Benfe. Für das Areal des ehemaligen Sägewerks Belz im Benfetal soll jetzt ein eigener Bebauungsplan entstehen. Die Planer stehen in den Startlöchern.

Sowohl den Initiatoren als auch der Gemeinde Erndtebrück ist es offenbar ernst mit dem Projekt „KoDorf“ auf dem alten alte Sägewerk-Gelände Belz im Benfetal. Bereits in seiner nächsten Sitzung kommende Woche soll der Erndtebrücker Gemeinderat die Basis für passendes Baurecht auf dem Areal schaffen, das derzeit städtebaurechtlich im Außenbereich liege, so die Gemeindeverwaltung.

Nahe Benfe ebenfalls im Fokus

Der Sägewerksbetrieb sei bereits „vor einigen Jahren aufgegeben“ worden. Im Flächennutzungsplan der Gemeinde sei das Grundstück derzeit als Fläche für die Landwirtschaft dargestellt. Der südliche, unbebaute Grundstücksteil liege in einem Landschaftsschutzgebiet. Er sei „jedoch früher als Lagerplatz genutzt“ worden „und weist daher nicht die gleiche ökologische Entwicklung auf wie der übrige Bereich des Landschaftsschutzgebietes im Benfetal“, betont die Verwaltung in einer Vorlage zum Thema.

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Ideengeber Frederik Fischer und Patric F. Meier vom Münchner Büro agmm Architekten + Stadtplaner, die schon länger auf der Suche nach einer geeigneten Fläche für die Entwicklung eines KoDorfes waren, beschreiben ihr Projekt so: „KoDörfer bestehen aus einer Ansammlung von kleinen Häusern und einigen zentralen Gemeinschaftsgebäuden. Der individuelle Wohnbereich ist zugunsten von Gemeinschaftsräumen reduziert.“ Die Zielgruppe seien also „Menschen, die sich nach bezahlbarem Wohnraum ebenso sehnen wie nach guter Architektur, nach Naturnähe ebenso wie nach Inspiration, nach Rückzug ebenso wie nach Gemeinschaft.“

Gestaltungsleitfaden geplant

Im Bebauungsplan sollen Rahmenbedingungen wie etwa die überbaubare Fläche, die Geschossigkeit der Gebäude und auch der Rückzugsraum der nahen Benfe festgesetzt werden.

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Für das Gelände soll es darüber hinaus „einen Gestaltungsleitfaden geben, den die Baugenossenschaft mit ihren Mitgliedern später selbst festlegt“, so die Gemeindeverwaltung. Philosophie des Projektes sei es, dass „statt großem Wohnraum Gemeinschaftsräume die Lebens-und Arbeitsqualität städtischer Quartiere nachbilden und die Vorteile ländlichen und städtischen Lebens miteinander verbinden“.

Beraten wird der Gemeinderat das Thema in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch, 24. Juni, im Rathaus an der Talstraße. Der öffentliche Teil beginnt um 17.30 Uhr.