Wittgenstein. Im Schnitt wird die Situation als „befriedigend“ bewertet. Doch im Detail zeigt sich der Handlungsbedarf.

Beim Thema „Parkplatz“ liegen die Noten unserer Umfrage-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer für die drei Wittgensteiner Kommunen ganz nahe beieinander – nämlich bei einem „Befriedigend“, genauer einer 3,38 im Durchschnitt. Dazu im Interview: Katja Haas, Entlastende Versorgungsassistentin aus Erndtebrück.

Die Noten im Detail

In Bad Berleburg geben immerhin 21,2 Prozent der Teilnehmer des „Heimat-Checks“ die Note „Gut“, in Bad Laasphe sogar 26,4 Prozent und in Erndtebrück 24,1 Prozent. Allerdings: Bad Berleburg bekommt auch von fast 20 Prozent ein glattes „Ungenügend“, Bad Laasphe ist mit 15,4 Prozent dabei – und Erndtebrück mit „nur“ 17 Prozent. Hier reizen die Teilnehmer wie kaum sonst bei unseren Einzelfragen die gesamte Notenskala aus – höchstens noch beim Thema „Nahverkehr“.

Gründe für die Bewertung

Was bewegt die Wittgensteiner bei ihrer Noten-Vergabe? Einige von ihnen nennen Gründe.

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Beispiel Bad Berleburg: Am „Schandfleck Parkhaus“ sollte „dringend etwas passieren“, findet ein Umfrage-Teilnehmer. Allerdings ist die Situation dort derzeit verfahren, weil sich die Eigentümer des riesigen, ehemaligen 1A-Gebäudekomplexes einfach nicht einigen können. „Das 1A – da könnte es endlich mal ‘ne Einigung geben für etwas Neues“, findet denn auch ein anderer Teilnehmer – etwa Parkplätze, ein Spielplatz für Kinder/Jugendliche, bessere Einkaufsmöglichkeiten gerade für Kinder- und Jugend-Kleidung. Das fehlt offensichtlich in der Bad Berleburger Angebotspalette. Eine weitere Forderung: „Mehr kostenlose Parkplätze, vor allem für Familien.“ Offenbar reicht das Parkplatz-Angebot etwa entlang der Poststraße oder der sogenannten Entlastungsstraße, aber auch in der Oberstadt nicht aus. Bislang ist das Parken übrigens gratis.

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Mehr Parkmöglichkeiten wünschen sich anscheinend auch die Bad Laaspher – neben mehr Fachgeschäften und besserer Straßenbeleuchtung.

Und in Erndtebrück? „Die Gemeinde sollte sich um ÖPNV, die Straßen und Infrastruktur kümmern, nicht um WLAN in der Gemeinde oder P & R-Parkplätze“, kritisiert ein Umfrage-Teilnehmer.

Das Parken in Wittgenstein

Wie sieht es aktuell mit dem Parken in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück aus? Wir haben in den drei Rathäusern nachgefragt. Hier die Ergebnisse im Überblick.

Parkplatz-Angebot

Bad Berleburg: in der Kernstadt rund 1520 Parkplätze, davon 520 (167 mit Parkscheibe, wird von Politesse kontrolliert) öffentlich und rund 990 (64 gebührenpflichtig, 85 für bestimmte Nutzergruppen) privat. Stand der Daten: Juli 2012.

Bad Laasphe: in der Kernstadt schätzungsweise mehr als 300 Parkplätze – plus zahlreiche private Stellflächen von Geschäftsleuten.

Erndtebrück: fast 180 Parkplätze im Kernort, davon allen fast 70 auf dem neuen Park-and-Ride-Platz an der Hachenbergstraße hinter dem Bahnhof. Daneben verschiedene private Parkplätze.

Parkgebühren

In allen drei Wittgensteiner Kommunen ist das Parken gebührenfrei.

Parkdruck

Bad Berleburg: überschaubar – auch weil viele private Parkflächen vorhanden. Änderungen in der Oberstadt angedacht, Stichwort Umgestaltung Goetheplatz.

