Wittgenstein. Besonders viele Vorschläge aus dem Altkreis kamen für eine Verbindung von Bad Laasphe über Puderbach bis nach Beddelhausen.

Mehr als 1000 Vorschläge haben die Teilnehmer einer Online-Bürgerbeteiligung zum geplanten kreisweiten Radverkehrskonzept gemacht. Besonders viele kamen für den Bereich von Siegen über Kreuztal bis Hilchenbach, aber auch für eine Verbindung von Bad Laasphe über Puderbach bis Beddelhausen, teilt der Kreis Siegen-Wittgenstein mit. Landrat Andreas Müller verbucht die Aktion als großen Erfolg. Bei den Einträgen für den Altkreis Wittgenstein überwog die Kritik, es gab aber auch konstruktive Verbesserungsvorschläge.

„In Wittgenstein ist auf den engen und kurvenreichen Landstraßen das Radfahren nicht sicher“, hieß es da zum Beispiel. Und: Nicht nur für Autos seien die Straßen oft „sehr kaputt“. Beispiel Lahn-Radweg: Er sei von der Lahnquelle herunter über Volkholz, Feudingen und Saßmannshausen bis nach Bad Laasphe „als solcher nicht zu bezeichnen“, kritisiert ein Nutzer – und schlägt vor: „Asphalt wäre hier eine saubere Lösung.“ Den finde man im Übrigen „schlagartig im Bereich ab Hessen für kilometerlange Strecken“.

Landrat Müller will dem Radverkehr einen richtigen Schub geben

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Dem Radverkehr in Siegen-Wittgenstein ein richtigen Schub geben – das ist das Ziel von Landrat Andreas Müller: „Mit dem E-Bike-Boom liegt Radfahren auch in unserer bergigen Mittelgebirgslandschaft absolut im Trend“,, sagt er. „Was noch fehlt, ist die dazu passende Infrastruktur. Die werden wir jetzt schaffen: Mit einem kreisweiten Radwegenetz, das unsere elf Städte und Gemeinden miteinander verbindet – alltagstauglich: für Fahrten mit Rad zu Arbeit oder in der Freizeit.“

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Schon ab dem vierten Quartal dieses Jahres soll das Radwegenetz Schritt für Schritt Kontur annehmen. „Wir reden hier nicht nur darüber, vorhandene Radwege auszubessern oder neu zu beschildern, sondern auch davon, ganz neue Wege zu bauen“, unterstreicht der Landrat: „Dafür gibt es Fördermittel, die wir in die Region holen werden.“

Konkrete Anregungen gehen direkt an die zuständigen Stellen

Konkrete Anregungen wie Bordstein-Absenkungen oder zum Grünschnitt an Radwegen will der Kreis direkt an die zuständigen Stellen weiterleiten. Und grundsätzlich alle Hinweise möchte der Kreis zum Anlass nehmen, das bestehende Radwege-Netz an den angesprochenen Stellen zu überprüfen und eventuell zu verändern. Dies solle immer in enger Kooperation mit der jeweiligen Stadt oder Gemeinde geschehen. „Das lokale Wissen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort hilft uns, dem Gutachterbüro attraktive und in der Praxis umsetzbare Routen vorzuschlagen und die dazu passenden Maßnahmen zu erarbeiten“, betont Andreas Müller.

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Für das Konzept arbeitet der Kreis Siegen-Wittgenstein mit der „Planersocietät“ in Dortmund zusammen. Das erfahrene Planungsbüro hat zum Beispiel in Auftrag des Regionalverbands Ruhr 2017/18 das regionale Radwegenetz im Ruhrgebiet weiterentwickelt. Bis Anfang 2021 werde der finale Entwurf für das kreisweite Radverkehrswegenetz vorliegen, so der Kreis.

Mehr Infos im Internet: www.fahrrad-siegen-wittgenstein.de