Wingeshausen. In einem Blockhaus aus Naturholzstämmen zu wohnen ist etwas besonderes – die Blockhaus-Typen fertigen solche Häuser individuell an.
Es ist ein richtiger Hingucker, so ein Blockhaus. So wie das an der Hauptstraße in Wingeshausen – gebaut haben es Sascha Böhl und Mario Sonneborn, die „Blockhaus-Typen“.
Vor drei Jahren haben sie sich gemeinsam entschlossen, solche Gebäude aus Naturstämmen anzubieten – möglich ist dabei eigentlich alles: vom Unterstand zum Carport über Garten-, Baum-, und Spielhaus bis hin zu Sauna und Wohnhaus. „Das meiste, das man konventionell bauen kann, kann man auch aus Naturstämmen bauen“, weiß Sonneborn.
Die Vorteile
Ein angenehmer Duft von Holz begrüßt jeden, der ein Haus der „Blockhaus-Typen“ betritt. „Der Geruch hält sich auch ein paar Jahre“, macht Sonneborn klar. Es ist jedoch nicht nur das angenehme Aroma, das für ein solches Haus aus Naturholzstämmen spricht.
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„Gerüche werden absorbiert, die verwendeten Naturmaterialien sorgen für ein wohltuendes Raumklima. Besonders für Allergiker ist es gut geeignet, da wir zum Beispiel keinerlei Farben benötigen“, erklärt Sonneborn.
Apropos Naturmaterialien: Dabei handelt es sich neben den Naturholzstämmen um Schafswolle, die zur Dämmung eingesetzt wird. Genau wie das Massivholz filtert die Schafwolle Gerüche und schädliche Substanzen und schafft so mit dem Holz einen optimalen Feuchtigkeitsausgleich – so ist für ein gesundes Raumklima gesorgt und die durch das Holz regulierte Luftfeuchtigkeit liegt konstant bei 30 bis 35 Prozent.
Die Ökobilanz
Zudem vermittelt das Naturholz durch seine warmen Farbtöne eine angenehme Atmosphäre und absorbiert den Schall. Auch die Ökobilanz spricht für sich: Das Holz ist ein nachwachsender Rohstoff aus der Region und ist klimafreundlich in der Entstehung und Nutzung. CO-Emissionen, die bei der Herstellung bei Beton oder Stahl entstehen, werden bei Holz vermieden.
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Zudem ist ein Blockhaus sehr stabil, betonen Böhl und Sonneborn. „Bei einem Orkan ist ein Blockhaus das letzte Haus, was noch steht“, sagen die beiden Blockhaus-Bauer lachend. Dies liege unter anderem an dem hohen Durchmesser der Naturholzstämme, was auch für eine gute Dämmung sorge (der mittlere Durchmesser beträgt 35 bis 50 Zentimeter).
Das Holz
Die Stämme kommen direkt aus dem Wald in der Nachbarschaft – dafür sorgt Forstunternehmer Sascha Böhl. Für den Hausbau kann nur Holz aus der Winterfällung verwendet werden – das führt kein Wasser. Würde Holz verwendet werden, das im Saft steht, würde sich darin ein Pilz entwickeln. Um die
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Luftdichtigkeit eines Blockhauses brauche man sich keine Sorgen zu machen, so Sonneborn: „Es bleibt immer dicht, wenn es richtig gebaut wurde.“ Und darauf, dass richtig und vernünftig gebaut wird, legen die „Blockhaus-Typen“ großen Wert.
Überwiegend werden Nadelhölzer für den Blockhausbau verwendet: Tannen, Douglasien, Kiefern und vor allem Fichte. „Wer selbst Wald besitzt, kann sein Blockhaus auch aus seinen eigenen Baumstämmen bauen“, schreiben die „Blockhaus-Typen“ auf ihrer Homepage.
Der Borkenkäfer
Theoretisch könnte auch das vom Borkenkäfer befallene Holz für den Hausbau verwendet werden, betont Sascha Böhl. An der Qualität des Holzes ändere das gar nichts, nur die Optik werde durch den Befall
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beeinträchtigt. „Das liegt dann an dem zukünftigen Hausbesitzer, ob er das will oder nicht“, sagt Böhl. In dem Haus an der Wingeshäuser Hauptstraße ist auch „Borkenkäfer-Holz“ verbaut – optisch unterscheidet es sich jedoch kaum von dem normalen Holz. „Für den Laien ist es eigentlich nicht zu erkennen“, bestätigt Sonneborn den Eindruck. Letztendlich liege die Entscheidung jedoch beim zukünftigen Hausbesitzer.
Der Hausbau
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Der Auftraggeber hat auch die Möglichkeit, am Hausbau mitzuwirken. „Das ist sogar erwünscht“, sagt Sonneborn lachend. Dies würde auch den Preis verringern. Für gewöhnlich arbeiten Böhl und Sonneborn zu zweit an einem Projekt – „zusammen mit unserem wertvollsten Mitarbeiter, dem Kran“, betont Sonneborn schmunzelnd.
Etwa zwei bis drei Monate dauert dann zum Beispiel der Bau eines größeren Gartenhauses. Preislich lohnt es sich, ein größeres Haus zu ordern. „Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird besser, je größer das Haus wird“, macht Böhl deutlich.
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Dass ihr Geschäftsmodell auf Interesse stößt, haben die „Blockhaus-Typen“ bei der 12. Immobilienmesse der Sparkasse gespürt – dort stellten sie ein Blockhaus aus und standen Interessierten Rede und Antwort. „Es war die Hölle los“, erinnert sich Sascha Böhl lachend. Teilweise seien bis zu zehn Leute in dem kleinen Häuschen gewesen. Die Blockhaus-Typen bleiben bescheiden: „Ob man ein Blockhaus optisch mag oder nicht, ist Ansichtssache. Entweder man liebt es oder man findet es fürchterlich“, sagt Sonneborn.