitteilung hervor. Projektträger

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ist die Stadt Bad Berleburg. Die Gesamtkosten liegen demnach bei 119.000 Euro, der Leader-Anteil beträgt 77.000 Euro – die Differenz stemmt dann der Gemeinschaftsverein Arfeld mit Eigenleistung und Spenden.

„Das Projekt vereint die Nachhaltigkeit, Bildung und Historie optimal miteinander und stellt somit für alle Altersklassen einen großen Nutzen dar“, findet Holger Saßmannshausen, Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe der Leader-Region Wittgenstein.

Exponate der Schuhleistenfabrik

Im sogenannten Hartmann-Tunnel sind Exponate der ehemaligen Schuhleistenfabrik bzw. aus dem Industriemuseum zu sehen sowie eine Fotostrecke, die die Geschichte der früheren Edertalbahn darstellt. Im täglich geöffneten Eisenbahner-Café können die Gäste einige Relikte aus der früheren

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Schuhleistenfabrik entdecken. Auch eine Bildergalerie mit Luftbildern aller Ortschaften entlang der Eder, eine Aufwertung des angrenzenden städtischen Themen-Spielplatzes und drei Wohnmobilstellplätze sind Teil des Leader-Projekts.

In der Natur forschen und spielen

Das zweite Projekt „Dorfkinder lernen, forschen und spielen in der Natur“ hat der Gemeinschaftsverein Arfeld unter Vorsitz von Waldemar Kiel auf die Schienen gesetzt. Schauplatz ist u.a. der „Schacht“, durch den früher die Eisenbahntrasse mitten durch den Ort führte. Nachdem die Edertalbahn 1981 ihren Verkehr eingestellt hatte, entwickelte sich dort eine Wildnis, die nun mit einem Pfad zugänglich gemacht werden soll.

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Die sich selbst überlassene vielfältige Vegetation ist bei diesem Projekt ein Sinnbild für die Nachhaltigkeit. Kinder und Jugendliche sollen dort Natur und Umwelt erkunden und erforschen. Vereinsvorsitzender Waldemar Kiel und Ortsvorsteher Kai-Uwe Jochims verdeutlichen die Zielrichtung: „Gemeinsam mit Jugendlichen wollen wir ein langfristiges Projekt entwickeln.“

In Kooperation mit dem Verein „Rumilingene – 1200 Jahre Raumland“ soll auch Dörfer-übergreifend ein Artenschutzhaus errichtet werden. „Ein Schwalbennest am Reisegarten in Raumland war schon lange im Plan“, berichtet der Raumländer Ortsvorsteher Heinz Limper. Fachliche Unterstützungen bekommen die Naturforscher durch den Kreis Siegen-Wittgenstein und die Biologische Station. Die Projektkosten belaufen sich auf 49.000 Euro, Leader übernimmt 32.000 Euro, die Differenz übernehmen die örtlichen Vereine.