Aue-Wingeshausen. Die Grundschule Aue-Wingeshausen und drei weitere Grundschulen im Bad Berleburger Stadtgebiet bekommen demnächst Gigabit-Anschluss ans Internet.

„Wir freuen uns über den Dampf, der jetzt von außen ins Haus kommen soll“, sagt Claudia Keßler, die Leiterin der Grundschule Aue-Wingeshausen. Der „Dampf“ – das ist der neue, superschnelle Internet-Anschluss mit Gigabit-Datenrate, der den digitalen Unterricht mit Laptops, Tablets, Beamern und Whiteboards statt der Tafeln aus der guten alten Kreidezeit bald erst so richtig möglich macht. Übrigens auch in Bad Berleburger Grundschulen „Am Burgfeld“, in Berghausen und „Im Odeborntal“, die in den nächsten Monaten parallel an das moderne Glasfasernetz angeschlossen werden. Die Grundschule in Elsoff ist bereits am Breitband-Netz.

Zugang und Umgang

Lernen digital

Die digitale Lernplattform „Logineo“ unterstützt Lehrerinnen und Lehrer bei ihrem Unterricht.

Sie können Texte, Videos und andere Unterrichtsmaterialien online bereitstellen – und die Schülerinnen und Schüler bearbeiten die Aufgaben, laden Ergebnisse hoch.

Mehr noch: Die Lehrer können gezielte Rückmeldungen geben – und sehen den Lernfortschritt.

Wie notwendig so ein schneller Anschluss sei, darüber müsse man nun wohl nicht mehr sprechen, meint Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann. Aber die Schüler müssten nicht nur den Zugang zum Netz haben, sondern zugleich den Umgang mit den Medien erlernen: Was nützt im Netz? Und was verführt nur? Hier müssten auch die Lehrer der Grundschulen entsprechend ausgestattet werden.

Schnelle Bewilligung

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Fuhrmann bedankte sich ausdrücklich bei der Bezirksregierung in Arnsberg, die nach dem Antrag der Stadt vom Juni bereits jetzt die 80-Prozent-Förderung für die vier neuen Anschlüsse mit Gesamtkosten von rund 235.000 Euro bewilligt habe. Und der TeleKommunikationsGesellschaft Südwestfalen mbH (TKG) des Kreises Siegen-Wittgenstein galt sein Dank für Unterstützung bei Antrag und Umsetzung.

Die Endgeräte-Beschaffung

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Bei der Beschaffung geeigneter Endgeräte habe der Stadt als Schulträger im Übrigen das Digitalisierungsprojekt „Smart City“ bereits sehr geholfen, so Fuhrmann. In diesem Projekt entwickeln die Städte Bad Berleburg, Arnsberg, Menden, Olpe und Soest beispielhaft Strategien, die auf veränderte Bedürfnisse der Bürger an ihr Arbeits- und Lebensumfeld eingehen, aber auch auf Belange von Wirtschaft und Umwelt. Budget: 13 Millionen Euro.

Die Umsetzung

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Eine Richtfunk-Lösung, die man für den Anschluss der Schulen ans schnelle Internet gesucht habe, sei mittlerweile von gestern, machte Manuel Spies deutlich, bei der Stadt Bad BerleburgBreitband-Koordinator. Er schätzt, dass der Anschluss in Aue-Wingeshausen im nächsten halben Jahr umgesetzt werde könne. „Jeder Tag zählt da“, fügt Schulleiterin Claudia Keßler hinzu.

Die Verkabelung

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„Wir legen jetzt die Glasfaser bis in den Keller“, erläutert TKG-Geschäftsführer Stefan Glusa. Dann sei die sogenannte Inhouse-Verkabelung im Gebäude und das W-LAN dran – aber das sei noch ein anderes Verfahren. Hier habe T-Systems den Zuschlag bekommen, verrät der Bürgermeister – eine Tochter der Telekom. Und die kennt sich mit der „Digitalen Schule“ schon gut aus. Und am Ende entstehe eine zukunftssichere Lösung für die nächsten Jahre, betont Stefan Glusa.

Die übrigen Schulen

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Was den Anschluss ans Glasfaser-Netz betreffe, seien inzwischen „alle Schulen in der Umsetzung“ – also auch die weiterführenden Schulen im Stadtgebiet, ebenso das Berufskolleg des Kreises Siegen-Wittgenstein und die Lehrwerkstatt, also das Bildungszentrum Wittgenstein.

Der Nutzen im Schulalltag

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Endlich bekämen auch solche Schüler einen Tablet-PC, die ihn von ihrem sozialen Hintergrund her auch dringend nötig hätten, betont Schulleiterin Keßler. Und wie sieht der Nutzen des neuen Anschlusses im Unterricht aus? „Wir möchten gern mit ,Logineo’ arbeiten“, berichtet Keßler – dem Lern-Managementsystem für den digitalen Unterricht in NRW beim Pressegespräch im Computerraum der Grundschule. „Aber bislang waren unsere Endgeräte dafür nicht geeignet.“ Immerhin ist der Raum bereits komplett mit Laptops ausgestattet.