Bad Berleburg. Bei der SPD-Mitgliederversammlung zur Wahl der Kandidaten für die Wahlkreise war auch der Mord an George Floyd großes Thema.
Die Wellen, die die Geschehnisse in den USA auslösen, schlagen hoch und zumindest ihre Ausläufer haben Bad Berleburg erreicht: Bei der Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins Bad Berleburg, bei dem die Kandidaten für die Wahlkreise benannt werden sollten, erfüllte zunächst Stille den großen Saal im Bürgerhaus – eine Schweigeminute für den Afroamerikaner George Floyd, der am 25. Mai von Polizisten auf offener Straße in Minnesota ermordet wurde.
Rassismus in Deutschland
„Der Mord an George Floyd hat ein Schlaglicht auf den Rassismus in den USA geworfen. Er zeigt uns auch den Rassismus in Deutschland. In den vergangenen Tagen sind Menschen aller Hautfarben auf die Straße
Wahlkampf
Eigentlich habe die Bad Berleburger SPD in diesem Wahlkampf auf Plakate und die daraus folgende „Materialschlacht“ der Nachhaltigkeit wegen verzichten wollen. Dies sei rechtlich jedoch nicht möglich gewesen, so Sandra Peiser. Daher werden man nun doch auf die Plakate zurückgreifen.
Der Wahlkampf werde schwierig werden, so Peiser. Keine Schützenfeste, erschwerte Werbung an der Haustür. Mit einer Bürgersprechstunde (das Bürgerbüro an der Poststraße 13 soll im Juli eröffnet werden) sowie online auf der Homepage und auf Facebook soll zusätzlich geworben werden.
gegangen und haben ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus und Diskriminierung geteilt. Wer vielleicht noch dachte, dass dies ein amerikanisches Problem ist musste feststellen, dass auch wir nicht davon frei sind“, nutzte Sandra Peiser, stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins die Gelegenheit in ihrer Begrüßung, um die Aufmerksamkeit auf dieses Thema zu lenken.
„Zahlreiche politische Strömungen und nicht nur der Flügel einer gewissen Partei hetzen, lügen und spalten auch bei uns, was das Zeug hält. Vermeintliche Konservative – also bewahrende – Politiker etablierter Parteien auch vor Ort werben mit einem Heimatbegriff, der von gestern ist. Heimat ja – aber Heimat für alle“, machte Peiser deutlich.
Frauen sind Leidtragende
Den Minderheiten – ob schwarz, braun, behindert oder weiblich – überlasse man in unserer Gesellschaft ungeliebte Arbeiten wie Erntehelfer, Schlachthausmitarbeiter, Altenpflegerin oder Kindergärtner. „Corona
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hat uns deutlich gezeigt, dass die Errungenschaften einer vermeintlichen Minderheit noch nicht fest in unserer Gesellschaft verwurzelt sind.
Die Hauptleidtragenden der Coronakrise sind die Frauen“, so Peiser. Frauen sollten die Möglichkeit haben, trotz Arbeit und Kindern Lokalpolitik zu machen: „In den kommenden Jahren werden wir verstärkt für mehr Frauen in unseren Reihen werben müssen. Damit diese sich engagieren können, müssen wir die passenden Rahmenbedingungen schaffen.“
Corona Thema im Wahlkampf
Auch mit Blick auf den Wahlkampf 2020 ist Corona ein Thema für die SPD: „In den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, den
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Haushalt wieder auf solide Füße zu stellen. Das droht uns jetzt ohne eigenes Verschulden wieder zu Nichte gemacht zu werden“, warnte Peiser.
Langfristig müsse eine Umverteilung der Finanzmittel hin zu den Kommunen stattfinden. Auf die Kandidaten für die Wahlkreise einigten sich die Mitglieder in großer Mehrheit.
Wahlkreise und die SPD-Kandidaten
I Bad Berleburg Stadt: Doris Frank. II Bad Berleburg Stadt: Sandra Wied. III Bad Berleburg Stadt: Patrick Bloy. IV Bad Berleburg Stadt: Ronny Michaelis. V Bad Berleburg Stadt: Bernd Weide. VI Schüllar/Wemlighausen: Andreas Meinecke. VII Girkhausen: Iris Gerstmann. VIII
Wunderthausen/Diedenshausen/Christianseck/Alertshausen: Ulrich Dienst. IX Schwarzenau/Elsoff: Eckhard Marburger. X Arfeld/Beddelhausen: Michael Sittler. XI Dotzlar/Hemschlar: Joshua Briel. XII Raumland: Stefanie Nett. XIII Richstein/Sassenhausen/Stünzel/Weidenhausen/Rinthe: Heinrich Höse. XIV Berghausen: Bodo Hüster. XV Aue/Wingeshausen 2: Sandra Peiser. XVI Wingeshausen 1: Dietmar Beuter.