Wittgenstein. Bei der Kurzarbeit zeigt die extrem hohe Zahl betroffener Unternehmen die Auswirkungen der Pandemie auf fast alle Branchen in der Region.
Die Arbeitslosen-Quote in Wittgenstein ist im Juli auf 4,1 Prozent geklettert. Der Wert lag in den beiden Vormonaten noch bei 3,9 Prozent – und in den Vergleichsmonaten des Vorjahrs mit 3,2 und 3,3 Prozent noch deutlich niedriger. Damit waren im ablaufenden Monat altkreisweit 931 Personen arbeitslos – 41 mehr als im Vormonat und 191 mehr als im Vergleichsmonat Juli 2019. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 32 Stellen auf 275 gestiegen. Und: Arbeitgeber meldeten im Juli 74 neue Arbeitsstellen für die Region.
Der Quoten-Vergleich
Mit 4,1 Prozent liegt die Wittgensteiner Quote gegenüber den Nachbar-Regionen immer noch am niedrigsten. Die Vergleichsquoten: 4,6 Prozent im südlichen Siegerland, 4,8 Prozent im Kreis Olpe und 6,7 Prozent im Raum Siegen. Die Quote im gesamten Agenturbezirk Siegen: 5,7 Prozent.
Die Pandemie
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„Die Pandemie beeinflusst weiterhin deutlich den Arbeitsmarkt“ erläutert Daniela Tomczak, Leiterin der Siegener Arbeitsagentur. „Die Arbeitslosigkeit steigt aber auch aufgrund saisonaler Einflüsse. In den Sommermonaten laufen oft Verträge aus und Ausbildungsverhältnisse enden.“
Der Ausbildungsmarkt
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Der Endspurt auf dem Ausbildungsmarkt habe sich dieses Jahr allerdings aufgrund von Corona verschoben, so Tomczak weiter, „es sind noch viele Stellen unbesetzt“. Gemeinsam mit den Netzwerkpartnern werden die Agentur in den kommenden Wochen durch gezielte Aktionen versuchen, Arbeitgeber und Ausbildungsplatz-Suchenden noch zusammen zu bringen“, kündigt Tomczak an.
Die Kurzarbeit
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Auch bei der Kurzarbeit zeige die extrem hohe Zahl betroffener Unternehmen, „dass die Pandemie auf fast alle Branchen in unserer Region Auswirkungen hatte“, erläutert die Agenturchefin. Nach vorliegenden Hochrechnungen hätten im März 2020 insgesamt 12.732 Personen in 1422 Betrieben des Agenturbezirks Kurzarbeitergeld bezogen. Im Februar waren es noch 1188 in 51 Betrieben.
Die Unternehmen nutzten das Instrument aber, „um ihre Belegschaft halten zu können“, betont Tomczak. Nun bleibe aber die Entwicklung der tatsächlich realisierten Kurzarbeit abzuwarten“, erklärt sie. Für den Monat Juli konnte die Agentur für den gesamten Bezirk 106 neue Anzeigen auf Kurzarbeit verzeichnen.