Wittgenstein. An härtere Strafen für Regelverstöße und mehr Umsicht im Umgang mit Radfahrern müssen sich die Autofahrer gewöhnen - auch in Wittgenstein.

Seit zwei Wochen gelten neue Verkehrsregeln: An härtere Strafen für Regelverstöße und mehr Umsicht im Umgang mit Radfahrern müssen sich die Autofahrer seitdem gewöhnen. Nicht nur bei den drei fest installierten Blitzern in Wittgenstein müssen sie künftig noch mehr Acht geben – Radfahrer hingegen nehmen noch keine Veränderung im Straßenverkehr wahr.

Die Regeln

Ein Fahrverbot gibt es innerorts bei mindestens 21 Kilometern pro Stunde zu schnell – auch schon beim ersten Verstoß. Sind Autofahrer außerorts 26 Kilometer pro Stunde zu schnell, ist der Führerschein

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ebenfalls weg. Strenger ist die Bestrafung künftig auch beim Halten in der zweiten Reihe, Parken auf Geh- und Radwegen, Nehmen der Vorfahrt oder auch „Auto-Posing“ – also unnötigem Gasgeben, um anzugeben.

Autofahren in Wittgenstein

In Wittgenstein gibt es derzeit drei fest installierte Blitzer, an denen Autofahrer künftig noch aufmerksamer vorbei fahren müssen, um nicht aus Versehen die Geschwindigkeit zu übertreten. In Erndtebrück steht ein Gerät hinter dem Ortseingang an der B62, in Bad Berleburg kurz vor dem Ortsausgang Schüllar und in Bad

Reaktionen der Wittgensteiner Verwaltungen

In Erndtebrück sowie in Bad Laasphe sind derzeit keine neuen Beschilderungen, Markierungen oder fest installierte Blitzer geplant.

Im Zusammenhang mit verkehrslenkenden Maßnahmen und den beantragten Beschilderungen werden in Bad Berleburg verschiedene Themen in einer Verkehrsschau behandelt. Das hat aber nicht ausschließlich mit den neuen Regeln zu tun.

Laasphe an der Bahnhofstraße.

Zusätzlich überwacht die Polizei an verschiedenen Punkten in Wittgenstein die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer: Am 15. Mai zum Beispiel sollten Autofahrer in Bad Berleburg und Erndtebrück auf der K 45 vorsichtig fahren. Auch auf der Weidenhäuser Straße sowie der gesamten B 62 in Bad Berleburg und auch in Erndtebrück kontrollieren die Polizeibeamten regelmäßig. Zudem wird die L 719 in Bad Laasphe kontrolliert. Auch semistationäre Geschwindigkeitsmessanlagen sind immer wieder im Einsatz.

Radfahren in Wittgenstein

„Die neuen Verkehrsregeln gehen grundsätzlich in die richtige Richtung: Nämlich in Richtung mehr Sicherheit im Straßenverkehr gerade für Radfahrer“, teilt Timo Böhl aus Bad Berleburg im Rahmen einer

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Leserumfrage dieser Zeitung mit. Jetzt müssten sich die Autofahrer nur noch an die Regeln halten, meint er: „Gerade bei Überholmanövern wird es oftmals kritisch, da man einfach als (langsamer) Störenfried im Straßenverkehr wahrgenommen wird und ein Zeitverlust oder gar ein Bremsenverschleiß niemals in Kauf genommen werden würde. Es wird lieber Dicht an Dicht zwischen Radfahrer und Gegenverkehr durchgeschlüpft.“ Der

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vorgeschriebene Abstand von zwei Metern außerorts und eineinhalb Metern innerorts sei eher die Ausnahme: „Es sollte einfach ein wenig mehr Ruhe und Rücksicht im Straßenverkehr einkehren, denn wem tun schon zehn Sekunden Zeitverlust einer Fahrt weh?“

Auch Peter Weller aus Bad Berleburg nimmt nicht wahr, dass auf den Abstand Rücksicht genommen wird: „Gerade das Abstandsgebot beim Überholen von Radfahrern scheint kaum jemand zu interessieren. Da wird nach wie vor bei Gegenverkehr überholt, mit viel zu wenig Seitenabstand. Wer da auf seinem Rad nicht 100-prozentig sattelfest ist, hat ein Problem.“ Guido Herrmann ist Rücksicht wichtig: „Ich überhole Radler und Mopeds immer auf der Gegenspur. Wenn’s nicht geht bleibe ich dahinter.“