Bad Laasphe. Mit einer Projektidee bewirbt sich die Stadt beim Wettbewerb. Handel, Gastronomie, Schulen und Kindergärten sind zum Mitmachen aufgerufen.

Bad Berleburg möchte es schon seit dem Frühjahr werden, Bad Laasphe jetzt auch: Naturstadt. Mit der Projektidee „Bad Laasphe blüht auf!“ hofft die Lahnstadt beim entsprechenden Bundeswettbewerb des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“ dazu erfolgreich zu sein.

Das Konzept zum Projekt haben die Stadt Bad Laasphe und die Tourismus, Kur und Stadtentwicklung Bad Laasphe GmbH (TKS) bereits fristgerecht eingereicht. „Dieses Konzept beinhaltet auch die Einbindung der Gastronomie, des Einzelhandels sowie der Schulen und Kindergärten in die Förderung der Stadtnatur, um die nachhaltige und ökologische Gestaltung der Kommune auf breiter Basis voranzutreiben“, erläutert Stadt-Pressesprecherin Ann-Kathrin Müsse. „Angedacht ist in diesem Zuge, dass die Schulen und Kindergärten beispielsweise am Bau und der Aufstellung der Insektenhotels mitwirken könnten. Die Einzelhändler und Gastronomen könnten ebenfalls als ,Naturbewahrer’ in Erscheinung treten.“

Starterpakete für jeden Teilnehmer

Kooperationen mit Bürgerinitiativen möglich

Beim Wettbewerb „Naturstadt“, der 2020 zum ersten Mal vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ organisiert wird, geht es konkret um den Schutz von Insekten und die Förderung der Stadtnatur. Die 40 besten der eingereichten Ideen werden am Ende als Zukunftsprojekte ausgezeichnet und mit jeweils 25.000 Euro prämiert.

Gefördert wird der Wettbewerb im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit.

„Wir laden alle Städte, Gemeinden und Landkreise in Deutschland ein, sich am Wettbewerb mit Projektideen zur Förderung von Stadtnatur und Insektenvielfalt zu beteiligen“, heißt es im Internet-Auftritt zum Wettbewerb unter www.wettbewerb-naturstadt.de. „Gerne können auch Kooperationen mit Partnern aus Gesellschaft, Wirtschaft oder Forschung eingegangen werden, beispielsweise Naturschutzgruppen und Bürgerinitiativen, landwirtschaftliche Betriebe oder Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstitute.“

Und: „Ganz besonders ermutigen wir Kommunen zur Teilnahme, die bisher noch keine oder nur sehr wenige Projekte zum Wettbewerbsthema initiiert haben. Die Teilnahme am Wettbewerb ist kostenlos.“

Stadt und TKS wollen dafür „jedem Teilnehmer sogenannte Starterpakete zur Verfügung stellen, die einen Blumentopf mit gelber, roter oder blauer Bepflanzung in Anlehnung an die Beetflächen-Gestaltung im übrigen Stadtgebiet enthalten – sowie ein kleines Insektenhotel, das am Geschäft oder Lokal angebracht werden kann“, so Müsse weiter. Dies alles wäre für die Kindergärten, Schulen, Einzelhändler und Gastronomen komplett kostenfrei. Laufen soll das alles natürlich auf freiwilliger Basis. Müsse: „Niemand wird zum Mitmachen gezwungen.“

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Konkret in Kontakt getreten ist die TKS mit den betreffenden Personen bisher noch nicht, da erstmal das Wettbewerbsergebnis abgewartet werden soll. Wenn Bad Laasphe nicht als eine der Sieger-Kommunen ausgewählt werde, so Müsse, werde das Konzept – zumindest in der angedachten Form – auch nicht umgesetzt. Da sich die Kindergärten, Schulen, Einzelhändler und Gastronomen aber auch schon in der Vergangenheit stets aufgeschlossen gezeigt hätten für solche Aktionen, sei man im Bad Laaspher Rathaus und bei der TKS sehr optimistisch, dort auf offene Ohren zu treffen, sollte der Wettbewerb positiv für die Stadt ausgehen. Die Entscheidung der Jury wird für November erwartet.

Projektkosten: rund 20.000 Euro

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Die Kosten für das Gesamtprojekt schätzt die Stadtverwaltung auf fast 20.000 Euro. Davon würden rund 13.300 Euro allein zunächst einmal für das notwendige Material eingeplant. Von dem Geld sollen beispielsweise Pflanzen für die angedachten Bepflanzungen von Kreisverkehrsplätzen in der Kernstadt und Beeten gekauft oder der Baumbestand im Kurpark ausgeweitet werden. Auch Erde für die Beete, Bänke für die Naturwaldzelle rund um das sogenannte Türmelchen, Material für die erwähnten Insektenhotels, Starterpakete für die Schulen und Geschäfts- sowie Gastronomielokale oder auch neue Informationsschilder für Mähgebiete stehen dabei auf dem Einkaufszettel.

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Und die restlichen 6700 Euro? Sie sind dann in den Jahren 2022 bis 2025 zur Unterhaltung der neuen Naturstadt-Flächen oder für nötige Ersatz-Anschaffungen vorgesehen. An dieser Stelle sei nochmals darauf hinzuweisen, betont Müsse, dass die Realisierung dieses Konzeptes von der positiven Entscheidung der Wettbewerbsjury abhänge: „Wird ,Bad Laasphe blüht auf!’ als ein Zukunftsprojekt ausgezeichnet, erhält die Stadt 25.000 Euro für die Umsetzung – und damit mehr als das, was nach der ersten Kostenschätzung tatsächlich benötigt würde.“ Werde die Stadt dagegen nicht ausgezeichnet, so wird das Projekt zumindest in dieser Form auch nicht umgesetzt. Müsse: „Eine finanzielle Belastung des städtischen Haushaltes findet somit nicht statt.“