Wittgenstein. Der April-Wert liegt jetzt bei 3,6 Prozent, aber noch relativ niedrig im Vergleich zu den Nachbar-Regionen im Raum Siegen-Wittgenstein/Olpe.

Nach vielen Monaten fast gleichbleibend niedriger Werte ist die Arbeitslosen-Quote für den Raum Wittgenstein im April deutlich gestiegen: Mit 3,6 Prozent liegt sie um 0,5 Prozent höher als noch im Vormonat März. Das berichtet die Agentur für Arbeit in Siegen. Zum Vergleich: Im April 2019 lag die Quote noch bei 3,2 Prozent.

Damit ist die Arbeitslosigkeit von März auf April um 110 auf 830 Personen gestiegen – das waren 100 Arbeitslose mehr als noch vor einem Jahr. Von März auf April meldeten sich insgesamt 205 Personen neu oder erneut arbeitslos. Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 17 Stellen auf 253 gesunken.

Mit 3,6 Prozent hat Wittgenstein im Vergleich mit den Nachbarregionen immer noch den niedrigsten Wert. Im südlichen Siegerland liegt die April-Quote ebenso wie im Kreis Olpe bei 4 Prozent und im Raum Siegen bei 5,8 Prozent. Für den gesamten Agenturbezirk ergibt sich ein Wert von 4,9 Prozent.

Agenturchefin: „Für gewöhnlich spüren wir eine Frühjahrsbelebung“

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Im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein kletterte die Zahl der Arbeitslosen im April gegenüber dem Vormonat um 821 Personen auf 8378 – ein Anstieg von 10,9 Prozent.

„Die Folgen der Pandemie machen sich wie erwartet nun auch in der statistischen Auswertung bemerkbar“, erklärt Daniela Tom­czak, Leiterin der Siegener Arbeitsagentur, die Entwicklung. „Für gewöhnlich spüren wir im April eine Frühjahrsbelebung, die die Arbeitslosigkeit sinken lässt. In diesem Monat ist es zu deutlich weniger Einstellungen gekommen als in den vergangenen Jahren – und nur noch wenige Branchen melden offene Stellen.“

Kurzarbeit für 40 Prozent der Beschäftigten

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Stichwort Kurzarbeit: In der Zeit vom 1. März bis zum 26. April sind für den Agenturbezirk Siegen 3918 Anzeigen eingegangen, betroffen wären demnach mit 74.235 Personen rund 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zum Vergleich: In der Zeit der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/ 2009 wurden im Agenturbezirk Siegen 2009 knapp 1200 Anzeigen für rund 39.000 Beschäftigten gestellt. „Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass nicht jede angezeigte verkürzte Arbeit auch so umgesetzt wird“, betont Agenturchefin Tomczak. „Die realisierte Kurzarbeit erfahren wir erst mit Abrechnung durch die Arbeitgeber.“