Benfe. Kartoffeln und hochwertiges Fleisch von seltenen Tieren gibt es auf dem Litzelhof von Achim Six in Benfe – auf Bestellung.

Wenn Achim Six nach seinen Kartoffeln schauen kann, ist er glücklich. „Das macht mir richtig viel Spaß“, sagt der Landwirt aus Benfe und greift in die lockere Erde, aus der die Kartoffelpflanzen sprießen. „Wenn die Erde nach Kartoffelkeller riecht, dann ist es gute Erde für Kartoffeln“, macht er klar und riecht zufrieden an einer Handvoll Erde.

Neben dem Ackerbau kümmert sich Six vor allem um seine Tiere: Bentheimer Landschweine, Moorschnucken und das rote Höhenvieh.

Einen Hofladen hat er nicht, betont Achim Six. Stattdessen können Interessierte Fleisch-Pakete bei ihm bestellen. Auch die Kartoffeln verkauft er auf diesem Weg: Auf Anfrage. Es ist ein vergleichsweise kleines

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landwirtschaftliches Unternehmen, dass Six mit der Hilfe seiner Familie führt: Drei Sauen und ein Eber (nicht mitgezählt die gerade ein paar Wochen alten Ferkel), neun Rinder und 25 Mutterschafe mit ihren Lämmern – die Kartoffeln (zwei festkochende und zwei vorwiegend festkochende Sorten) wachsen auf 0,4 Hektar zusätzlich zu Getreide.

Alles öko

Alles ist dabei öko, betont Six. Und sogar noch mehr, denn bei Six ist das Schwein auch noch

Die Bentheimer Schweine von Achim Six.
Die Bentheimer Schweine von Achim Six. © WP | Lisa Klaus

Resteverwerter, wie es die Hausschweine in den vergangenen Jahrhunderten üblicherweise waren: Die Schweine bekommen vor allem Kartoffeln und frisches Gras, gefüttert wird per Hand aus dem Eimer – auf Getreide verzichtet Six weitestgehend.

„Das hätte ein Landwirt vor 150 Jahren auch nicht gemacht. Der hätte gesagt, mit dem Getreide kann man doch auch Brot backen“, macht Six deutlich. Durch die Fütterung der nicht als Speisekartoffeln geeigneten

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Kartoffeln, die zuvor gedämpft und einsiliert werden, werde schlussendlich auch das Fleisch schmackhafter, erklärt Six – und die Schweine haben auch etwas davon, denn sie fressen gerne Kartoffeln, haben einen erweiterten Speiseplan und können sich damit richtig den Bauch vollschlagen, so Six. Auslauf bekommen sie in einem Gehege hinter dem Stall und auf einer Wiese.

Auf Bestellung

Die Kartoffeln kommen auch bei seinen Kunden gut an, berichtet Six. Ab sofort können sich Interessenten auch wieder bei ihm melden und Kartoffeln vorbestellen. Die Produkte, sei es nun das Fleisch von den Bentheimer Schweinen, dem roten Höhenvieh und den Moorschnucken („das Fleisch schmeckt wildartig, es

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ist ein schönes dunkelrotes Fleisch“), gibt es nicht rund ums Jahr zu kaufen.

Den Hof übernommen

Achim Six hat den Hof von seinen Eltern übernommen. Dort die seltenen Rassen zu züchten, war jedoch seine Idee.

Im Prospekt „Landservice“ der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ist der Litzelhof neben einigen anderen Wittgensteiner Höfen auch aufgelistet.

Für Bestellungen beim Litzelhof: 02753/3518

Alle paar Monate werden ein paar Schweine geschlachtet, ein bis zwei Mal im Jahr ein paar Rinder. Dann wechseln die Produkte nach der Schlachtung den Besitzer. Insgesamt sind es 30 Hektar, auf denen Six seinen landwirtschaftlichen Betrieb führt. „Das ist eigentlich sehr klein“, sagt Six auch mit Blick auf seine Schweinezucht: „In dieser Größenordnung gibt es selten landwirtschaftliche Haupterwerbsbetriebe.“