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Bad Laasphe: Engpässe zu Stoßzeiten, etwa in der Altstadt, an den Freibädern, Edeka-Markt Sieg-Lahn-Straße Feudingen.

Erndtebrück: gute Auslastung.

Parkplatz-Pläne

Bad Berleburg: laufend Verbesserungen im Angebot, etwa vor dem ehemaligen 1A-Gebäude im Umfeld des Bürgerhauses am Markt.

Bad Laasphe: Parkplatz-Neubau bei Bauvorhaben (etwa bei der angedachten Neugestaltung der B 62 oder beim geplanten Altenwohn- und Pflegeheim im Gennernbach) berücksichtigt.

Erndtebrück: derzeit keine Planungen.

Nutzer-Resonanz

Bad Berleburg: Angebot reicht offenbar aus, Bürger sind über geplante Änderungen in der Oberstadt informiert.

Bad Laasphe: Gelegentlich Wünsche nach mehr Parkplätzen an neuralgischen Punkten, beispielsweise in der Altstadt.

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Erndtebrück: keine Hinweise.

Parkplatz-Konzepte

Bad Berleburg: aktuelle Platz-Bilanz angestrebt, auch mit Blick auf Änderungen im Bereich der Reha-Kliniken und der Akutklinik.

Bad Laasphe: kein explizites Parkplatz-Konzept.

Erndtebrück: Stellplatz-Konzept aus dem Jahr 2018.


Katja Haas im Interview: „Eigentlich für mich ganz günstig“

Katja Haas ist Entlastende Versorgungsassistentin in der Praxis des Erndtebrücker Hausarztes Dr. Oliver Haas.


Sie sind für die Praxis viel im Erndtebrücker Gemeindegebiet unterwegs. Wie sieht es da mit dem Parken aus?

Katja Haas, Entlastende Versorgungsassistentin, Erndtebrück, über Patienten der Praxis: „Die müssen womöglich schon mal lange suchen im Bereich der Eder-Arkaden. Da sind die Parkboxen oft besetzt. Außerdem sind viele Stellplätze privat oder reservierte Taxen-Plätze.“
Katja Haas, Entlastende Versorgungsassistentin, Erndtebrück, über Patienten der Praxis: „Die müssen womöglich schon mal lange suchen im Bereich der Eder-Arkaden. Da sind die Parkboxen oft besetzt. Außerdem sind viele Stellplätze privat oder reservierte Taxen-Plätze.“ © Eberhard Demtröder

Eigentlich für mich ganz günstig. Während der Arbeitszeit in der Praxis habe ich einen Platz in der Tiefgarage. Und bei meinen Hausbesuchen geht das mit dem Parken auch immer ganz gut, weil vor den Ein-Familien-Häusern unserer Patienten meist genug Parkmöglichkeiten sind. Und beim Einkaufen finde ich zum Beispiel vor dem Rewe im Mühlenweg an sich immer einen Parkplatz.

Wie oft finden Sie keinen Parkplatz? Womöglich zu oft?

Wie gesagt: Ich habe das Problem nicht. Ich möchte aber nicht wissen, wie das mit den Patienten ist, die zu uns in die Praxis kommen. Die müssen womöglich schon mal lange suchen im Bereich der Eder-Arkaden. Da sind die Parkboxen oft besetzt. Außerdem sind viele Stellplätze privat oder reservierte Taxen-Plätze. Und auf dem Parkplatz „Em Dech“ ist die Parkzeit etwa für eine Kollegin von mir im Grunde viel zu kurz.

Wo müsste sich bei den Parkplätzen etwas verändern?

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Ich gehe öfter zur Metzgerei Müller, wo auch die Forum-Apotheke ist und die Post. Da ist es mit dem Parken ganz schön eng. Hier könnten noch mehr Parkplätze sein – das wäre sicher gut. Denn zum Park-and-Ride-Platz hinterm Bahnhof ist es von da aus noch ein bisschen – da muss man schon länger mit den Einkäufen laufen.