Wittgenstein. Wegweiser ins digitale Schaufenster: Leader und IHK unterstützen mit Bonuspunkt Wittgenstein die Wirtschaft in der Region.

Einzelhandel und Gastronomie gehen neue Wege. Allen voran der Verein Bonuspunkt Wittgenstein. „Wegweiser ins digitale Schaufenster“ heißt das Projekt. Dabei geht es um innovative Formate für die Präsentation und Vermarktung, die Verknüpfung der Vertriebskanäle sowie die Stärkung von wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Kooperationen für das Standortmarketing in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück – über allem steht das Ziel, die regionalen Betriebe zu stärken und weiterzuentwickeln.

Herausforderung und Chance

Startschuss für das Vorhaben gab Holger Saßmannshausen in seiner Funktionals Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der Leader-Region Wittgenstein. Er überreichte jetzt den Förderbescheid der Bezirksregierung Arnsberg an Jens Schmidt, Vorsitzender des Bonuspunkt-Vereins. „Die wirtschaftliche Situation für den stationären Einzelhandel und für die Gastronomie ist von großen Existenzängsten geprägt“, sagte Holger Saßmannshausen. „Die Coronakrise hat die Lage weiter verschärft. Denn da hatten auch die Bürger Sorge, sich nicht mehr ausreichend versorgen zu können. Ein digitales Schaufenster kann beiden Anliegen Rechnung tragen.“

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Das jetzt startende Teilprojekt hat ein Volumen von rund 60.000 Euro. 65 Prozent werden durch Leader gefördert, die restlichen Projektkosten finanziert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Siegen in Form von Drittmitteln. „Wir möchten die Händler dazu ermutigen, neue Techniken im Rahmen des Forschungsprojekts aktiv auszuprobieren. Durch die gesammelten Erfahrungen können sie dann selbst entscheiden, was die eigene Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Attraktive Einkaufsstandorte zeichnen sich schließlich durch einen lebendigen Einzelhandel und eine ansprechende Gastronomie aus“, erklärt Marco Butz das finanzielle Engagement der IHK Siegen. „Aus diesem Projektwerden wir zudem Handlungsempfehlungen für Händler in anderen Kommunenableiten, deren Kommunen ähnlich ländlich strukturiert sind.“

Drei Fördermodule

Das Fördermodul 1 umfasst zunächst die Analysephase unter wissenschaftlicher Begleitung. Die Analyse (Dauer: 6 Monate) ist nur ein erster Schritt, mit der Konzeption (12 Monate) und der Umsetzung (15 Monate) sollen aufeinander aufbauend zwei weitere folgen. Die Leader-Anträge für die Fördermodule 2und 3 sollen zu späteren Zeitpunkten gestellt werden. Durch dieses Vorgehen können die Fördermaßnahmen bedarfs- und zielgerecht auf die Projektphasenzugeschnitten werden.

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Um in die richtige Richtung zu laufen, soll zunächst mit dem ersten Modul eine ausreichend differenzierte, regional bezogene Informationsgrundlage geschaffen werden. Notwendige Grunddaten liefert die Analyse in einem auf sechs Monate konzentrierten Prozess mit dem Schwerpunkt empirischer Erhebungen bei Händlern und Kunden in der Projektregion Wittgenstein.

Auch die Wittgensteiner Bürgermeister stehen hinter dem Projekt: „Wir werden die Projektträger unterstützen, wo wir können“, betonten Bernd Fuhrmann (Bad Berleburg), Dr. Torsten Spillmann (Bad Laasphe) und Henning Gronau (Erndtebrück). „Es wird ein langer Weg, aber er wird sich lohnen, wenn wir ihn alle gemeinsam gehen“, zeigte sich Jens Schmidt überzeugt. „Die Sichtbarkeit,der Austausch und die Anbindung über digitale Elemente tragen umfassend dazu bei, die Menschen miteinander zu vernetzen und ihnen so die Versorgung mit Gütern jeglicher Art zu ermöglichen.“ Gerade die Coronakrise habe die Anforderungen der Verbraucher und Potenziale der Händler noch einmalverdeutlicht, so dass Digitalisierung und Technologisierung des Einzelhandels allen Kunden zugutekommen können.