Bad Laasphe. Dank einer Summe der Leader-Region Wittgenstein von rund 10.800 Euro hat die Tradition in der Bad Laaspher Ortschaft eine Zukunft.

Die Dorfrufanlage – sie ist seit 65 Jahren ein fester Bestandteil in Niederlaasphe. Doch die Qualität der Durchsagen verschlechtert sich zunehmend: Lautsprecher, Kabel und Masten sind nicht mehr im besten Zustand. Daher möchte der Verein für Kultur- und Heimatpflege Niederlaasphe die Anlage nun teilerneuern und modernisieren. Die Leader-Region Wittgenstein unterstützt dieses Projekt mit einer Förderung von knapp 10.800 Euro.

Bürgerversammlungen, Termine und Veranstaltungen der Vereine, Gottesdienste und Kindergottesdienste sowie Bestattungstermine und weitere Anlässe in Absprache werden per Dorfrufanlage in Niederlaasphe bekannt gegeben. Die Bewohner wissen die Vorteile dieser Technik sehr zu schätzen: „Innerhalb weniger Minuten können wir wichtige Informationen verbreiten oder das ganze Dorf zusammentrommeln. Davon profitieren alle Generationen – und wir schließen niemanden aus“, so Christoph Limper, 1. Vorsitzender des Vereins für Kultur- und Heimatpflege Niederlaasphe.

Ein Alleinstellungsmerkmal in NRW

Im Rahmen des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ stellte die Landeskommission fest, dass die Niederlaaspher Rufanlage die einzige in Nordrhein-Westfalen noch betriebene Anlage ist. Und Bad Laasphes Bürgermeister Torsten Spillmann weiß: „Dadurch hat Niederlaasphe ein Alleinstellungsmerkmal.“

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Seit mehr als sechs Jahrzehnten gehören die Durchsagen zum Ort dazu und haben für viele auch einen emotionalen Wert bekommen. Die Dorfmitglieder sind sich einig: Die Tradition darf nicht verloren gehen. „Es wäre fatal, wenn wir uns von diesem Brauchtum trennen würden. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit der Leader-Förderung die Anlage modernisieren können“, sagt Waltraud Schäfer. Die Niederlaaspher Ortsvorsteherin ist seit 31 Jahren für die Durchsagen verantwortlich.

Akustik soll qualitativ aufgewertet werden

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Aufgrund des hohen Alters der Bauteile ist die Anlage nicht mehr voll funktionstüchtig. Die Durchsagen sind durch den zunehmenden Verkehrslärm im Ort und neuen Wohnbaugebiete immer schlechter zu verstehen. Der Technikprofi im Verein für Kultur- und Heimatpflege, Markus Seidel, erklärt: „Wir wollen die Akustik qualitativ aufwerten. Daher erneuern wir Lautsprecher, Masten und Kabel. Der Verstärker und das Mikrofon bleiben aber erhalten.“

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Knapp 16.500 Euro kostet die neue Technik inklusive Installation und Wartung durch ehrenamtliche Unterstützung. 65 Prozent der Gesamtkosten werden von Leader übernommen. „In drei Wochen wollen wir mit den Arbeiten beginnen. Wir freuen uns über jede helfende Hand“, betont Limper.

Projekt liegt den Leader-Förderern am Herzen

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Auch der Vorsitzende der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Leader-Region Wittgenstein, Holger Saßmannshausen, ist angetan von dem Projekt: „In Wittgenstein ist es immer ein großes Thema, die Traditionen aufrecht zu erhalten. Die Dorfrufanlage in Niederlaasphe ist etwas ganz besonders. Wir freuen uns, dass Leader dieses Projekt fördert.“